Harley Benton Traveler-E-Steel B-Stock

Ich habe mir die Traveler E-Steel als Ersatz für eine schlecht verarbeitete akustische Traveler kommen lassen. Die E-Steel ist um Längen besser.
Was mann bei den HB-Gitarren halt immer hat: Man muss sie vernünftig einstellen und endbearbeiten: Halskrümmung, Steghöhe, Griffbrett fein abschleifen und Bünde polieren. Saiten wechseln ist ein absolutes Muss. Die Lackierung der Gitarre selbst ist sehr rauh. Auch hier ist Nacharbeit gefragt.
Das ist natürlich etwas Arbeit, aber hinterher liegt die Kleine gut im Arm. Nebenbei: Ein Gurt ist notwendig. Die ist einfach zu winzig sonst.

Zum Klang: akustisch na ja ... aber das ist bei dem Preis, der Korpusgröße und den Hölzern wohl zu erwarten. Die Überraschung ist, dass sie über den Tonabnehmer echt erwachsen klingt. Wenig Rückkopplungsneigung, satter Sound. Echt ein großer Sprung vom akustischen zum E-Sound.

Fazit: Mann muss Arbeit reinstecken, damit sie sinnig brauchbar wird. Wer das nicht möchte oder kann, sollte die Finger davon lassen.
Als elektroakustische Gitarre eine sehr positive Überraschung und als akustische eher im Gimmick-Bereich.

Habe das Teil gekauft um bei meinem Kollegen einige Sachen beim proben abzustimmen. Und wollte nicht immer den grossen Gitarrenkoffer mitnehmen. Sondern einfach auch mal, wenn nichts grosses ansteht, mit dem Rad fahren. Das kann die HB.
Eigener interssanter Klang, irgendwas zwischen Mandoline und grosse Ukulele (nicht Ukulelenbass!) nur etwas lauter. Hat was aus den fünfzigern :D. Verstärkt macht die aber einiges wett! Das ist, neben der Picknicktauglichkeit, das eigentliche Highlight an dieser Gitarre.
Für Aufnahmen ist das natürlich nichts, klar. Dafür haben wir ja andere Instrumente. Aber im Urlaub zum üben hatte ich sie schon zweimal dabei und zum Lagerfeuer taugt die auch. Auf jeden Fall fällt man dabei mit diesem interessanten Instrument auf. ;)

Wer eine Hanika erwartet, sollte hier nicht zuschlagen. Und zum regelmäßigen üben oder für Aufnahmen empfehle ich auch etwas anderes.
Wer ein Spassiges Instrument möchte um damit unterwegs zu üben, auch mal über den Verstärker beim Kumpel, -das ist ein schönes.

Eine dauerhafte Stimmstabilität wird trotz täglichem Stimmen erst nach Wochen erreicht. Das dicke Halsprofil ist nichts für Feinmechaniker - hier täuscht die kurze Mensur, Handschuhgröße XL ist vorteilhaft. Auch die Bundstäbchen sind recht massig. Der Körper ist dagegen überraschend zierlich. Der Tonabnehmer ist passiv, braucht also keine Batterie, und funktioniert. Die Gitarre verfügt über 16 über alle Saiten spielbare Bünde. Das ist mir zu wenig, 2 oder 3 Bünde mehr wären für solistische Parts schöner und konsequenter gewesen. Aber nach 4 - 5 Wochen täglichem Stimmen funktioniert mein Exemplar wie gewünscht ohne Einschränkungen. Daneben ist zu berichten, dass mein Exemplar zwar keine Verarbeitungsmängel aufweist, aber auch nicht zu den optisch veredelten Luxusteilen gehört.