Ich spiele natürlich bluesiges und habe die Gitarre kürzlich speziell für die Slide-Verwendung, als Ergänzung neben einer, mittlerweile 39 jährigen, Fender American Standard Strat in Standard Stimmung, gekauft. Bei meiner bisherigen Lösung unterschieden sich die verwendeten Instrumente in Sound und Pegel so stark, dass der Wechsel im laufenden Programm Nachjustierungen am Amp erforderten, was jedesmal Zeit kostete und nervt.
Die Ibanez AZES31 (super Modellbezeichnung, klingt so nostalgisch nach R2D2) ist mir wegen der allgemeinen Ausstattung mit hardtail-bridge, der augenscheinlich ergonomisch günstigen Form, dem schlichten Design und natürlich dem günstigen Preis aufgefallen.
Die Abwicklung des Kaufes und der Lieferung verlief,wie immer bei Thomann/DHL perfekt.
Das Instrument ist sehr gut verarbeitet und leicht.
Das Design erscheint mir funktional und ästhetisch ansprechend. Die Gitarre ist etwas kleiner als die Strat, die cutaways sind spitzer.
Die Ivory- Farbe und das grünliche Pickguard wirken aber wiederum klassisch. Für meinen Geschmack passt das.
Das tiefer ausgeschnittene untere cutaway und die abgerundete Halsbestigung ohne Metallplatte sind für mein Slidespiel wegen der guten erreichbarkeit der hohen Lagen (manchmal über das Griffbrett hinaus) vorteilhaft.
Die verkürzte Mensur hat mich allerdings am Anfang, speziell ab der Oktavlage aufwärts vor Intonationsprobleme gestellt. Da lag ich dann oft zu hoch.
Das hat sich nach einiger Zeit erledigt und das Gehör nochmal trainiert. Das war aber mein Problem und hat nichts mit der Gitarre zu tun. War durch üben lösbar. Für die meisten Nutzer dürfte die Mensur komfortabel und einfach bespielbar sein, da sich die Saiten wegen der geringeren Spannung leicht greifen und ziehen lassen.
Die Intonation ist vom Instrument her einwandfrei.
Der Ahornhals hält die Belastungen durch 12er Saiten und die die höhere Stimmung (E B E G# E) klaglos aus.
Natürlich war eine Erhöhung der Saitenlage kein Problem. Die gut voreingestellte Otavreinheit blieb sogar erhalten.
Die Grundeinstellung der Gitarre bei Auslieferung war im übrigen allgemein einwandfrei.
Das Griffbrettholz brauchte aber unbedingt Öl .
Der Sound erfüllt meine Erwartungen und Ansprüche voll.
Bin kein Pofi, aber langjährig aktiver Amateur.
Der Wechsel zwischen Fenderstrat und Ibanez klappt nun gut und läßt sich mit den Reglern an den Gitarren einfach nachregeln.
Meine Grundeinstellungen an Amp und Effekten beziehen sich auf die Strat. Klar,die Ibanez klingt anders als eine Fender, aber es funktioniert für mich sehr gut, ohne allzu krasse, störende Lautstärke-, oder Klangfarbenveränderungen.
Die zusätzlichen Humbucking-Varianten durch den Alter-Switch ermöglichen mir Sounds zu erreichen, die dem SG-Sound von Derek Trucks ähneln. Super!
Also ein, für meine Zwecke, sehr gut geeignetes Instrument.
Die konventionelle Verwendung im Standardtuning sollte allemal funktionieren, weil die Einstellung bei Auslieferung ok war und er Sound der Gitarre passt. Die gegenüber der Fender verkürzte Mensur dürfte sich hierbei als komfortabel erweisen.
Ich finde die verbauten Pickups wirklich ok, auch wenn Keramik-Magneten verwendet sind. Könnte man auswechseln, ist aber m.E. nicht nötig.