Harley Benton TE-90QM Trans Red

Habe die HB TE-QM TransRed im Juli 2021 gekauft .Hat zwar 2Wochen Wartezeit ,aber war so deklariert .Also ausgepackt und positiv überrascht über den edlen Body und die tolle Maserung der bordeauroten Farbe.Beim genaueren Betrachten und Handling sind mir dann aber einige Schwächen aufgefallen.Als erstes hat sich der Hals gemeldet ,der beim sliden wegen überstehender Bundstäbchen echte Schmerzen verursachte .Gleiches Problem auch bei meiner HB SC-550 deluxe .Hier wird einfach schlampig gearbeitet .Dann hat mich die hohe Saitenlage gestört und ich habe den Hals etwas korrigiert dann hat aber die dicke E-saite bei stärkerem Anschlag angefangen zu schnarren .Also alles in allem schlechte Voreinstellung der Gitarre ,was ich wohl in einer Gitarrenwerkstatt nachholen werde.Könnte auch ein Problem mit der Höhe der Bundstäbchen sein ,die nicht 100% Plan sind. Werde auf jeden Fall auch die Saiten wechseln auf 10er oder sehr zu empfehlen die David Gilmour 10,5er) .Die Mechaniken laufen auch etwas schwer .Am Kopf des Halses ist die Lackierung extrem dünn ausgefallen .Das Binding der F-Löcher ist bei genauer Betrachtung auch besser hinzukriegen ,was aber nicht weiter stört.Ansonsten liegt die Gitarre sehr gut in der Hand .Gute Bespielbarkeit und der Sound der rockwell Humbucker sehr ausgeglichen in allen Einstellungen .Ich wünschte mir einfach bei der Verarbeitung der ansonsten hochwertigen Hölzer und Materalien mehr auf diese Details die ich beschrieben habe zu achten und der Aufwand würde sich für eine Perle wie die TransRed echt lohnen und alle wären auch 100% zufrieden .

Die Bestellung erfolgte am Mittwoch, die Zustellung in Österreich geschah am Samstag. Eine wirklich tolle Abwicklung durch Thoman.
Nachdem ich die Gitarre ausgepackt habe, war ich überrascht, wie gut sie verarbeitet war. Auch die Optik hat keine Wünsche offen gelassen. Mein sehr positiver Eindruck hat sich jedoch getrübt, nachdem ich die Gitarre am Röhrenverstärker (VOX AC10 bzw. Marshall DSL1) angeschlossen habe. Der Steg-Pick-up hatte (zumindest bei meinem Exemplar) wenig Output. Ich mußte den Lautstärkeregler voll aufdrehen. Beim Hals-Pick-up mußte ich den Regler zurückdrehen. Eher unpraktisch, wenn man während des Spiels herumdrehen muß. Der Sound im Allgemeinen hat mich nicht vom Hocker gehauen. Vielleicht lags auch nur an der Justage des Saitenabstandes zum Stegtonabnehmer. Vermutlich muß man die Gitarre, soferne man nicht selbst in der Lage dazu ist, sie korrekt einzustellen, einem Gitarrenbauer überantworten. Das ist aber nunmal mit zusätzlichen Kosten verbunden. Da gilt es zu überlegen, sich ein etwas höherwertiges Gerät anzuschaffen. Allerdings muß ich zugeben, daß der Preis ein Hammer ist, natürlich darf man sich da nicht allzuviel erwarten. Ich für meinen Teil halte die die Top-Bewertungen für etwas übertrieben.

Eine Thinline Tele mit P90 und auch noch mit schöner Decke ... eigentlich genau mein Fall, vor allem, da man bei dem Preis eigentlich nichts falsch machen kann.
Und grundsätzlich gibt es an der Gitarre, was die Verarbeitung und Ausstattung betrifft, auch nichts groß zu kritisieren.
Nur bzgl. Sound hat sie nicht gehalten, was ich mir (natürlich unter Berücksichtigung des Preises) von ihr versprochen habe. Ich kenne P90 eigentlich als sehr durchsetzungsfähig, rotzig, aggressiv. Manchmal etwas zu viel für mich, deshalb dachte ich, dass die Thinline genau richtig wäre. Für sich gespielt klingt die Gitarre auch recht gut.
Die große Ernüchterung war dann ... die Gitarre setzt sich in der Band überhaupt nicht durch, es fehlen die Höhen und Mitten, die genau das Rotzige, Durchsetzungsfähige ausmachen. Und ich bin - wie schon geschrieben - jetzt niemand, der es besonders "knallig" braucht / will, aber die Gitarre liefert in der Richtung viel zu wenig.
Ich denke immer noch, dass das eine ganz brauchbare Gitarre ist und es halt bei mir nicht funktioniert hat (hängt von eigenen Soundvorstellungen, der eigenen Musik, der Bandumgebung und wohl auch dem Verstärker ab). Vielleicht ist mein Modell auch untypisch ...