Haun MBC 440 Stereo

Das Haun-Pärchen habe ich mir zugelegt, um im Homestudio mit meiner Band vernünftige Overhead- und Akustikgitarren-Aufnahmen zu machen. An den Drums ersetzen sie ein Paar AKG Perception 170, die mir subjektiv einfach etwas zu wenig auflösten und zu sehr rauschten (was nicht heißen soll, daß das Preis/Leistungs-Verhältnis da nicht trotzdem stimmt). Für die Akustikgitarren habe ich bisher ein AKG C451 B verwendet, das zudem an der Hihat steht und gute Dienste leistet. Das sind meine bisher einzigen Erfahrungen mit Kleinmembran-Kondensatormikros, weswegen ich leider nicht mit diversen Vergleichen, insbesondere in der Oberliga, dienen kann.

Die Haun kommen sauber verpackt im schicken Etui und machen einen perfekt verarbeiteten Eindruck. Es liegen zwei hochwertige Mikroklemmen bei (was leider zum Bestellzeitpunkt der Produktinfo noch nicht zu entnehmen war, weshalb ich zusätzlich noch in MKV9 von Beyer investiert habe). Ansonsten wird auf jeglichen Schnickschnack, Dokumentation o.ä. verzichtet. Infos gibt es ja schließlich auf der Herstellerseite im Netz. Gefällt mir.

Ich habe sie jetzt noch nicht ganz eine Woche, deswegen kann ich hier nur erste subjektive Eindrücke wiedergeben. An der Akustikgitarre klingen sie wunderbar seidig und zeichnen sehr fein. Der Nahbesprechungseffekt scheint deutlich weniger ausgeprägt als beim obengenannten AKG. Im direkten Vergleich war mir das AKG letztlich dann irgendwie zu aggressiv. Ich bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis um nicht zu sagen begeistert und meine, daß die kleinen Obrigheimer hier mindestens eine Klasse über dem preisgleichen C451 spielen. Als Overhead machen sie die erwartet gute Figur, aber der Vergleich mit den P170 zu nicht einmal 30% des Preises hinkt natürlich gewaltig.

Fazit: sehr empfehlenswert!

Ich habe diese Mikrofone für mein Klavier gekauft. Nach einigen Versuchen mit diversen anderen, auch höherpreisigen (u.a. AKG, Austian Audio...), haben die MBC 440 am natürlichsten geklungen. Transienten werden 1 zu 1 übertragen, sie kommen auch tiefer als andere und die Aufnahmen klingen auch im Hochtonbereich nicht scharf. Die leichte Überhöhung im Frequenzgang ist für mich von Vorteil, da ich diesen Teil sowieso meist anhebe.
Die Empfindlichkeit ist hoch und das Rauschen kaum wahrnehmbar.
Ich habe noch ein Paar Oktava MK012, die im Gegensatz zu den Haun irgendwie weiter weg und etwas träger klingen und damit auch einen anderen Klangcharakter haben. Beide zusammen ergänzen sich aber sehr gut.

Ich habe das Haun-Stereo-Set jetzt seit ca. 1/2 Jahr in Benutzung. Bei der Nachvertonung eines Videofilms haben sich die Mikrofone hervorragend bewährt. - Ebenso machten sie eine gute Figur bei der Aufnamhe einer Akustikgitarre.

Bei den Features wird dem Einen oder Anderen ein Pad fehlen. Mir persönlich nicht wirklich, da ich dies meist am Preamp erledige. Die Verarbeitung des Case ist nicht wirklich Spitzenklasse.

Insgesamt bin ich sehr zufrieden, da ich die Leistung des Mikrofonpaars viel höher bewerte als geringe Mängel in der Verarbeitung oder ein fehlendes Pad.

aber nicht gut genug für meine Ansprüche. Brauche sie vor allem für klassische Instrumente/Orchester. Meine KM184 bringen wesentlich mehr Details zum Vorschein. Da ich mich an sehr hochwertigen Aufnahmen mit meist Schoeps-Mikros orientiere, können sie natürlich hier nicht mithalten. Habe nach mehreren Tests eingesehen, dass in dieser Preisklasse nicht der Klang von Neumann, Sennheiser MKH oder sogar Schoeps zu erreichen ist. Die KM184 sehe ich hier als Einstieg. Meine Preamps sind alle von RME. Da muss ich um einiges tiefer in die Tasche greifen. Gefallen hat mir die Optik, Verarbeitung und dass sie auf Grund der geringen Größe sehr unauffällig sind. Wer keine so hohen Ansprüche stellt, kann hier bedenkenlos zugreifen.

Wer ein Mikrophon sucht, welches höchste Ansprüche erfüllt und doch erschwinglich ist, macht bei den Haun MBC 440 nichts falsch.
Klar, es sind keine Neumann KM184, aber die Haun sind in einem A-B Test verdammt nah an diese rangekommen.
Die Neumänner klingen im ersten Eindruck etwas wärmer, was meines Erachtens an einer geringen Bassüberzeichnung liegt. Korrigiert man diesen Frequenzbereich, sind Unterschiede kaum noch wahr zu nehmen.
Im Test mit Konzertgitarre, Oboe und Flügel bestätigte sich die universelle Einsetzbarkeit. Gerade die Obertöne werden färbungsfrei wiedergegeben.
Verarbeitung ist hervorragend, "Made in Germany" eben!
Klare Kaufempfehlung!