Wir nutzen den Akustikvorhang (extra schwere Ausführung) als Abschirmung der Tür unseres Hobbyraums von innen. Hier steht unser E-Piano (Clavinova) und es wird auch sonst viel musiziert, weshalb es unser Ziel war, die Schallwellen vom Hobbyraum aus in den Gemeinschaftskeller und ins Treppenhaus zu reduzieren und eine Störung in den oben liegenden Wohnungen ganz zu vermeiden. Das ist im Wesentlichen gelungen.
1.) Verarbeitung und Montage:
Der Vorhang ist nach meinem laienhaften Eindruck gut verarbeitet (Isolierfolie an schwerem Stoff), wirkt im Raum optisch angenehm, hat standardmäßige große, feste Ösen (kein biegsames Billigmetall) und kann wie ein Fenstervorhang an einer Vorhangschiene montiert werden (in besserer Qualität z.B. erhältlich bei Hammer). Da er recht schwer ist, empfehlen sich eine Stange mit großem Durchmesser und dadurch etwas höherer Stabilität (wir haben Aluminiumrohr, ist OK, Edelstahl wäre sicher noch besser, gibt's aber kaum) sowie Wandmontageträger mit drei Schrauben (drei Bohrlöcher) pro Stück für festen Halt. Die Konstruktion hängt bei uns seit 1 1/2 Jahren sehr gut. Es hat sich bisher nichts durchgebogen.
2.) Funktionalität:
Von der Isolierwirung hatte ich mir angesichts der Werbeaussagen des Herstellers etwas mehr versprochen (deshalb 4 statt 5 Punkte), obwohl schon spürbar weniger Schall in den Gemeinschaftskeller und ins Treppenhaus dringt als ohne. Wir haben zusätzlich eine Schaumstoffisolierung unter die Tür gemacht (Baumarkt, eigentlich gedacht als Zugluftisolierung). Die Bodenübertragung lässt sich aber nie ganz stoppen. Eine richtige Schallisolierung erreicht man nur mit einer fachgerechten Dämmung des ganzen Raums (Pyramidenschaumstoff, usw.).
Gemessen am Preis des Vorhangs und der immerhin spürbaren Wirkung ist der Effekt für uns jedoch OK. Es gibt eine weitere Tür zum Treppenhaus und wenn die zu ist hört man in den Wohnungen oben selbst bei "Genusslautstärke" des Clavinovas (Volumenschieber in der Mitte, was schon ganz gut scheppert) nichts und im Treppenhaus nur ein leises Plätschern, was alle Nachbarn für OK befunden haben. Wenn ein Blechbläser musiziert, ist das was anderes, aber das ist auch nicht anders zu erwarten. Für Streicher und Flöten ist der Vorhang perfekt.
3.) Fazit:
Der Vorhang ist für seinen Preis ein sinnvolle Alternative zum Einbau einer neuen schallisolierten Tür (Kosten nach Schätzung unseres Tischlers 800-1.000,- Euro). Er trägt zur Reduzierung des Schalls durch die Tür bei, bewirkt aber bei ernsthafter Hausmusik nicht den Effekt wie eine professionelle Schallisolierung des ganzen Raums (würde mehrere Tausend Euro kosten und ist nur schwer zurückbaubar). Seine Stärken hat er sicher im eher leiseren Bereich (Sprache wird z.B. durch ihn bei uns völlig verschluckt), erfüllt aber seinen Zweck sehr gut, wenn man nicht zu viel erwartet. Die weiteren Maßnahmen bei uns (zweite Tür zum Treppenhaus, Clavinova statt akustisches Klavier) machen ihn zu einer guten Ergänzung des Schallschutzes. Der Vorteil dieses Vorhangs ist seine Flexibilität, d.h. wir könnten ihn auch abnehmen und woanders aufhängen, z.B. als Raumteiler.