Harley Benton TravelMate-E

Natürlich ist der Klang nicht mit einer " Holzgitarre" zu vergleichen - ist ja auch Carbon! Aber dafür klingt sie ausgezeichnet. Es geht hier um eine Gitarre, die ich draußen nutzen kann, und dann auch noch als travel guitar. Meine "Travel Holzgitarre" klingt auch nicht wie die große Schwester 😁...
Aber die Vielseitigkeit und Möglichkeiten dieser Gitarre für DEN Preis finde ich schon besonders. Mit etwas Geduld lassen sich in Combi mit -bei mir- dem kleinen Akustikverstärker,auch von Harley Benton, wie ich finde, erstaunlich gute Sounds kreieren. Für kleines Geld habe ich jetzt für draußen ein super Gespann am Start.
Für Band und drinnen nutze ich mein erstes "Besteck".
Absolute Kaufempfehlung von mir!

Perfekt verpackt, dazu noch in einem gepolsterten Gigbag mit einer Menge Zubehör (Putztuch, Imbus, Saiten, Gitarren- & Ladekabel, Gitarrengurt) kam die TravelMate E (oder in China Enya) hier an. Mit einem Mitmusikanten als 2. Gitarre (Konzert/Nylonsaiten) am gleichen Abend ausprobiert. Die Klangmöglichkeiten im Duett, sowie die Durchsetzung dieser kleinen handlichen Gitarre haben mich komplett überzeugt. Gut - die Saitenlage ist etwas hoch, aber durchaus bespielbar. Mit etwas handwerklichen Geschick lässt sich da sicher noch einiges verbessern. Die Saiten hören sich nicht schlecht an, aber ich denke hier ist mit anderen Saiten auch noch etwas Luft zu einem besseren Klang.
Ab Kapo IV & höher werden die Bünde für meine Finger brutal eng. Eine saubere Bespielbarkeit ist daher für mich nicht gegeben. (Songbeispiele Aloa bin/Seiler & Speer od. Here Comes the sun/Beatles). Die Bundstäbchen sind sauber abgerichtet und an den Enden schön plan geschliffen.
WAS MICH ABER WIRKLICH STÖRT, IST DER IMPERTINENTE CHEMISCHE GERUCH oder GESTANK DER GITARRE, DER MEINE SCHLEIMHÄUTE (bin da empfindlich) REIZT. Habe sie jetzt erstmal zum "Ausdünsten" in die Diaspora meines Kellers gelegt. Mal sehen ...deshalb auch nur 4 Sterne Gesamt.
Zur (Enya) App kann ich sagen, dass es mir einfach schleierhaft ist, wieso hier die "Standortfreigabe" meines Smartphones zwingend gefordert wird. Na, ja China halt. Ansonsten ist die App, mit Drummachine, Einstellungen der Klangmodulationen an der Gitarre und Stimmgerät, ganz OK, aber für mich nicht der "Brüller". Ich denke, ich werde die App wieder löschen.
Am Amp muß ich sie noch ausprobieren.
Als Fazit: Die robuste Kleine wird meine neue Reisegitarre. Für wenig Geld eine Menge Spaß, schöne Klangmodulationen und auch klare Kaufempfehlung! Thomann ist für mich ohnehin "Paradies City"!!!

Positiv fällt auf, dass die Lautstärke alle Erwartungen an so eine kleine Gitarre übertrifft. Man kann (such dank des kurzen Halses und nicht winzigen bodys) ohne Probleme auf dem Beifahrersitz üben - und man hört sich sogar!! Mega.
Im Hotel kann man zu der Lautstärke singen..

Aber:
Negstiv fällt mir auf, dass sich der Sound herzlos, pappig und steril anfühlt. Kurzes Sustain und die hohe Saitenlage tun ihr übriges das Üben auf dir absolut nötige Mindeskürze zu reduzieren. Spielspaß für mich: zero.

Relativieren muss man meinen Eindruck natürlich dahingehend, dass ich über 50 Gitarren besitze und eine 250€ minigitarre eher nicht mit einer Gibson, Martin, lowden oder Lakewood zu vergleichen ist - der fainesshalber bemerkt. Ich sehe es jedoch so: man lebt jeden Moment nur einmal und zwei Stunden auf einem unmusikalischen Instrument gespielt zu haben, machen mich nicht glücklicher. Und nur fürs Auto - wo sie glänzt - sind 250€ mir persönlich zuviel. Da übe ich lieber auf der Rücksitzbank mit einer richtigen Gitarre.

Ps. Die elektrische Komponente ist Spielerei , der ich keinen Wert zuordnen kann.