Man möge mir verzeihen, dass ich nicht, wie hier sonst üblich, eine euphorische Lobeshymne verfasse. Denn ich finde die Ibanez S521-Mol einfach nur billig. Gut, das sind andere Gitarren auch, aber die kosten dann in der Regel weniger. Will sagen, hier stimmt Preis/Leistung für mich nicht.
Die komplette Hardware ist scharfkantig und verliert nach viel zu kurzer Zeit die Farbe. Die Stellmechanismen, egal welche, wirken instabil. Der Sattel ähnelt einem Bauteil aus dem Ü-Ei. Die Maserung des Meranti Korpus ist oben langweilig, (allerdings auf der Rückseite ganz hübsch). Hinzu kam, dass bei meiner der Korpus aus farblich stark unterschiedlichen Stücken zusammengesetzt war.
Auch wenn man das bei einer naturbelassenen, geölten Oberfläche vielleicht erwartet, war mir die Oberfläche zu rau und an den Kanten teilweise sogar leicht gesplittert. Und Jatoba-Griffbretter mag ich eigentlich auch nicht.
Wirkte alles billig!
Ok, sie ist leicht (und kopflastig). Prima, das war der Kaufgrund und lange habe ich mir eingeredet, dass dies den billigen Eindruck bei mir verursacht. Doch nein, sie hat den Charme Omas Küchenbrettchens, nicht den einer guten Gitarre und das hat mit dem Gewicht nichts zu tun.
Ich hatte sicherlich kein Montagsmodell. Einstellungen, Abrichtung der Bünde und so weiter war alles, nach etwas Gefrickelse, schon ganz OK. Aber was bitte, Ibanez, rechtfertigt 450€? In der Preisklasse bis 200€ gäbe es von mir ein wohlwollendes ‚passt schon‘.
Ich habe eine GRG 140 mit Pappel Korpus für 250€, die ist ein Traum. Um mal auf die Schnelle einen konkreten Vergleich zu nennen. In der 450€-Preisklasse fallen mir zich Gitarren ein, auch oder gerade von Ibanez, die sich für mich um Längen wertiger anfühlen.
Nichts für ungut, mach Deine eigene Erfahrung. Es ist meine Meinung nach einem Jahr. Ich habe sie jetzt verkauft. Nicht weil sie mir ungenutzt nur als Deko an der Wand zu schade war, nee sie war auch nicht dekorativ genug ;)
Ihr Wiederverkaufswert hat mir nun die letzte Enttäuschung beschert.