EBow Plus
Joyo JGE-01 E-Bow
hatte vor einigen Jahren einen Versuch mit einem EBow von Heart Ground Products der 1. Generation für die Verwendung mit einem E-Bass ausprobiert, bin daran aber grandios gescheitert und hatte diesen dann wieder retourniert.
Da dieses Thema aber immer wieder meinen Weg kreuzte und ich inzwischen wieder die Liebe zur E-Gitarre entdeckt habe, lag es nahe, hier nochmal einen weiteren Versuch zu starten. Aus dem EBow wurde inzwischen das EBow Plus mit der erweiterten Schalterfunktion >Standard< + >Harmonic<. Außerdem gibt es inzwischen ein Konkurrenzprodukt, das Joyo JGE-01 E-Bow, auch >Infinite Sustainer Device< genannt, welcher ebenfalls über zwei Schalterfunktionen, >Normal< + >Overtone< verfügt.
Das Joyo kommt in einer doppelt so großen Verpackung und wird mit „zwei“ 9 Volt Blockbatterien ausgeliefert. Heart Ground Products geht beim EBow vermutlich davon aus, wer gewillt ist, EUR 94,00 für dieses Produkt auszugeben, auch nicht davor zurückschreckt, nochmal +/- EUR 5,00 für eine 9 Volt Blockbatterie zu investieren. Diese fehlt hier nämlich gänzlich.
Als Ausgleich wird das EBow Plus mit einer sehr umfangreichen, zweiseitigen, englischsprachigen Bedienungsanleitung ausgestattet. Das Jojo wartet dafür mit einer zweisprachigen sehr knapp gehaltenen Kurzanleitung in englischer und chinesischer Sprache auf.
Im Punkto Gewicht (ohne Batterie) unterscheiden sich beide EBows (58g/59g) lediglich um 1g zum Vorteil für den Joyo.
Bis auf eine unterschiedliche Form, und einer hierdurch bedingten Haptik, sowie Farbe (weiß und schwarz) der beiden EBows, konnte ich in der Funktionsweise keine gravierenden Unterschiede feststellen. Beide Geräte benötigten meinerseits eine gewisse Anlauf- und (Kennen-)Lernphase, bis ich herausgefunden hatte, an welcher Stelle und mit welchem Abstand der jeweilige EBow am besten funktioniert. Beide liegen, trotz der sehr unterschiedlichen Formgebung, gut und sicher in der Hand. Mir persönlich gefiel hier das Joyo marginal besser – was aber auch tagesformbedingt sein kann.
Welchen Funktionsmodi man wählt, ist Geschmackssache. Ich fand den Standard- bzw. Normalmodus etwas einfacher zu bedienen, da resonanter. Allerdings hatte ich beide Geräte unter Wohnzimmerbedingungen getestet. Im Übungsraum bieten sich hier sicherlich deutlich mehr Optionen, was z.B. die Lautstärke angeht.
Richtig interessant werden beide EBows, wenn man sich mit den unterschiedlichen Techniken, also z.B. dem Wechsel über mehrere Saiten, oder der Verwendung von Bendings, sowie der Hinzunahme von verschiedenen Effektgeräten (Reverb, Delay, Distortion/Overdrive) auseinandersetzt.
In einigen Kundenrezensionen ist zu lesen, dass einzelne Nutzer Probleme beim Ansteuern der beiden E-Saiten haben. Mit der entsprechenden Technik in der Handhabung des EBow hat dies bei mir allerdings bei beiden Geräten gleichermaßen gut funktioniert.
Meine Erfahrung nach arbeiten beide EBows deutlich besser mit Humbucker- als mit Single Coil-PUs zusammen. Ferner sind diese auch geräuschärmer.
Beide Gehäuse sind aus Kunststoff, machen aber, soweit einen robusten Eindruck. Allerdings habe ich bei beiden EBows keinen Falltest durchgeführt. Auch hierzu gibt es verschiedene Kundenrezensionen im Netz zu lesen, die davon berichten, dass das eine oder andere Gerät schon bei einer geringen Fallhöhe auseinanderbrach und Schaden nahm.
Eine nette Ergänzung sind die EBows übrigens auch im Zusammenspiel mit einer Lap Steel-Gitarre –auch hier bieten sich vielfältige kreative Optionen.
Aktuell (28.11.2021) wird das Joyo bei Thomann für EUR 48,00 statt der ursprünglichen EUR 69,00 angeboten.
Da ich mit beiden Geräten gut zurechtkam, diese aber auch nur gelegentlich als Ergänzung nutze, bin ich im konkreten Fall bei meiner Entscheidungsfindung für eines der beiden EBows, über den Preis gegangen – es wurde das Joyo JGE-01 E-Bow.