Ich suchte nach einem platzsparenden Ständer für meinen Fender Jaguar Bass, der eine recht asymmetrische Korpusform hat. Weil Hercules damit wirbt, dass der 412B+ besonders geeignet für asymmetrische Gitarren sei, habe ich ihn mal ausprobiert.
Ich fange mal mit dem Positiven an: Dieser Ständer tut genau das, was er angibt. Ein Instrument wird darin festgehalten und stabil aufgestellt, da gibt es nichts zu meckern. Mir gefällt auch das industriell anmutende Design in schwarz gelb und die ganze Geschichte macht einen sehr stabilen Eindruck. Von tolpatschigen Schubsern lässt der sich nicht beeindrucken.
Ich habe ihn trotzdem wieder zurück geschickt.
Die beiden Bügel, die das Instrument umgreifen, wenn man es einhängt, sind fest und parallel zum Boden angebracht. So passen sie sich nicht einer asymmetrischen Kopfplatte an, sondern das Gewicht meines Basses hing nur an der linken, tieferen Seite der Kopfplatte (typische Fender-Jazzbass-Form), während die rechte frei schwebte. Ich bin kein Physiker, aber das hinterließ bei mir ein mulmiges Gefühl. Da bevorzuge ich es, wenn die Belastung auf beide Seiten verteilt ist.
Ich hab mir dann den Memphis Pro von K&M besorgt, weil mich das Konzept eigentlich überzeugt hatte und der MP außerdem zwei voneinander unabhängige Bügel hat, die sich an die Kopfplatte anpassen. Damit fühle ich mich deutlich wohler.
Am Hercules wiederum hat mir der kleine hervorstechende Dorn besser gefallen, auf dem der Korpus anliegt. Durch den schwebt das Instrument quasi mit einem minimalen Berührungspunkt und droht beim Dranstoßen trotzdem nicht herumzuwackeln.
Sollte man eine Gitarre oder einen Bass mit einer einigermaßen symmetrischen Kopfplatte haben, kann ich den 412B+ uneingeschränkt empfehlen.