Ich spiele mittlerweile seit Ende 2010 E-Gitarre und habe hier, neben meiner ersten E-Gitarre, die mir meine Eltern 2010 zu Weihnachten geschenkt haben, noch zwei E-Klampfen von Ibanez stehen. Seit geräumiger Zeit reizte mich schon der Gedanke, mir doch einfach mal eine Western zuzulegen ? immerhin waren meine ersten Anfänge auch auf der Konzertgitarre meines Vaters. Wenn man Musikerfreunde besucht um gemeinsam Lärm zu machen, macht das schon so einiges einfacher, vom einzigartigen akustischen Klang mal abgesehen. Langer Rede kurzer Sinn, ich wollte im Optimalfall eine Westernklampfe mit Cutaway und Pickup, damit sie notfalls auch in der Band (falls der Wunsch nach akustischen Klängen besteht) entweder an den Verstärker oder die PA angeschlossen werden kann. Da ich auch recht optisch orientiert bin, muss die Axt natürlich auch nach etwas aussehen. Insofern fiel die Wahl nach einigem hin und her auf dieses Modell.
Ausgepackt, nachgestimmt und gleich die ersten Akkorde angespielt. Die Ibanez klingt wunderbar voluminös und durchsetzungsstark. Auch das Holz macht einen sehr edlen Eindruck, auch wenn das cremeweiße Plastikbinding nicht ganz mein Fall ist, aber es sorgt allemal für schöne Kontraste. An der Verarbeitung habe ich nichts zu bemängeln. Weder Lackschäden, noch Kratzer oder eine unschöne Verarbeitung sind mir aufgefallen. Nachdem vier, fünf (oder waren es sechs oder sieben?) Songs schon angezockt wurden, entschied ich mich, sie auch doch mal an meinen Verstärker anzuschließen ? schließlich experimentiere ich gerne rum. Zwar ist der kleine Transistoramp Vypyr 15 von Peavey ein reiner E-Gitarrenverstärker, allerdings klingt an ihm meine neue Westerngitarre wunderbar klar und voll. Der Aktive Tonabnehmer erlaubt es einem zusätzlich, sowohl Bässe, Höhen und Volume zu regeln. Doch warum gibt es keinen Mitten-Regler? Was wäre eigentlich vor allem für Gitarren essenziel. Jedenfalls konnte ich binnen Minuten einen mir sehr zusagenden Sound hinbekommen, ohne die EQ-Setting am Amp selbst verändern zu müssen. Im Übrigen sind auch mit Verzerrung sehr interessante und vor allem druckvolle Klänge zu erreichen! Auch direkt ans Audio-Interface angeschlossen überzeugt die Ibanez mit Bravur. Es dauert natürlich ein paar Augenblicke zu verstehen, welche Frequenzen man abschwäche und welche betonen muss, damit sie auch dann ihre natürliche Klangcharakteristik behält, aber es lohnt sich.
Bei Gelegenheit werde ich die Klampfe mit Sicherheit auch im Proberaum an meinem Valve King 112 ausprobieren. Ich bin gespannt, wie sie sich mit 50 Watt Vollröhrenpower fühlt. Soweit bin ich mehr als begeistert, denn die Ibanez klingt nicht nur Unplugged wunderbar, sondern kann sich auch an einem Verstärker sehr gut behaupten. Hut ab, Ibanez!
Kurzfassung:
Verarbeitung und Optik:
+ Sehr schönes Schwarz.
- Weißes Binding ist Geschmackssache. Mir misfällt es ein wenig.
+ Makellose Verarbeitung.
Klang:
+ Von sich aus trotz Cutaway sehr voluminös und durchsetzungsstark, warmer Grundklang.
+ Auch durch den Pickup überzeugend.
Features:
+ Integriertes Stimmgerät, EQ und Volume.
- Allerdings keine Mitten-Regler.
Tja, was macht man nun mit der Gesamtbewerbung? Also gehen wir nochmal in Kürze meine Bewertung durch: Der fehlende Mitten-Regler ärgert mich durchaus ein wenig, allerdings ist die Optik wie gesagt eher Geschmackssache, daher rechtfertigt sie meines Erachtens nach in der Endwertung keinen Stern Abzug, weshalb ich mich somit doch für die vollen 5/5 entschieden habe.