Höfner H65/50 Ledertragegurt für Beatles/Club Bass

Der Höfner- Bassgurt bietet originalen Tragekomfort der 60er: Einen ungepolsterten Lederriemen mit dünnen Gurten. Nichtsdestotrotz handelt es sich hierbei um ein original Requisit aus der Beatles- Ära und ist somit für die Vintage- Optik unverzichtbar. Dennoch möchte ich bezweifeln, dass dieses Produkt aus dem Hause Höfner wirklich seinen Preis wert ist.

Fakt ist: Der Lederriemen ist nicht vernäht, er ist sehr rau an den Enden und trägt nicht zur Behebung der Kopflastigkeit bei Violin- Bässen bei. Letzteres ist meiner Meinung nach das Wesentlichste. Da die Hollowbodies ja durch das Gewicht der Mechaniken nach unten gezogen werden, ist ein ausgleichend breiter Gurt von Notwendigkeit um das auszugleichen. Genau dieses Problem kann Höfner mit diesem Gurt nicht beheben.

Nichtsdestotrotz erweist sich der hier angebotene Gurt als überaus originalgetreu und stilecht im Kontext zum Beatles Bass. Die Frage ist nun: Was überwiegt? Optik oder Funktionalität? Die funktionalen Schwachstellen überwiegen zwar, aber für den Vintage- Look gehört er einfach dazu und ist somit beim Kauf eines Höfner Basses nahezu unverzichtbar.

Ansonsten erweist sich Höfner als sehr verbraucherfreundlich, da das deutsche Unternehmen auf verständliche, zweisprachige (deutsch/englisch) Anleitungen setzt. Zudem waren im Set noch alternative Montagehilfen. Beispielsweise kann man gänzlich auf die Gurtpins verzichten und den Gurt durch Schlaufen und einen Karabinerhaken am Bass befestigen. Soviel zum Thema: Originaltreue.

Insgesamt ein wichtiges Zubehör für Liebhaber, mit leichten Abzügen in der Funktionalität. Auch Preis- Leistungsmäßig ist das Produkt noch nicht ganz ausgewogen.

Wer einen Höfner Bass hat, muss auch einen solchen Gurt besitzen. Das ist einfach ein Muss. Der Gurt selber ist aus einfachem Leder gearbeitet. Wie man den Gurt anlegt, muss man erst einmal lernen. Ohne Anleitung kriegt man es nicht hin. Im Beiblatt steht da auch nichts. Und Paul McCartney hatte damals auch noch eine ganz andere Technik. Ich hab beide versucht und bin bei der PM Technik hängen geblieben. Die originale hat so ihre Rücken und mir wäre dabei fast der Bass herunter gefallen. Das Anlegen dauert seine Zeit und sollte man am Anfang nicht kurz vorm Auftritt machen. Der Gurt beseitigt nicht die Kopflastigkeit, wie auch, und ist relativ schmal. Aber der Bass ist ja relativ leicht und rutscht bei mir relativ wenig. Objektiv betrachtet ist der Gurt natürlich zu teuer, aber er ist für die Vintageoptik einfach unerlässlich und somit sein Geld wert. Außerdem muss man mit diesem Gurt keine zusätzlichen Befestigungslöcher bohren. Einzig der Gurthaken ist etwas zu schwach. Hab ihn direkt verbogen, als ich den Gurt mal falsch angelegt hatte.

Ich wollte zum Einen in den Genuss des klassischen looks mit meinem Höfner kommen, zum Anderen liegt der Bass anders am Körper wenn er mit dem Gurt so befestigt wird wie es Paul damals auch gemacht hat, der Bass rollt mehr zum Spieler hin als weg.

Wenn es denn funktioniert: für meinen Höfner ist das Leder zu dick, da komme ich mit dem Gurt gar nicht unter das Griffbrett. Naja, kann man Lösungen finden... dann das Disaster: beim Wechsel von Gurtpin zu Lederschlaufe bricht die mitgelieferte Schraube im Korpus ab, jetzt muss ich damit zur Werkstatt. Bin ich viel stärker als ich dachte oder war die Schraube zu weich?

Nach dem Schreck fällt mir auch auf dass die dünne Lederschnur zum befestigen der Schlaufe unter dem Griffbrett so porös ist, dass sie nach 10 Minuten schon halb durch ist, daran will ich den Bass auch nicht hängen.

Insgesamt ist das Leder recht rau und starr (ruiniert dass nicht das Holzfinish?), der Karabiner wirkt billig und ist fummelig und die Anleitung ist so schlecht gedruckt dass ich im Internet nach Bildern suchen musste. Man kann den Gurt kaufen, sollte es aber vielleicht nicht. Selbst wenn man den Bass unbedingt mit einer Schlaufe befestigen will, sollte mal wohl einfach zu einem der Vintage Gurte greifen und ihn entsprechend anspassen.