Es sollte eine gut bespielbare E-Gitarre für (fast) alle Musikrichtungen werden und sie sollte nicht wirklich teuer aber dennoch qualitativ in Ordnung sein. Am Ende wurde es die Ibanez RG421-MOL, ein kraftvolles Metal-Arbeitstier mit sehr vielen weiteren Talenten.
Durch den Fünf-Wege-Schalter können aus den zwei Humbucker-Pickups sehr ordentliche Clean-Sounds gezaubert werden. Die Quantum Keramik-Humbucker liefern aber selbst bei hoher Verzerrung immer noch einen überraschend klaren Sound, obwohl es sich um passive Tonabnehmer handelt. Durch das naturbelassene Holz gibt sie nicht nur optisch was heer, sondern man bleibt, wenn man beim Spielen verschwitzt ist, nicht überall am glatten Lack kleben und wird somit durch solche Dinge nicht gestört. Außerdem sieht man nicht gleich jeden Fingerabdruck oder Kratzer auf der Gitarre. Die RG-Form bietet eine sehr gute Bespielbarkeit, auch in hohen Lagen. Allerdings wäre, wenn man die Gitarre auch clean nutzen möchte, zu empfehlen, einen vernünftigen Amp zu nutzen, da die Tonabnehmer leider nur einen recht dumpfen Grundsound liefern. Was mich zudem auch etwas stört sind die Madenschrauben an der Fixed Bridge, mit welchen die Saitenreiter in der Höhe verstellt werden können. Ich hab dies noch nie gemocht, weil die Schrauben meist etwas heraus stehen und recht scharfkantig sind, so auch bei dieser Gitarre. Den wirklichen Sinn bei einer Fixed Bridge verstehe ich zudem auch nicht wirklich. Ein anderer Negativpunkt wäre, dass die beiden Regler leider über das Holz schleifen beim Drehen und ich noch keine Möglichkeit gefunden habe, dies zu verhindern.
Fazit: Erwartungen erfüllt und z.T. übertroffen. Diese Gitarre eignet sich besonders für fortgeschrittene Einsteiger sowie womöglich als Zweitgitarre für diejenigen, welche ihre teure Gitarre lieber nicht mit auf Reisen nehmen wollen. Als Profi-Gitarre müsste sie wahrscheinlich über kurz oder lang neu bundiert und neu besattelt werden, sodass sie als Hauptgitarre für Profis m.E. nicht in Betracht kommt.