Keeley Loomer

Also vorweg: Das Pedal ist sicherlich sehr speziell. Der Fuzz-Teil ist intuitiv und vielseitig; für mein Empfinden ist es nicht grade der sanfteste Fuzz, den ich je gespielt habe. Der Reverb-Teil hingegen ist kein Standart-Hall. Alle drei Einstellungen bringen besondere Hall-Settings mit, die in meinem Setup einen Spring-Reverb mit ihren ausgefallenen Sounds ergänzen.

Der Sound von My Bloody Valentine und anderen Shoegaze-Bands ist mit diesem Pedal sehr leicht nachzustellen, aber das Pedal kann mehr. Man kann hiermit sehr schön herum experimentieren. Ich nutze vor allem die Hall-Hälfte, um sphärische verträumte Hall-Teppiche zu erstellen. Für diese Zwecke sind die Modi "Focus" (Reverb+Delay mit Modulation) und "Hall" (etwa wie Room mit zumischbarem Shimmer) nützlich.

Die "Reverse" Mode hingegen ist wohl am experimentellsten. Hier empfehle ich jedem, noch einen dezenten Spring-Reverb dahinter zu schalten, da es ansonsten zu trocken klingen kann. Das gute an der Reverse-Mode ist, dass man zwischen Dry und Wet das Verhältnis mischen kann (BLEND-Regler), was bei vielen anderen Geräten (Digitech Polara, EHX Holy Grail Max, etc.) nicht geht.

Ebenfalls sehr gut ist die Möglichkeit, die Reihenfolge von Fuzz und Reverb zu vertauschen, ohne dafür alles neu zu verkabeln.

Die Verarbeitung ist absolut spitze, da gibt es nichts zu meckern. Die Optik des Pedals ist echt cool und wirkt hochwertig.

Ich kann das Pedal empfehlen, aber man sollte sich bewusst sein, dass das kein normaler Reverb ist.

Habe mir einige Videos und Reviews angesehen und fand das Gerät klang dort immer ganz gut und interessant. Aber ich habe jedoch mal wieder festgestellt, dass erstens selbst testen das wichtigste ist und zweitens, Signature-Geräte oder Instrumente nie so richtig gut sind. Mal davon abgesehen dass der Preis schon ziemlich krank ist. Die Hall-Modi klingen alle sehr künstlich (no trails by the way) und der Fuzz ist eher standard. Insgesant ist das Gerät sehr dumpf, da muss man schon den Filter fast komplett zudrehen damit es nicht zu verwaschen wirkt. Die Schalter sind mir auch wie so oft bei solchen Geräten zu nahe an den Reglern gesetzt. Und bei den Kippschaltern hätte ich auch eher Angst, dass ich die abbreche wenn ich da mal etwas schwungvoller rauftrete und versehentlich berühre. Die Whammy Bar-Simulation ist völlig unbrauchbar wenn man rhythmisch mit sich selbst (oder SchlagzeugerInnen) im Einklang sein will. Da nehme ich den Tremoloarm lieber selbst in die Hand... Ich dachte, ich könnte mein Pedalboard etwas verkleinern aber ich bleibe lieber bei meinen Set-Up. Das klingt um einiges besser und natürlich auch einzigartiger als ein überteuertes Multieffektgerät. Vielleicht macht das Sinn für eine MBV-Coverband aber mein Sound ist das nicht (und ich spiele auch viel Shoegaze).