Joyo JF-22 Oxford Sound OD

Ich spiele seit einigen Jahren orangefarbene Verstärker (ganz alte als auch neuere)... und ja eine Ähnlichkeit ist definitiv vorhanden. Die Klangregelung geht sogar noch ein stück weiter als bei den alten Amps mit Ihrem F.A.C.-Schaltungen. Die "Körnigkeit" oder Struktur der Verzerrung hat eine eindeutig orangene Färbung, geht jedoch in Sachen erreichbaren Verzerrungsleveln ein ganzes Stückchen weiter als die Amps (das reicht für Metal!). Bei wirklich weit aufgedrehtem Gain wird der Ton jedoch wirklich sehr stark komprimiert..."Tschüß Dynamik"... ABER!!!
Der komplette Mangel an Nebengeräuschen, Knistern, Rauschen etc. hat mich umgeworfen. Sicherlich hat das Pedal nicht den Flair der teuren Boutique Pedale...aber es funktioniert. Und das sehr gut.

Die Lackierung ist langweilig...aber anscheinend sehr robust. Was mir nicht gefällt ist die Position des Netzteilanschlusses an der Seite...und dann sitzt der Stecker (welcher auf der PCB verlötet ist) auch noch ohne jede Entlastung etwas versetzt zum vorhanden Loch. Das geht wahrlich schöner und lässt mich an der Stelle ein wenig an der Langlebigkeit zweifeln. Aber bis jetzt funktioniert es ohne Probleme.

Wer also einen orangefarbenen Sound aus einem Pedal sucht der wird hier definitiv fündig werden...die Auswahl am Markt ist da eh nicht wirklich riesig.

Ich hab es auf meinem Liveboard fest verbaut. und da wird es auch die nächsten Jahre bleiben. Es ersetzt hier mein altes TibOrange Jr. welches genau in die gleiche Kerbe schlug...Ich bin hier voll zufrieden mit dem Preis/Leistungsverhältnis.

Ich habe mehrere Distortion Tretminen und jede ist nämlich wirklich anders. Viel Geld auszugeben bedeutet nicht unbedingt dass man mehr Sound fürs Geld bekommt! Es ist einfach Glückssache und Geschmackssache und selbst hier empfindet man von einem Tag zum anderen auch unterschiedlich. Deshalb habe ich einfach eine sehr umfangreiche Sammlung an echten Distortion pedals und auch preamps. Der Oxford sticht hier soundtechnisch in besonderer Weise hervor. Ich weiß nicht wie man es beschreiben soll, aber er klingt einfach mächtig. Ob das nun der Orange Sound ist weiß ich nicht, aber das ist doch nicht entscheidend. Er hat seinen ganz eigenen Charakter und sticht unter den anderen Distortion Pedalen in positiver Weise hervor. Wenn ich einen etwas eigenen Rock Punksound brauche, dann liefert er mir mir dieser Orange auf jeden Fall ab!

Der Oxford Sound soll ja einen Orange Amp nachbilden, was er im Vergleich zu meinem Rocker 15 auch wirklich gut hinbekommt.
Zerrpotential und die Tonanpassung sind durch 3 Band Klangregelung und den mit dem Gain Regler interagierenden Voice Regler gut.
Das in einer anderen Rezension bemängelte starke Rauschen kann ich, zumindest im Batteriebetrieb, nicht bestätigen, obwohl der Buffer eine leichte Höhenanhebung und damit eine Frequenzverschiebung im Grundrauschen bewirkt, allerdings ansonsten (auch im Bereich Dynamik) weitestgehend Neutral agiert.
Was mich persönlich stört ist die bei Gain auf 12 Uhr Position mit auf ca. 13 Uhr eingestelltem Voice Regler nicht mehr vorhandene Anschlagsdynamik.
Da ich viel über Anschlagsdynamik arbeite, wäre für mich nur ein Bereich nutzbar, der einem leicht dreckigen Boost entspricht, wofür ich schon andere Pedale habe.

Fazit: Wer einen Orange Sound sucht und bei höheren Gain Settings auf Dynamik verzichten kann - kaufen, das Klang und Zerrniveau eines Rocker bekommt das Joyo Pedal hin, für mich aufgrund der Schwäche im Bereich Dynamik leider nichts.

Die Einstellmöglichkeiten erklären sich von selbst.
Ich habe alle meine Effekte (TC electronic 3rd Dimension Chorus, JHS Pedals 3 Series Compressor und den Joyo JF22 Oxford Sound OD) bei meiner Harley Benton Gitarrenkombo HB 80R in der FX-Schleife hängen. Der Sound ist für mich supergeil!
Seit ich das Video von Gittarrentunes über die Richtige Eistellung von Gitarrenkombos gesehen habe, fand ich endlich den Sound, der mich maximal triggert und inspiriert. Ich besitze mittlerweile 3 Gitarren von Harley Benton und alle 3 klingen total unterschiedlich aber so, wie ich es brauche und ich muss weder an der Cobo, noch am Verzerrer-Effekt rumschrauben. Den Verzerrer habe ich genau so behandelt wie die Gitarrencombo und somit den für mich richtigen Sound gefunden.

Das Oxford haust in einen stabilen (Aludruckguß) Gehäuse.
Die Potis haben einen angenehmen Drehwiederstand ,Netzteil-sowie Klinkenanschlüsse rasten sicher und ohne Kraft ein.
Über "Low ,Mid und Treble" lassen sich in der oberen Reihe die Klangparameter einstellen.
In der zweiten Reihe gibt's dann "Level ,Voice und Gain"Kommen wir zum Klang und der ist Mächtig und "faszinierend " (wie Mr.Spock von Raumschiff Enterprise meint ) Der Sound geht von ung. British bis ung. Orange. Das aber richtig Cool.
Leider wird der richtig schöne Klang von üblen Rauschen bei Voice und Gain ab 13Uhr überlagert ; also Voice und Gain nicht über 13Uhr drehen ( ist dann halt kein Highgain,was ich sowieso nicht will,klingt aber trotzdem Klasse). Was mich aber auch noch " fasziniert " ist der Videoclip mit P90pickups von Euerer Website. Das war richtig inspirierend.Zum Abschluß nochmal ein mächtig "faszinierendes" gutklingendes Pedal.Das bleibt auf jeden Fall in meiner Sammlung.