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Ibanez S6570Q-NBL

8 Kundenbewertungen

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5 Rezensionen

Ibanez S6570Q-NBL Prestige
2.039 CHF
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Ingmar M. 15.08.2019
Ich besitze das „Urmodell“ dieser Gitarre (540S aus den späten 80ern, Made in Japan), die ich wegen Ergonomie, Bespielbarkeit und Klang unheimlich schätze. Ich wollte aber ein moderneres Upgrade (moderne Pickups, besserer Hals-Übergang ohne Absatz für die oberen Lagen, schöneres Korpus-Holz).
Ich habe die S Prestige (S6570Q-NBL, aus Japan) direkt verglichen mit der 540S, der Prestige 1070PBZ-CLB und der „Jiva“ (Signature Model der S-Serie von Nita Strauss, wie die 1070PBZ-CLB aus Indonesien).
Die deutlich günstigere 1070PBZ-CLB ist auf den ersten Blick sehr ähnlich mit der Prestige: Gleiche Tonabnehmer, gleiche Mechaniken, die Prestige hat das Lo Pro Tremolo, die 1070 ein Edge II. Beide haben Mahagoni Korpus, bei der Prestige mit Wölkchen-Ahorn-Decke, bei der Premium ist die Decke hauptsächlich aus Pappel-Wurzelholz und einer Einlage aus Panga Panga, Walnuss und geflammtem-Ahorn. Die Prestige hat einen 3-teiligen Titanium-verstärktem Ahorn-Hals mit Ebenholz-Griffbrett. Die Premium dagegen einen 11-teiligen Hals aus Panga Panga, Ahorn, Walnuss und Purple Heart; das Griffbrett ebenfalls aus Panga Panga.
Die Jiva hatte bis 2018 einen Mahagoni-Korpus, seit 2019 besteht er aus Nyatoh. Darauf eine Wölkchen-Ahorn-Decke mit einem dreiteiligen Hals aus Ahorn und Purple Heart mit Ebenholz Griffbrett. Sie hat auch das Zero II Tremolo. Der Single Coil Pick-up ist ebenfalls der True Velvet, die splitbaren Humbucker sind aber die von Nita Strauss entwickelten Pandemonium Humbucker.
Die Jiva und die 1070PBZ-CLB (beide Premium-Linie) sind bezüglich Holz und Hardware beide gut verarbeitet, die Jiva fast noch einen Tick besser. Von der mechanischen Verarbeitung hat mich die Jiva sofort begeistert, sie ist herrlich leicht. Bei der 1070PBZ-CLB ist die Decke ebenfalls wunderschön, die Gitarre ist einen Tick schwerer.
Die S6570Q-NBL (Prestige-Linie) ist im Vergleich perfekt verarbeitet, hier stimmt wirklich alles. Der satinierte Ahorn-Hals fühlt sich seidig weich nach Naturholz an, wogegen der 11-teilige Hals der 1070PBZ-CLB sich etwas „Plastik-mäßig“ anfühlt, irgendwie ist das Holz doch deutlich behandelt. Der Korpus der Prestige ist noch etwas schlanker als bei Jiva und 1070PBZ-CLB.
Hinsichtlich Bespielbarkeit (wenn man die Einstellungen optimiert hat) schenken sich die Gitarren nicht wirklich etwas. Das ist alles Oberklasse, hier ist kein signifikanter Unterschied zwischen Japan oder Indonesien erkennbar. Ich würde fast sagen, Indonesien ist mindestens auf dem Niveau wie Japan in den 90ern, und auch heute ist der Unterschied nur in minimalen Details erkennbar. Alle Gitarren sind sehr leicht bespielbar, wie für die S-Serie typisch. Saitenlage, Halseinstellung, Intonation lassen sich nahezu perfekt einstellen.
Doch nun genug von Holz und Mechanik, die Gitarren eingesteckt in den Verstärker (Line 6 / Bogner; HK Grandmeister, Marshall JCM800 und EVH).
Hier hat sich die „Jiva“ für meinen Geschmack ziemlich deplatziert. Die von Nita Strauss entwickelten Pandemonium Humbucker haben mich nicht überzeugt. Mögen sie bei manchen Anwendungen gut sein; ich fand sie, selbst im Vergleich zu meiner alten 540S, merkwürdig flach und ausdrucksarm, trotz relativ hohem Output. Die Tonabnehmer aller anderen Gitarren lieferten viel lebendigeren Sound.
