Ausgangsbedingung: Ein Gerät, das sowol an der DAW (Midi-Interfache) betrieben werden kann, als auch den Datenverkehr zwischen Hardware Synthezisern, Grooveboxen, etc. ohne Computer erledigt. Insbesondere war wichtig, dass eigentlich alle Geräte heute ja mit USB-Midi und zusätzlich DIN-Midi kommen. Dabei ist dann ein Problem mit Windows-Rechnern, dass diese nur einen Midi-Client pro Gerät zulassen.
Wenn ich also meinen Editor für z. B. den Blofeld in der DAW geöffnet habe, brauche ich einen schnellen Weg das Keyboard (das ja normalerweise auch mit USB den Rechner versorgt) über DIN-Midi zum Blofeld zu schicken.
Was hier so trivial klingt, ist es ja keineswegs. Vorher hatte ich ein Midi-Kabel zum Blofeld gelegt. Was aber, wenn ich auch mal z. B. das selbe mit meiner Mono-Station machen will? Klar, dann wird umgesteckt, und wieder zurück....und so fort.
Das dies dem kreativen Fluss nicht gerade förderlich ist versteht sich von selbst. Die Frage ist: Was tun?
Der Markt für Midi-Verteiler/Filter/Merger ist in den letzten Jahren immer kleiner geworden. Das ist merkwürdig, weil der Trend ja klar zurückgeht zur Hardware. Dabei entstehen eine Reihe von Problemen, deren Lösung mit kleinen Midihelfern nur punktuell möglich ist. Man erkauft dies alles aber mindestens mit Kabelwirrwar und viel Umstecken, sollte man eine andere Konfiguration benötigen. Manches ist überhaupt nicht lösbar (alle Kanäle des Virus z. B. im Multimode auf Kanal 16 um-modeln für die Elektron Geräte für Autochannel) . Außerdem sind für 3-4 Merger/Thruboxen/Filter auch schnell einige Euros ausgegeben.
Die Geräte der Fa. iConectivity haben da im Moment sowas wie ein Alleinstellungsmerkmal. Klar ist das alles keine neue Idee, aber es so zeitgemäß aufbereitet zu bekommen ist dann doch ziemlich cool.
Das mioXM erfüllt alle meine Anforderungen und noch mehr.
Ich kann mehrere Setups verwalten. Im Augenblick reichen mir noch 2.
Ich habe einerseits mein DAW-loses Setup. Hardware Sequenzer von Elektron, Korg und eben ein paar Hardware Synths.
Das alles läßt sich wunderbar mit dem mioXM über DIN-Midi verbinden. Ohne den Computer einschalten zu müssen, kann ich sofort anfangen zu jammen.
Möchte ich aber z. B. den Editor für Circuit oder Mono-Station laden kann ich das einfach über USB-Midi machen, da stört dann nichts.
Aus der DAW heraus kann ich aber auch alle meinen Syntheziser erreichen (eben über DIN-Midi) wodurch es keine Probleme mit dem Treiber gibt. Also bis hierher - Klasse, Aufgabe erfüllt.
Womit ich aber gar nicht gerechnet habe - Host-Ports und noch besser, Netzwerk-Midi.
Ich kann nun den Ausgang meines geliebten UC-33 überall hinschicken. Der hängt nämlich ohne Netzteil einfach an dem Host-Port des miroXM. Ich kann so mit verschiedenen Presets auf Knopfdruck unterschiedliche Klangerzeuger in meinem Setup ansprechen. 4 Host-Ports stehen zur Verfügung, ich werde wohl noch zusätzliche Controller brauchen. ;-)
Der Oberknaller ist aber Netzwerk-Midi. Ich bin in einer kleinen Elektro-Band und ein Problem ist da immer der Sync auf der Bühne. Das habe ich noch nicht ausprobiert, aber die Möglichkeiten die sich da auftun sind grandios.
Über einen Splitter können alle beteiligten Notebooks angeschlossen werden. Hier werde noch ein Update nachreichen.
Die einzige Frage die ich ein wenig gewältzt habe ist, ob ich nicht doch das größere mioXL kaufen sollte. Hier bin ich immer noch nicht ganz schlüssig. Vielleicht werde ich das auch noch (zustätzlich) für die Band kaufen. In meinem Homestudio ist das mioXM auf jeden Fall ausreichend.
Die kostenlose Software braucht ein paar Gramm Hirnschmalz und ist nicht völlig selbsterklärend, das liegt aber auch an der Natur von Midi (was auf der einen Seite out ist, ist halt auf der anderen in.
Ich bin jedenfalls vorläufig völlig glücklich mit dem mioXM.
Update 2022: Ich habe mir ein zweites besorgt. Jetzt nutze ich auch Netzwerk Midi. Ich kann die beiden einfach mit einem Netzwerkkabel verbinden dadurch habe ich mein Live-Setup getrennt vom Studio, kann es aber sofort wieder ins Studio integrieren. Das war auch der Grund, warum mich nicht für das größere MioXL entschieden habe. Das ist so einfach flexibler.
Was richtig toll ist an der Kombi. Ich kann über die 12 Netzwerkwege ja auch mein Studio versorgen z. B. mit Clock versorgen, den Rest aber ausfiltern, der kommt dann ggf. über die DIN-Wege die dann parallel laufen. So kann ich sehr gut bestimmen, wo welche Daten hin kommen.
Das hat gefühlt das Setup noch mal tighter (Midi-Jitter) gemacht, weil nicht alle Daten irgendwohin laufen, sondern ich das sehr gezielt bestimmen kann.
Die Bedienung ist mittlerweile auch einfacher, weil die Software stetig weiterentwickelt wird, mittlerweile ein vernüftiges Handbuch (englisch) und jede Menge wirklich gute Tutorials (vom Hersteller) verfügbar sind.
Daher revidiere ich den Punktabzug bei der Bedienung und vergebe nun doch 5 Punkte.
Klasse übrigens, wenn Hersteller ihre Produkte konsequent pflegen und da echt am Ball bleiben.