Ich bin lange um den pure mini herumgeschlichen, weil ich nicht glauben wollte, dass dieser preiswerte einfache pasive Piezo das Anthem System würde schlagen können. Und nachdem ich mir alle Installationsvideos angesehen hatte, war mir eher noch unwohler.
Aber dann hatte ich diese Taylor GS6 (Grand Symphonie Jumbo Ahorn/Fiche) ohne PU. Und sollte damit auf die Bühne. Also fasste ich mir ein Herz, bestellte den pure mini, besorgte mir den Sekundenkleber und eine Flasche Rotwein.
Da Taylor für seinen gewaltigen Endpin ein fettes Loch in die Zarge gebort hat, konnte ich dieses direkt für die Endpinbuchse nutzen. Es dauerte nur eine halbe Flasche Wein und der PU war regelgerecht verbaut.
Erster Soundtest: langweilig, klingt wie unverstärkt, nur lauter. Ich nutze meine kleine PA, damals noch eine Powermate 1000 und Dynacord Boxen. Beim genaueren hinhören waren aber doch Ungleichheiten zwischen den abgenommenen Saitenpaaren zu hören. Auch die Besonderheit dieser Taylor aus der Zeit vor dem V-Bracing, der leicht singende Ton kam nicht wirklich rüber.
Ich hatte den Super glue vom Pattex verwendet, der dem Anschein nach sehr gummiartig verlief. Ich befürchte, dass diese erste Installation auch durch diese Kleberwahl eher mäßig ausfiel.
Ich gebe zu Begeisterung klingt anders, aber benutzen kann man die gute alte Dame trotzdem. Ich bin mir auch sicher, wenn man schon 3 oder 4 Klampfen mit dem pure mini verwöhnt hat, wird man eine gute Routine drauf haben und das Ergebnis wird perfekt.
Daher sollte der große T immer auch die fachgerechte Installation anbieten, wenn jemand den PU bestellt.
Am Ende sollte aber jeder Liebhaber seiner Schätzchen auch diese minimalinvasive Option ohne Batterie und Elektronik in Betracht ziehen. Anthem ist auf der Bühne toll, souverän und zuverlässig. Der pure mini zeichnet Stärken und Schwächen genauer nach.
Gut, dass man sich dazwischen entscheiden kann.