Er darf wohnzimmergepflegt mit Zimmer- bis zu deutlich gehobener Lautstärke (Etwa 80 % seiner nicht deutlich verzerrten erreichbaren Maximallautstärke). Zwei Versuche in Kombination mit Schlagzeug im Proberaum fand ich unbefriedigend. Ein Chassis dieser Grösse und diesen maximalen Hubs bewegt hier für meinen Geschmack zu wenig Luft.
Diese (die Luft) blieb mir beim Öffnen des Pastikbeutels, in den das Gerät eingeschweisst wurde, erst einmal weg. Auch ohne chemische Analyse war die Ausgasung zweifellos nicht gesundheitsneutral, dafür stechend und unangenehm - nur in einem konstant gut durchlüfteten Raum duldbar. Daher sein Spitznahme. Nach etwa drei Wochen ist der Spuk weitgehend vorbei.
Ohne jedes Detail zu beschreiben: Auch nach Erbsenzähleraspekten ist die äussere Verarbeitung tadellos ausgeführt, stabil von den mit dem Blechwinkel verschraubten Potis mit Metallachsen bis zur fehlerfrei verklebten, dekorativ strukturierten, aber nicht besonders widerstandsfähigen Plastikfolie. Die unteren Gurtpins eines darauf abgestellten Steinbergers verursachen schon nach kurzer Zeit irreversible Druckmale.
Schaltet man ihn ein, rauscht?s recht deutlich. Das Rauschen ist unabhängig von der Stellung des Lautstärkepotis. Dieses hat ein unpraktisches Stellverhalten: auf den ersten Millimetern nichts, dann ein Sprung auf niedrige Zimmerlautstärke. Das bereits am passiven Steinberger, beim aktiven Ibanez ist?s noch schwieriger. Geringere Lautstärken müssen an der Quelle oder dazwischengeschalteten Gerätschaften eingestellt werden, was dem präzisen, ausgewogenen, auch bei geringen Lautstärken lebendigen Klang mit schneller Ansprache und ausreichendem Tiefgang (meine beiden sind 4-Saiter) des Hartke weniger gut tut. Mit mehr Spannung am Eingang gefällt er mir besser, meinen Nachbarn zu nachtschlafender Zeit auch bei minimal möglicher Lautstärkestellung des Hartke wohl eher nicht. Zudem dem beschleicht mich der Verdacht, es könnte ein Poti mit linearer Kennlinie hineingeraten sein, das Regelverhalten entspräche dem. Da dieses Poti und der Netzschalter die einzigen von mir genutzten Bedienelemente sind, reicht?s in dieser Hinsicht für mich nicht
Allerdings habe ich keine kleine Combo gefunden, die mir einen vergleichbar präzisen und lebendigen Klang in den von mir bevorzugten Lautstärkebereichen produziert (okay, von einer Markbass mal abgesehen). Und inzwischen stinkt er auch nicht mehr...
Ergänzung: Inzwischen, wenige Monate später trotz Austellung fern des Heizkörpers, löst sich die Folierung von der Rückseite. Das kostet Ihn einen Stern im Bereich Verarbeitung