Kenton MIDI Thru 5

Ich sag's gleich am Anfang: den Stern Abzug gibt es nur deshalb, weil ich (Laie!) nicht nachvollziehen kann, warum alles, was im Midibereich die Funktion einer Mehrfachsteckdose erfüllt, so teuer sein muß. Wobei dieses Teil immer noch die günstigste Lösung darstellt.

Ich spiele Gitarre und singe. Meine Band besteht aus einem VoiceLive 3 und einem BeatBuddy. (Der BeatBuddy fungiert als Master und sendet seine Tempoeinstellung ans VoiceLive, zwecks Delay usw)
Um nicht bei jedem neuen Song erstmal einen Kniefall machen zu müssen, um am BeatBuddy das betreffende Drum-File und das Tempo per Hand einzustellen (VoiceLive geht ja per Fußtritt :-) ), steuere ich das jetzt vom Tablet aus per Midibefehl.
Da jedoch bei einer kabelgebunden Lösung mein Tablet nicht während des Gigs geladen werden kann, würde mir zum unpassendsten Zeitpunkt irgendwann der Saft ausgehen. Daher kam ich auf die Idee der Steuerung per Bluetooth. (Buchse des Tablets bleibt also frei, um bei Bedarf das Ladegerät anzustecken)
Wireless Bluetooth Steuer-Dingens Yamaha MD-BT01 (von einem Kumpel empfohlen) geholt, am Midi-Adapterkabel des BeatBuddy angeschlossen, funktioniert prima. Nun sind allerdings alle Midianschlüsse des BeatBuddy belegt und ich kann den VoiceLive nicht mehr ansteuern. Daher war ich auf der Suche nach einer "Midi-Mehrfachsteckdose"...
Was ich im Netz fand, waren mehr diese unbezahlbaren Midi-Merge-Kästchen. Was die, außer das Signal aufzusplitten, noch alles können, entzieht sich meiner Kenntnis. Wahrscheinlich können die auch noch nähen und putzen - bei den - öhmm - Preisen!
Ein freundlicher Thomann aus der Studio-Abteilung hat mir dann den Kenton MIDI Thru 5 empfohlen. Es ist zwar noch immer keine billige Midi-Mehrfachsteckdose, aber immerhin die kostengünstigste Variante, die ich bisher gefunden habe.
Und vor allem: es funktioniert!

An der Midi-In und einer der 5 Midi-Through hängt jetzt der Bluetooth Funkempfänger MD-BT01und empfängt den blauen Zahnfunk vom Tablet. An der nächsten Midi-Through habe ich den BeatBuddy (Midi-In) angeschlossen. Hier erhält eben jener sein Midi-Preset und stellt den gewünschten Drumsound ein. Über die Midi-Out des BeatBuddy erhält VoiceLive seine Zeitansage und das Delay u.ä. passt zum Tempo des Songs. So soll das sein!

Die Verarbeitung ist top, schönes robustes Alugehäuse. Netzteil ist auch dabei, prima. Ich kann mich auch nicht über die scharfen Kanten aufregen, da das Teilchen auf dem Pedalboard gut aufgehoben ist.

Da das so genannte Daisy-Chaning von MIDI-Geräten unerwünschte Latenzen in die Signalkette bringen kann, ist ein MIDI-Splitter für mich zum Synchronisieren von Hardware unverzichtbar. Ich benutze den Kenton, um die MIDI-Clock aus der Boss RC-300 an mehrere Geräte weiterzugeben: Korg Kaossilator Pro+, Korg R3, Arturia MircroBrute, Beatkangz Beat Thang und Eurorack per A-190-8-Modul. Es funktioniert blendend; außer dass der Kaossilator einfach inhärent ein Problem mit externen MIDI-Clock-Signalen hat, was aber nicht am MIDI-Through-5 liegt. Dieser erledigt seinen Job und gibt alle Clock- und Steuer-Signale verlässlich an alle angeschlossenen Geräte weiter. Das Stromkabel ist nicht zu kurz bemessen, sodass die Platzierung auf dem Tisch recht frei erfolgen kann.

Einziger Wermutstropfen für mich ist (wie schon mehrfach in anderen Bewertungen angesprochen) die Verarbeitung: die Kanten sind arg scharf, beim Hantieren mit der kleinen Kiste und Einstecken von Kabeln sollte man wirklich aufpassen. Vermutlich kann man dem abhelfen mit feinem Schleifpapier (Körnung ab 200), was ich aber selbst an meinem Kenton nicht versucht habe (da möglicherweise die Garantie erlischt). Wer aber jemals mit Aluminium gearbeitet hat (um z.B. Frontplatten für selbstgebaute Eurorack-Module herzustellen), wird die Kanten schnell glätten können. Wünschenswert wäre aber in der Tat eine bessere Verarbeitung.

