Egal, welchen Test man liest, überall schwärmt man von dem grünen Treter. Somit war es nur eine Frage der Zeit, bis er hier auch einzieht. Er ist der Vorbote für den eingeplanten Röhrenverstärker und wird im Moment an einem Mustang III betrieben. Und selbst das funktioniert: Den Mustang mit einer AC-30-Simulation kurz vor die (simulierte) Zerrgrenze bringen und dann den TS-9 reinhauen. Schöner cooler Zerrsound, der aber immer im kontrollierbaren Bereich liegt. Für die Metal-Freunde gibt's aber sicherlich noch wesentlich aggressivere Treter. Der TS-9 bewegt sich irgendwo zwischen warmem Blues und angerotztem Rock.
Tiefe Frequenzen eliminiert der TS9 ein wenig, er regiert eher im Mittenbereich, aber das ich ja auch seine Aufgabe. Was mich wirklich positiv überrascht hat, ist, dass er eben nicht einfach irgendeinen Zerrmatsch hinten auswirft, sondern eigentlich immer ein sehr differenzierbares Klangbild. Um dem Mustang einen solchen Klang "digital" zu entlocken, ist einiges an Fummelarbeit mit Fuse notwendig. Die "Steuerung" über den Volume-Regler der Gitarre kann ich bestätigen. Hier gibt es nochmal einiges an Variationsmöglichkeiten. Erstaunliches kleines Teil...
Kleiner Tipp noch am Rande für die, die mit der Idee spielen, den TS930TH Limited Edition zu kaufen, die in der Tat nicht ganz so "Eighties" aussieht: Für die Vitrine taugt er, aber nicht für den Einsatz. Die Lackierung ist super anfällig für Kratzer und blättert quasi schon beim Anschauen ab. Teilweise sehen jahrelang gebrauchte TS9 auf eBay besser aus als die B-Stock-Ware des TS930th, die Thomann mir geschickt hat. Hatte aber auch sein Gutes, denn ich hätte mich bei Neuware sicherlich geärgert, wie er nach kurzem Gebrauch ausgesehen hätte. Die 30€ Aufpreis lohnen sich nicht. Der TS9 ist ein Arbeitstier und das soll er auch bleiben.... Sprich, TS930TH direkt Retour und den "original" Frosch gekauft.