John Pearse 600L Phosphor Bronze

Nachdem ich mich durch unmengen Saiten durchgekämpft habe und feststellen musste, dass beschichtete Saiten für mich einfach den Klang jeder noch so guten Gitarre ruinieren, bin ich endlich auf die Saiten von John Pearse gekommen. Für mich der beste Klang, gute Höhen, kein Klirren, keine metallisch klingende übertriebene Brillianz... Einzig die Lagerbarkeit dieser Saiten könnte besser sein. Nachdem ich all meine Gitarren umgerüstet habe und mir einen Vorrat angelegt habe muss ich nun feststellen, dass neue Saiten aus meinem Lager bereits teilweise oxidierte Stellen haben... Liegt vermutlich an der relativ luftdurchlässigen Verpackung: Eine grobe geöffnete Plastikpackung mit einzelnen Papierverpackungen für jede Saite, gut für die Umwelt aber leider nicht so gut zur Lagerung geeignet... Naja ich werds überleben :)

Ich bin vor 20 Jahren auf Empfehlung des bekannten österreichischen Akustikgitarristen Peter Ratzenbeck auf diese Saiten aufmerksam geworden. Sie klingen irgendwie edel und ihre Haltbarkeit ist bei mir 2-3 Monate. Ich habe einmal gelesen, dass andere US Hersteller den Stahl beim selben amerikanischen Anbieter beziehen und John Pearse einen härteren Stahl aus Europa zukauft. Man fühlt bei den Saiten irgendwie die hohe Qualität der Materialien. Leider ist der Preis etwas hoch für umbeschichtete Saiten und sie werden nicht luftdicht verpackt, was heutzutage Standard ist. Deswegen bei der Verarbeitung 1 Punkt Abzug

....alles vorhanden: resonanter Bass (etwas weniger als Claptons Choice) warme Mitten und präzise aber nicht klirrende Höhen. Ich spiele die Saiten seit knapp zwei Wochen (OM -42, Fingerpicking) und es ist noch nichts verloren gegangen. Alle Öbertöne klingen wie am zweiten, dritten Tag.

Größter Trumpf ist m.E. die absolute Ausgewogenheit. Sie wirken bis hierher auch sehr haltbar (keine Oxidation sichtbar).

Da die Saiten auf jeder Gitarre und mit jedem Spielstil etwas anders klingen, kann ich nicht mehr sagen als: unbedingt ausprobieren. Für Fingerpicker auf jeden Fall einen Versuch wert.

Ich habe diese Saiten schon vor Jahren als "Standard" für meine Gitarren (Lakewood, Albert&Müller) erkoren. Dann folgte eine lange Phase, die wohl durch geschicktes Marketing meiner Gehirnwindungen durch "Elexier" mit den beschichteten Nanoweb-Saiten beeinflusst wurde. Als die Elexier-Saiten getauscht werden mussten, habe ich aus Neugier wieder mal John Pearse 600L aufgezogen. Ich musste mich anschliessend fragen, warum ich überhaupt gewechselt habe. Die strammen Bässe, die ausgewogenen Mitten und die seidigen Höhen klingen allesamt sehr ausgewogen. Klare Empfehlung von mir, ich werde bei den John Pearse (fast zum halben Preis) bleiben.