Um es gleich vorweg zu sagen: Sie hat mir gleich so gut gefallen, dass ich bereit war, die Mängel in Kauf zu nehmen. Die Pickups waren die größte Überraschung. Habe mir von den Roswell nicht viel erwartet, aber ich denke nicht, dass ich sie ersetzen muss. Sie haben alles, was ich brauche: Biss, Wärme, Tiefe und Chime (soweit von Humbuckern zu erwarten).
Auch der Hals ist für mich gut spielbar und im großen und ganzen anständig bebündet.
Aber dann kommen die Mängel:
- Der wichtigste ist: ein erheblicher Head-dive (Kopflastigkeit)
- Randeinlagen in den F-Löchern sind zwar ästhetisch eine feine Sache, aber nicht, wenn sie innen an der Unterkante so schartig sind.
- Der Hals hat ein schönes dunkles Holz (Palisander?) aber ist mit irgend einer Schmiere eingewichst worden, um die Bearbeitungsspuren (u.A. auch ein kleines Loch im Holz) zu kaschieren.
- Die Bridge - an sich nicht schlecht - ist extrem schlampig befestigt. Da ist keines von den fünf Lächern in der Decke gerade gebohrt worden, an einer Stelle sogar zweimal an etwas verschiedenen Orten angesetzt worden. Das sind schon sehr grenzwertige Schlampereien. Sieht so aus, als hätte da einer mal geübt, freihändig zu bohren - ich konnte es fast nicht glauben.
Wenn man nicht so aus der Nähe guckt, sieht sie aber nicht so schlecht aus.
Und da sie auch gut klingt und ziemlich gut spielbar ist, habe ich beschlossen, den Head-dive handwerklich anzugehen:
- Kopf gekürzt
- Mechaniken durch leichtere ersetzt und verlegt
- den halsseitigen Gurtpin durch einen Ausleger nach links versetzt.
Einige Stunden Arbeit und am Ende eine gut spielbare, gut klingende Gitarre ohne Head-dive.
Das Endergebnis ist hier zu sehen: gefällt es nicht, aber mir ist das egal; was für mich zählt, dass eine gute, aber durch den Head-dive für mich fast unbrauchbare Gitarre gerettet ist :-)