Hercules Stands GS-415B+

Ich habe mir diesen Ständer gekauft, da der für Nitrolacke geeignete K&M Ständer (17540) nicht so richtig mit meiner unförmigen Strat-Kopie von Cort zusammenarbeiten wollte und ich am Amp nur einen einzigen Gitarrenständer stehen haben möchte - die anderen Gitarren hängen an der Wand. Wegen der Cort kann der 17540 hier jedoch nicht mehr stehen. Daher fiel meine Wahl nach etwas Recherche auf diesen Ständer.

Meine Erwartungen: Einfache Handhabung, möglichst gut geeignet für Nitrolacke, kippsicher, optisch ansprechend , kompatibel, und stabil

Handhabung: Wie eine Wandhalterung am Boden - einfach Einhängen und fertig. Weder das eingestöpselte Kabel noch der Gurt können im Prinzip beim Einhängen stören - einfacher geht es kaum.

Nitrolacke: Laut Hercules-Website ein unverbindliches ja, laut diverses Forenberichte und Bewertungen wohl ein klares ja. Ich bin dennoch auf Nummer sicher gegangen und habe zum Schutz meiner LP einen Überzug aus alten Socken genäht. Sicher ist sicher - aber die Gewissheit, dass der Schaumstoff dadrunter zu den besseren (und schadstofffreien) Schaumstoffen gehört, war ein großer Aspekt bei der Auswahl.

Kippsicherheit: Man muss schon mit Wucht dagegendonnern, damit man den Ständer umwirft - allerdings hätten im breitere Beine gut getan. Trifft man den Ständer aus dem richtigen Winkel kippt er. Und damit ist er gar nicht mehr so viel kippsicherer als der kleine 17540. Aus meiner Sicht hätte man das noch besser lösen können. Rempelt man den Ständer nur leicht an, braucht man aber keine Angst um seine Gitarre haben. Insgesamt gut bis ausreichend gut.

Optik: Geschmackssache - mir gefällt es. Aber das Teil wirkt schon monströs im Vergleich zu allen meinen anderen Gitarrenständern, das sollte einem bewusst sein. Selbst größere Ständer mit Halsstützte wirken dagegen grazil und klein.

Kompatibilität: Keinerlei Probleme - danke N.I.N.A.-Adapter auch für sehr dünne Hälse anderer Zupfinstrumente geeignet.

Stabilität: Neben der Kippsicherheit ist das auch ein Thema - hier habe ich keine Bedenken. Ohne Gewalteinwirkung wird hier höchstens die Mechanik, die die Kopfhalterung einrasten lässt, irgendwann haken.

Einen Minuspunkt gibt es bei der Verarbeitung: Die beiden beweglichen Halteklammern am Kopf sind schief. Hängt eine Gitarre drin, "schauen" die Teile aneinander vorbei. Sieht etwas unschön aus. Nach etwas Recherche wohl durchaus nicht unüblich.

Insgesamt ein empfehlenswerter und durchaus sicherer Ständer. Vorallem aber verdammt praktisch - einfach einhängen und fertig. 4/5

Ich habe 4 Gitarren-/Basständer zur Probe gehabt, um mal die Unterschiede in Ruhe zu studieren.

Millenium GS-3000 B
- "Lommeliger" Gesamteindruck, wirkt instabil, wenig Vertrauen erweckend
- relativ lang wenn zusammengelegt
- untere Füße sind nicht arretiert wenn eingeklappt und baumeln beim Transport in der Gegend herum (nervt)
- Rohre Aluminium, Spanner/Rest Plastik - wirkt nicht dauerhaft
- steht ohne Gitarre relativ instabil (kippt nicht um, wirkt aber fast so)
- Positives: für mich nix, auch nicht der Preis, Millenium GS-3500 B ist wenig teurer und schon deutlich besser

Millenium GS-3500 B
- deutlich besser als Millenium GS-3000 B
- stabilerer Aufbau, im Prinzip ok
- mir gefällt das Prinzip ohne Rückenstütze besser (legt sich gegen die Füße unten) (Geschmackssache)
- relativ kompakt wenn zusammengebaut
- kein Verschlussmechanismus an der Aufnahme oben
- Beine baumeln zusammengeklappt herum

Gravity GS 01 NHB
- Füße wuchtig, erwecken Vertrauen
- Füße/Beine auch relativ lang (breitbeinig), gute Standfestigkeit
- Klappmechanik/Querverstrebung an den Füßen, mehr Stabilität
- nicht so leichtes bis kein Rumbaumeln der Füße im zusammengeklappten Zustand
- Schraubverschluss für die Füße (Klemmung) statt Rohrklemme (Macken im Rohr möglich, evtl. ist aber auch ein Schutzrohr dort verbaut)
- Verriegelung am Hals (einfach und effektiv)

Hercules Stands HCGS-415B+
- Füße kürzer als beim Gravity, stabil, aber weniger vertrauenserweckend als beim Gravity, nicht so breitbeinig
- Gelber Ring an der Fußmechanik sieht hässlich aus :)
- Das Oberrohr ist nicht stufenlos verstellbar, sondern über eine Lochrastung (im Prinzip aber egal, man zieht es ja eh immer komplett raus, siehe aber folgender Punkt)
- Problematisch hierbei ist, dass es keinen Anschlag für das Oberrohr gibt, wenn man es ausfährt - man zieht es tendenziell immer erstmal komplett raus - nervt
- Verriegelung am Hals
- Halterung oben - Klappmechanik aus Metall (Halter selbst ist Kunststoff), wirk stabil aber auch etwas grobschlächtig
- Oberrohr lässt sich für Transport nicht komplett einschieben, dadurch für Transport länger als zB Gravity (ca. 10cm) (oder man nimmt das Oberrohr heraus und transportiert dann zwei Teile ;()

Ich behalte das Gravity.