Drei Eigenschaften des Flat-M200 sind einfach zu verlockend: die Größe, das Gewicht und die Leistung.
Der erste Test mit Musik aus der Konserve brachte mehrere Erkenntnisse:
1. Beim Einschalten läuft hörbar ein Lüfter in der Box hoch. Es gibt bei einem Test der Box im Internet Bilder des Innenlebens, da sieht man den Lüfter. Er ist nicht sehr laut, aber so was erwartet man eher nicht. Aber die 300 Watt müssen wohl gekühlt werden. Ich habe deshalb nach einigen Wochen Test die Bewertung bei "Verarbeitung" von 4 auf 3 Sterne zurück gesetzt, das Thema "Lüfter" ist schwierig bei den Bewertungen unterzubringen. Mich stört das Lüftergeräusch, ich werde die Flat-M200 aber wegen der anderen positiven Eigenschaften behalten.
2. Der Flat-M200 rauscht - deutlich stärker als z.B. die FlexSys mit dem 10" Speaker von dB, die ich auch im Einsatz habe. Auch die Tricks mit Volume ganz leicht aufdrehen, da die Box sofort kräftig loslegt können das Rauschen nicht ganz unterbinden, sie zischt auch bei völlig zugedrehtem Volume vor sich hin. Keine Ahnung, ob das mit der "kraftvollen" Auslegung zusammenhängt. Die Nutzung der Kombi-Eingangsbuchse mittels TRS Kabel schaltet quasi auf "Line Eingang" um, je weiter man die Box aufdreht, um Lautstärke zu bekommen, desto mehr rauscht es. Lösung für mich: mit einem guten Pegel "füttern" und Gain an der Box nicht weit aufdrehen.
3. Die Lautstärkeregelung ist bei Line-Signalen nicht sehr fein einzustellen, aber das geht dann am Mischpult.
4. Die Klangregelung ist pfiffig, sobald man weiß, dass man ein einer Anschlagstellung einen "Badenwannen-EQ" hat.
5. Sobald Musik über die Flat-M200 läuft erhellt sich das Gesicht. Sie klingt für mich und im Hinblick auf die Größe super und überraschend kräftig, auch im Bassbereich. Der koppelt wahrscheinlich noch ganz gut an, weil sie ja auch dem Boden liegt, auf einem Mikrostativ habe ich die Box noch nicht ausprobiert. Die eine Flat-M200 im Proberaum beschallt diesen für Hintergrundmusik ausreichend und klingt nicht dünn oder "klein". Das haben die Entwickler gut hinbekommen. Die Abstrahlcharakteristik ist aufgrund der Breitband-Lautsprecher praktisch "rundherum" - das kann bei der Monitoranwendung gut sein oder auch nicht, ich bin Coax-Bodenmonitore gewohnt und mag die Flat-M200-Charakteristik auch, wer Richtwirkung braucht, dürfte nicht so glücklich sein. Man kann sehr nah vor der M200 stehen und hört sie deutlich.
6. Der Test mit Gesang (dynamisches Mikro bekannter Bauart über X32 Producer ohne Effekte, EQ etc.) und Akustikgitarre (verwendet Gibson Southern Jumbo. LR Baggs Pickup) ergab einen recht mittigen Monitorsound, nicht so "hifi"-mäßig wie bei Konservenmusik. Die Flat-M200 klingt gequetschter als z.B. meine FlexSys, der Sound erfüllt aber seinen Zweck fürs Monitoring einwandfrei.
Das Ergebnis für mich: Ich bin überrascht von der Klangfülle der kleinen Box, Handlichkeit und Transportfähigkeit sind sehr gut. Schade finde ich das Nebengeräuschverhalten - Rauschen und Lüfter.
Stand September 2021 - habe inzwischen 3 Stück Flat M200, B-Stock, scheinbar schicken einige Käufer die Boxen zurück. Alle Boxen haben die gleichen Lüftergeräusche und rauschen wenn man es falsch macht. Aber eine Flat M200 bei einer Open Air Probe auf der Wiese hat mich durch ihr Leistungsvermögen und ihren Klang bei Aufstellung auf dem Boden wieder überzeugt.
Stand Dezember 2023: Die drei Flat M200 haben inzwischen viele Einsätze absolviert. Aufgrund der "Winzigkeit" vieler Locations und der ausgezeichneten Klangqualität im Monitoreinsatz habe ich die Monitore sehr zu schätzen gelernt. Die Dinger können druckvoll aufspielen wenn nötig und man hört sich wirklich gut, auch wenn die Monitore aufgrund der Enge auf der Bühne sehr nah bei den Musikern liegen. Zusätzlich brauchen Sie nicht viel vom nicht vorhandenen Platz und der Transport ist ein Traum - 3 Monitore in der dazu gehörenden Tasche mit Handgriffe kann man mit einer Hand vom Auto zur Bühne tragen. Kofferraum-Platz wird fast nicht verbraucht. Sicher nichts für laute Bühnen und härtere Musikarten, aber für mich sehr gut.