Ich habe meinen Fender Stage 3 Case Stand verkauft, weil mich die 3+1 Variante angesprochen hat. Habe eine Strat, eine 335er, einen Bass und eine Akustik. Bis auf den Bass alle mit Nitrolack.
Die Bewertungen für diesen K&M sind durchweg positiv. Also bestellt und viele Erwartungen gehabt.
Angekommen, aufgeklappt, Gitarren reingestellt und es nach einem Tag wieder gelassen. Falsch mache ich nichts aber ich habe kein Vertrauen in diesen Ständer mit meinen Gitarren darin. Er steht nicht ansatzweise so stabil, das man auch mal aus Versehen dagegenrempeln dürfte. Nein, mein Boden ist nicht schief. Ich habe es an diversen Orten probiert.
Die weichen Kunststoffparts sind sicherlich von guter Qualität aber für mein Verständnis wurde der Ständer nicht zu Ende gedacht.
Statt der für mich unnötigen Plektrenhalter hinter der Halsauflage hätte man auf jeden Fall Sicherungen anbringen müssen. Wie die Lederstraps am Fender Case mit Druckknopf oder wenigstens zum einhaken, wenn sie aus dem gleichen transluzenten Material sein würden/müssen.
Den Guardian kann ich nicht empfehlen und ich hatte auch gleich noch die Rollen dazu bestellt, weil überall empfohlen und gelobt. Damit steht der Ständer noch wackliger. Auch mit aktivierter Bremse. Keine Ahnung ob das nur K&M Fans sind, die alles toll finden wo K&M drauf steht oder ob sie den Ständer zusätzlich an einer Wand fixieren.
Eine Schönheit ist er jedenfalls nicht. Das hatte ich aber zweitrangig gestellt um dem Produkt eine Chance zu geben. 60 Euro würden dem Guardian von der haptischen und optischen Qualität ehrlicher stehen als die aktuellen 115 Euro und über 130 Euro mit den Rollen.
Das Verkaufsargument, dass der Ständer durch "zusammenklappen" kaum Platz einnimmt ist leider auch nur Augenwischerei. Man klappt lediglich den Bügel auf voller Länge um 90 Grad. Wirklich mehr Platz hat man so nicht. Da müsste schon der Bügel selbst nochmal klappbar sein.
Es nützt mir der sorgenfreie Umstand nichts, dass die Nitrolacke meiner Instrumente nicht angegriffen werden sollen, wenn der Ständer mir kein sicheres Gefühl gibt und einen beherzten Gitarrenwechsel mit wackeln beantwortet. Dafür sind mir meine über die Jahre mühevoll ausgewählten Instrumente viel zu schade. Zudem hat hier ein Kunde geschrieben, dass die Kunststoffteile farblich nicht auf die Gitarren übergehen, aber wohl den Goldlack einer Gibson aus dem Instrument "ziehen". Wenn da etwas dran ist, sollte das Produkt erst recht noch einmal überprüft werden.
Fazit.
Ich habe den Ständer samt Rollen wieder zurückgeschickt und mir den hochwertigen Made in USA Fender Case Stand 3 erneut gekauft. War der letzte hier auf Thomann und es gibt ihn auch leider sonst nirgends mehr. Sieht obendrein extrem schick aus und ist im Prinzip ein Custom Shop oder American Vintage Case (Black Tolex Variante) aber eben als Ständer für 3 Gitarren und nur halb so lang.
Vor allem kann ich jede Gitarre mit einem Lederstrap samt Druckknopf gegen rausfallen sichern. Das sind mir die 251 Euro locker wert und im Ernstfall auch deutlich mehr. Zudem kauft man so ein Case Stand eigentlich auch nur 1x im Leben.
Dieses Case ist aber nicht zu verwechseln mit den Made in China Classic Series Case Stands, die es seit Ende 2019 von Fender gibt. Jeweils auch in Tweed oder Schwarz. Das billige hat als offensichtlichstes Unterscheidungsmerkmal 2 Deckelscharniere, das USA-Made 3. Hatte das 7er aus besagter China-Serie gerade in Tweed zuhause und war geschockt von der miesen Qualität. Verschlüsse schief eingepasst, beissender Geruch, minderwertige Sicherungsstraps und ist qualitativ weit von 300 Euro entfernt. Die 300 waren auch noch der günstigste Preis. Dieses Classic Series Case kostet gerne 350-380 Euro. Ging daher auch am nächsten Tag zurück. Hatte ihn bei der Konkurrenz gekauft (weil Thomann nicht im Sortiment) aber ich erwähne es trotzdem, falls sich jemand dafür interessiert. Auf jeden Fall tut sich Fender keinen Gefallen mit den völlig überteuerten (für die gebotene Qualität) Classic Series Case Stands.
Bin enttäuscht vom Guardian samt Rollen, aber ich habe es probiert.