Die 540S hat naturgemäß weniger Output , die Pickups (IBZ-USA, Kombination H-S-S) klingen aber insgesamt sehr lebendig. Die klaren Stärken liegen bei den Single Coils, die nicht 100% nach Strat klingen, aber einen echten und charakteristischen SC-Sound liefern. Der Humbucker ist gut für Rock bis Metall, insgesamt fehlt es der Gitarre aber etwas an Wucht, verglichen mit einer Les Paul oder auch der 1070PBZ-CLB.
Hier punktet die 1070PBZ-CLB im Vergleich mit allen anderen: Die Pick-ups liefern deutlich mehr Bässe und Wucht als bei 540S oder Prestige, obwohl bei Prestige und Premium die gleichen DiMarzios eingebaut sind. Mit den Humbuckern liefert die 1070PBZ-CLB am Steg klassische Ibanez-Heavy-Sounds, die sehr lebendig klingen und differenziert ansprechen - das gefiel mir viel besser als bei der Jiva. Am Hals ist cooler Rhythmus-Sound bis hin zu Santana-mäßigem Solo-Sound angesagt. Hier kann die Gitarre fast mir einer les Paul mithalten (habe ich direkt dagegen verglichen), was die Prestige nicht unbedingt schafft.
Vielleicht liegt es daran, dass sie bei der Premium direkt auf den Korpus geschraubt sind, während sie bei der Prestige verstellbar in einem Metall-Halter hängen. Wenn du eine richtige Rock-Gitarre willst, dann würde ich die 1070PBZ-CLB sogar der Prestige vorziehen!
Was die Single-Coil (SC) Sounds angeht, so liefert die 1070PBZ-CLB durchaus Brauchbares, so dass man auch mit einer Cover-Band durchkommt. Aber man sollte nicht erwarten, dass dies irgendetwas mit Strat-Sound zu tun hat. Es ist etwas eigenes, gutes, aber nicht Strat.
Die Prestige dagegen klingt insgesamt einen Tick „edler“. Bei den Humbucker-Sounds würde ich fast sagen, sie sind etwas „flacher“ als bei der Premium (1070PBZ-CLB) aber lebendiger als bei der 540S. Insgesamt klingt die Prestige filigraner und löst besser auf, sowohl bei den Humbuckern, insbesondere bei den SC-Sounds. Auch hier ist kein 100% Strat-Sound zu erwarten, aber der Klang ist sehr lebendig und knackig.
Wie die Premium hat die Prestige einen 5-Wege-Schalter: 1: Steg Humbucker; 2: Steg + Mitte SC; 3: Mitte SC, 4: Hals + Mitte SC, 5: Hals Humbucker. Die Kombinationen 2 und 4 brummen überhaupt nicht, und auch der SC alleine (3) brummt nur minimal. (Da ist die 540S anders, hier gibt es zwar „real SC“, aber auch mit Brummen).
Fazit: Es kommt nun auf die Präferenzen an: Will man glasklaren SC-Sound und filigrane Humbucker-Sounds, so macht es Sinn, etwas mehr Geld für die Prestige auszugeben. Liegt die Priorität dagegen auf amtlichem Rock, so ist die 1070PBZ-CLB (Premium) die bessere Wahl, sie bringt mehr Druck als die Prestige. Akzeptable SC-Sounds sind auch mit der Premium möglich.
Preislich ist der Unterschied zwischen Premium und Prestige in der S-Serie gar nicht sooo groß: Die Premium liegt bei rund 1.300-, dabei ist aber nur ein Gig-Bag inbegriffen, das dieser Gitarre nicht gerecht wird (Wert ca. 35,- €). Die Prestige liegt bei 2.150,- inklusive einem hochwertigen Koffer, der zwischen 160,- und 200,- einzukalkulieren ist. Der tatsächliche Preisunterschied liegt also bei rund 700,-. Hier würde ich sagen, dass die Prestige nicht wirklich 50% „besser“ ist (was dem Preisunterschied entspräche), sondern dass es eher eine Frage der persönlichen Präferenz ist.
Ich bleibe jedenfalls bei der 1070PBZ-CLB und sie wird meine 1. Wahl für Auftritte mit meiner Cover Rock Band. Die Prestige habe ich auch behalten, aber sie ist mir fast zu schade für den Einsatz „on the Road“. Die Jiva ging dagegen zurück, da sie zwar optisch und verarbeitungsmäßig begeisterte, klanglich aber eher enttäuschte.
Features
Sound
Verarbeitung
7
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Ibanez S6570Q-NBL