Joyo Joyo R-12 Band Controller EQ

Der direkte Konkurrent dieses Pedals ist der EQ von MXR. Den wollte ich eigentlich haben, aber er braucht 18V und würde darum zwei Steckplätze des Netzteils auf meinem Pedalboard blockieren. Darum habe ich dieses Gerät der mir völlig unbeannten Marke Joyo genommen. Es kann ja auch nicht schwer sein, einen EQ zu bauen. Dafür gibt es sogar spezielle IC-Typen.

Klanglich ist dieses Pedal auch tatsächlich erste Sahne, es klingt wie ein EQ klingen soll, nämlich gar nicht. Es hat keinen Eigenklang und klaut auch nichts vom Signal, es sei denn man stellt genau das ein. Es kommt sogar damit zu Recht, dass ich einen Octaver davor habe, der mit meinem Bass Frequenzen bis an 20Hz runter ausgibt.

Der einzige Nachteil ist zugleich ein großer Vorteil des Pedals. Es ist klein. Dadurch liegt der Schalter sehr dicht bei den Fadern und die können so leicht versehentlich verstellt werden oder sogar abbrechen. Für mich ist das aber kein Problem, ich nutze den EQ als letztes Glied der Effektkette und schalte ihn nie ab.

EQs werden aber auch gerne als Booster genutzt und dann müssen sie öfter an und aus geschaltet werden. In so einem Fall würde ich eher zu dem EQ von Boss greifen.

Daß dieses Gerät dem MXR 10-Band EQ nachempfunden ist, wird niemanden wundern - und es ist gelungen. Besonders die verblüffende Rauscharmut des MXR findet sich auch hier, und es ist ein bischen kleiner (und günstiger).
Dennoch gelang es mir nicht ausreichend, den Sound zu verbiegen, wie erhofft; ob hier wirklich +/- 12 dB geschoben werden, kann ich nicht beurteilen, doch für meine Zwecke reicht es leider nicht und geht zurück.

Nett natürlich die Tannenbaum- Lichtshow, weniger nett, daß die Schieberchen so hoch aufragen: Jedes Kabel, das darüber streift, verstellt sie, eigentlich wären versenkte Regler sinnvoller.

Fazit: Ziemlich gut, jedoch nicht für meinen Bedarf.

Ich habe mir den Joyo R-12 zugelegt um meinem Sound bis in die letzte Nuance anzupassen.

Genutzt wird es immer wenn es möglich ist.
Aufgrund der derzeitigen Situation hauptsächlich bei Übungs- und kleinen Jamsessions mit meinem Bruder.
Nach der Pandemie wird es auch seinen Weg in den Proberaum finden.

Ich nutze das Pedal hauptsächlich nach meinem Preamp um den Klang weiter in die gewünschte Richtung zu verformen.
Der Sound ist einwandfrei und das Pedal agiert genauso wie es soll.
Die Regler sind alle leichtgängig, aber nicht zu locker, so dass ein präzises Einstellen problemlos möglich ist.
In der Mittelstellung rasten die Regler kurz ein, so dass man auch problemlos wieder alles neutral einstellen kann und nur den Volumeregler als Soloboost nutzen kann.

Aufgrund der geringen Größe kann ich mir vorstellen, dass genau das Nutzen als Volumeboost problematisch sein kann, da der Knopf zum aktivieren extrem nah an den Reglern ist.
Für mich ist dies kein großes Manko, da ich es immer an habe.

Das Pedal kann ich somit fast uneingeschränkt empfehlen.
Nur Leute mit großen Füßen oder unsicherem Tritt sollten möglichst aufpassen ;-)