Dass sich so viele in ihren Bewertungen über den Preis beschweren, ist für mich nicht nachvollziehbar. Preiswertere Alternativen wie der Quadra oder der Miditech MIDI Thrufilter haben einen Ausgang weniger oder sind passiv. Aktuell (Stand 18.08.2020) ist der Kenton für 63 € bei Thomann zu haben, das ist heutzutage doch nun wirklich keine große Summe mehr, insbesondere für das teure Hobby "Musik".

Ich habe es jetzt schon seit einer Weile und es funktioniert immer noch einwandfrei, es ist ein treuer Begleiter in meinem Musik-Setup.
Ich kann euch sagen, es ist so einfach zu benutzen, dass selbst ein Oktopus mit nur 5 Armen es bedienen könnte.

Ich habe es an meine MIDI-Geräte angeschlossen und es hat einwandfrei funktioniert. Es ist so leicht, dass ich dachte, es wäre aus Papier, aber die Qualität ist erstaunlich gut. Ich hätte mir allerdings einen Stahlaufbau anstelle des Aluminiumgehäuses gewünscht, aber das ist nur eine kleine Kritik.

Ich würde es jedem empfehlen, der nach einer einfachen und zuverlässigen MIDI-Verbindung sucht, und das auch noch mit einem leichten Gewicht und einer qualitativ hochwertigen Verarbeitung

Super Gerät, wenn auch etwas schlicht verarbeitet. Fühlt sich an den Rändern etwas scharfkantig an, das mindert in meinen Augen die Wertigkeit. Aber die Funktion ist tadellos. Bisher funktioniert das Teil mit allen meinen Geräten, mit ner alten Roland TR-707 oder EF-303 Effektegerät genau so wie mit aktuellen Analog-Clones wie Acidlab Miami oder digitalen Synths wie DX200. Das zu verteilende Signal kommt aus dem MIDI-Interface meines BCR2000 Controllers, auch damit gibt es hier keine Probleme, was wohl auch an dem mitgelieferten externen Netzteil liegt, welches für ausreichend Power für alle Ports sorgt.

Der Kenton MIDI Thru 5 verteilt Midi Signale auch auf langen Kabelwegen sicher und zuverlässig. Ich habe die Box auf meinem Gitarrenboard verbaut. Das Line 6 Helix schaltet die Amp Kanalumschaltung, sowie zwei auf dem Board verbaute Effektgeräte. Ich habe zuvor mit Midi Y Kabeln gearbeitet. Bei einigen Geräten kam es immer wieder dazu, dass das Signal schlichtweg nicht angekommen ist und dementsprechend nicht geschaltet wurde. Mit der Midi Box funktioniert das nun einwandfrei. Ich denke, dass das vor allem daran liegt, dass die Box aktiv ist.
Die Verarbeitung und der Formfaktor sind tadellos.
Der Preis ist zu hoch, allerdings gibt es kaum preisgünstigere Alternativen.

Beim Daisychaining der Midigeräte meines Pedalboards (ES-8 Switching System -> Elektron Analog Drive -> Boss DD 500 Delay -> Whammy 4 -> zwei GLab 4xfach Looper wurden die Pitchshiftdaten zum Whammy 4 nicht sauber übertragen. D. h. die Pitches waren gestuft, kein gleichmäßiges Gleiten der Shifts(Portamento).
Hab den Miditech True 4 Filter probiert - funktionierte überhaupt nicht. Dessen Software-Editor ist eine Frechheit! Der Kenton MIDI Thru 5 hat keine Filterfunktion, dafür einen 9VDC Poweranschluss und siehe da, läuft. Auch das Whammy pitched wie gewollt - es gleitet dahin ;-).
Klare Empfehlung für den kleinen Helfer.
Preis etwas zu hoch für die simple Technik. Daher einen Stern Abzug.

Nun gut, was soll man über so einen MIDI-Verteiler schreiben? Entweder er tut, oder er tut nicht. Der hier tut; völlig problemlos. Technisch gesehen ist so ein Verteiler ja auch kein Hexenwerk.

Das Netzteil war für mich ein wesentlicher Grund für die Entscheidung für dieses Gerät. Nicht alle Geräte liefern Strom am MIDI Out und wenn schon, dann soll so ein MIDI-Verteiler ja nach Bedarf und Gusto verstöpselt werden können.

Wie schon sein Geschwisterchen, das MIDI Merge, hat auch der das Thru ungeschliffene Kanten am Gehäuse. Das müsste für den Preis echt nicht sein.