Ich habe neben Cubase auch schon mit Ableton, Bitwig und weiteren DAWs gearbeitet, wobei Bitwig, Cubase und wie sie alle heißen mögen, im Grunde immer die gleiche Software ist (optisch und auch vom Workflow her). Einzige Ausnahme macht hier Ableton, wobei mir hier alles irgendwie zu plastisch und zu weich klingt.
Entschieden habe ich mich letztendlich für FLStudio Producer Edition (inzwischen geupgradet zur Signature inkl. aller Plugins), da hier der Workflow realer Maschinen am nähesten kommt und dennoch ein sehr schnelles bearbeiten von "allem" super einfach ist.
Alle Funktionen sind sehr schnell erreichbar. Ohne großes Einstellen kann hier selbst der unerfahrene Musiker einfache Tracks zaubern. Paar Drums, Percussions und Melodien mit wenigen Klicks oder mit Hilfe von Midi-Geräten eingespielt, schon steht der erste Track.
Soundqualität kann man im Grunde nicht bewerten, da diese immer von den verwendeten Plugins und den persönlichen Einstellungen abhängt. Für mich persönlich bietet FL jedoch den besten Druck, wenn die DAW mit allen anderen Kandidaten vergleicht. Der Sound hört sich einfach voluminöser an und man kann hier extremst weit in die Tiefe gehen und auch sehr genau im Raum arbeiten, insofern man sich mit der gesamten Materie auseinander setzt. Demnach lassen sich mit etwas können "Dolby Atmos for Headphones" ähnliche Strukturen aus einem normalen Stereo Sound erzeugen, ohne überhaupt eine Lizenz für die zuletzt genannte Funktion zu haben.
Features sind selbst in der Producer Edition reichhaltig. Von der einfachsten Edition der Software will ich jedoch nicht sprechen, da die nicht wirklich für Musikproduktion geeignet ist.
Ab der Producer Edition erhält man die Möglichkeit VST-Plugins zu nutzen und zudem bietet diese einige Editoren, welche essentiell wichtig für die Produktion sind.
Nahezu jeder Button lässt sich in der Software automatisieren, was wiederum Midi-Hardware in diesem Sinne "nutzlos" macht. Das soll jetzt nicht heißen, das man auf diese Hardware verzichten muss, da diese natürlich die Arbeit weiter erleichtert, insofern man sich natürlich für sinnvolle Hardware entscheidet (z.B. ein Midi-Keyboard).
Live-Einspielen von Instrumenten geht auch sehr einfach vonstatten. Benutze selbst verschiedene Gitarren (Western + E-Gitarre). Die eingespielten Aufnahmen lassen sich super einfach mit wenigen Klicks wie gewünscht nach/bearbeiten.
Kompatibel ist FL mit eigentlich aller Midi-Hardware, da man diese selbst bei Inkompatibilität manuell einrichten und die Funktionen zuweisen kann. Viele Hersteller geben leider keine Profile für FLStudio mit. Die wenigen die es tun, kann man von der Hand abzählen. Eigentlich unverständlich, wenn FLStudio doch die meistverkaufte DAW der Welt ist!
VST3 wird vollkommen unterstützt - generell versuche ich nur noch auf das neue Format zu setzen, insofern der Anbieter dieses zur Verfügung stellt, da man hier doch eine bemerkbare Prozessorentlastung feststellen kann.
Die FL eigenen Plugins sind etwas durchwachsen. Es gibt welche die sich gut anhören, wiederum gibt es aber auch welche, die aus dem letzten Jahrtausend kommen. Bei den zuletzt genannten benötigt es noch etwas Nacharbeit mit separaten Plugin, um diese auf modernen Stand zu bringen.
Rechner Auslastung hängt von mehreren Faktoren ab. Generell ist diese "inzwischen" ganz gut. Ich erinnere mich an ältere Versionen, wo der Prozessor bei 99% hing, wenn man diverse Reverb-Effekte oder Doppler benutzte. Inzwischen hat sich das etwas gelegt. Mit einem guten Interface was am Besten mind. über USB 3.0 oder direkt als Steckkarte verbunden wird, wird der Prozessor weiter entlastet.
Die in FL mitgelieferte ASIO Schnittstelle "FL-ASIO" macht ihre Arbeit gut. ASIO4ALL hingegen wird nicht mehr benötigt, welche zudem schlechter abschneidet. Empfehlenswert ist natürlich die Verwendung der ASIO-Schnittstelle des Interface-Herstellers, von dem man sein Interface gekauft hat - wenn diese aber schlecht ist, kann man dennoch auf die FL-ASIO Schnittstelle zurückgreifen - diese ist wirklich gut.
Insgesamt schlägt sich die DAW richtig gut und es ist unverständlich dass da draußen noch immer Fanboys ihrer DAW oder vom "Hörensagen" über die DAW lachen. FLStudio ist eine erwachsene DAW mit der man selbst Kinoreife Produktionen auf die Beine stellen kann.
Wer noch immer zweifel hat und sich das Programm erstmal anschauen möchte, kann sich zudem eine kostenfreie, unbegrenzte Version direkt beim Hersteller herunterladen und alle Funktionen und Plugins kostenfrei austesten. Nur Speichern geht in der Testversion nicht. Also man erhält sozusagen dort eine zeitlich uneingeschränkte Vollversion, in der man seine Tracks nur nicht speichern kann. Gibt ja dennoch Möglichkeiten die Tracks zu sichern (nennt sich Audiorecorder).
Fazit:
Eine tolle DAW mit massig Funktionen und einem fantastischen Workflow. Für mich die beste DAW mit der ich jemals gearbeitet habe.