Zuerst habe ich mit dem DJControl Inpulse 200 angefangen - dieser hat mich aber unglaublich schnell limitiert und da dachte ich mir, ich komme nicht weiter in meiner Entwicklung. Dann habe ich mich gleich mal nach einer ordentlichen Nummer größer umgeschaut, da ich einen DJ Controller haben wollte, mit dem ich auch länger klar komme und arbeiten kann, da ich einfach nur aus Leidenschaft und Spaß online auflege und das ganze Streame und/oder aufnehme.
Ich bin auf den DJ Control Inpulse 500 gestoßen, der im Angebot ist/war, das ich mir nicht entgehen lassen konnte. Allerdings habe ich vor dem Kauf einige Tests/Reviews gelesen und mir auch Videos angeguckt, um mir der Sache sicher zu sein, da ich das ganze ja auch "nur" semi-professionell betreibe.
Kommen wir zu dem mitgelieferten Programm DJuced. Es ist vom Aufbau her ähnlich wie alle anderen DJ Programme auch. Aber super übersichtlich und leicht zu verstehen, für Anfänger gibt es seitens Hercules auch gleich Videos dazu, die zeigen, wie man Übergänge macht und einen auch in die DJ Welt überhaupt erst einführen.
Allein die DJ Software, die kostenlos mitgeliefert wird (und auch nur mit Hercules Controllern funktioniert), war es mir wert auch bei Hercules zu bleiben. Auch das Preis Leistungsverhältnis ist der Wahnsinn! Viel Leistung für einen angemessenen bis echt günstigen Preis.
Kommen wir zur Optik und zur Verarbeitung.
Die Optik, sowie die Größe des Controllers lassen erst einmal kaum unterschied zu den professionelleren, größeren Geräten erkennen, außer dass die Mixkonsole in der Mitte "nur" für 2 Decks anstatt für 4 ausgestattet ist. Reicht für mich aber persönlich absolut aus, da ich mit 4 Decks (noch) nicht arbeite und arbeiten will, bzw in den beiden Leeren Decks in Zukunft das externe Hercules Touchpad anschließen möchte.
Das Gefühl der Dreh- & Schiebeschalter (Fader, Mixer, Filter, FX) ist sehr gut - sie haben einen Spürbaren Nullpunkt, sie sind nicht zu einfach zu bewegen sondern geben guten Widerstand. Es fühlt sich alles sehr Hochwertig an.
Das Gerät selber ist auch verhältnismäßig schwer und besteht auch zu Teilen aus Metall. Im Verhältnis zu den beiden kleineren Controllern (200er und 300er Serie) ein absolutes Upgrade!
Und! Der Controller hat auch Standfüße mit Beleuchtung - schick und vor allem auch stabil.
Funktionalität.
Man kann hat sehr viele Möglichketen verschiedene Übergänge zu machen. Z.B. kann man nur die Filter verwenden oder Lautstärken, Bässe, Mitten, Höhen ein- und ausspielen, um 2 Lieder ineinander greifen zu lassen. Mein Favorit ist vor allem die FX Sektion, die mit dem Filter einsetzbar ist, sprich man dreht ein Lied dann per Effektfilter aus - und hierzu hat man unzählige frei wählbare Effekte (FX), die man auf den Tasten hinterlegen kann. Allerdings fehlen mir persönlich noch 1-2 wichtige FX Varianten, die Übergänge besser und regelmäßiger klingen lassen - daher der eine Stern Abzug unter "Features" zusammen mit untengenannter kleiner Kritik am Jogwheel.
Manchmal ist es auch nicht so einfach 2 Lieder per Hand zu synchronisieren, hierfür gibt es noch den Knopf "Sync", der einem das manuelle Regeln von Tempo und Synchronisation des Sounds abnimmt.
Die Jogwheels sind sehr hochwertig, und gut bedienbar, auch mit Vinyl und Slip Funktion. Die Vinylfunktion eignet sich gut zum Scratching sofern man das beherrscht. Einen Abzug gibt es nur - wenn man mit Schwung "dreht" bleiben die Teller relativ schnell wieder stehen, sodass ein zurückdrehen der Platte mit vernünftigen Umschwung nicht ganz möglich ist wie ich es gerne hätte.
Die Touchpad Sektion unter jedem Jogwheel bietet alle Funktionen, die man so als DJ benötigt, für mich besonders herausstechend ist das Soundboard mit einigen einspielbaren Bässen und Sounds etc. um dem Mixing manchmal noch Würze zu verpassen oder die alt bewährte Sirene oder Tröte vor einem Drop einzuspielen oder einfach mal einen scheppernden Knall loszuwerden, oder einen Sound, mit dem man ein Lied beenden kann, der wie ein plötzlicher Plattenspieler-Abbruch klingt.
Die Touchpadsektion fühlt sich sehr hochwertig an - auf der DJ Control 200er Variante waren es noch harte Plastikknöpfe, hier hat man hochwertige Gummipads mit einem Klickpunkt, sodass man merkt, dass die Taste gedrückt ist. Es fühlt sich wirklich richtig gut an damit zu arbeiten, sei es um sich einen Punkt im Lied zu setzen oder um das Soundboard/Loops etc. zu bedienen.
Man kann externe Audiogeräte u.a. per Klinke anschließen, für die es auch eine einfache Filtersektion gibt, ein Mikrofon lässt sich anschließen, auch hier gibt es eine Filtersektion. Aber (was ich persönlich schade finde), wenn man die Geräte direkt am Controller anschließt, benötigt man eine professionellere Soundkarte im PC, die man mit dem DJ Controller Ausgang (anstatt von Boxen) anschließt. Diese Geräte/Sounds werden nicht über USB an den PC übertragen, sondern würden nur über den Audioausgang in die Sondkarte gehen, deshalb habe ich Mikro und externe Audioquellen über eine virtuelle Soundkarte am PC zu laufen, was den Nachteil mit sich bringt, dass das Audio nach außen geht, ich das selber aber nicht höre. Damit lässt sich aber erstmal arbeiten - bis die Soundkarte kommt.
Ich kann mir vorstellen, das auch Profis damit ein geeignetes günstiges Gerät hätten - sofern sie mit 2 Decks zufrieden sind. Alles im allen würde ich diesen DJ Controller als fortgeschrittenes Einsteigergerät klassifizieren, das aber auch weitreichend bis hin zu kleinen Clubauftritten für professionellere DJ´s gut zu gebrauchen ist.
Für Anfänger und fortgeschrittene DJ´s ist dieser Controller auf jeden Fall ein Muss. Gerade wenn man fürs erste kein großes Budget zur Verfügung hat, um sich z.B. einen Pioneer DDJ 1000 zu kaufen.