K&M 17550 Memphis Travel

Klarer Vorteil: die Größe! Dieser Ständer lässt sich, gemäß den Angaben des Herstellers, problemlos in fast allen Außentaschen von Gigbags unterbringen. Außerdem verbraucht er in aufgebautem, aber leeren Zustand weniger Platz als andere Ständer.

Nachteil: durch die faltbare Konstruktion steht die Gitarre natürlich nicht so solide wie in einem massiven Ständer wie etwa dem 17541 von K&M. Das liegt daran, dass die Auflagearme für die Gitarre nicht soweit auseinanderstehen aber auch an der Ungenauigkeit der Standbeine: berührt das hintere Standbein den Boden, so liegen die beiden vorderen Standbeine nicht flach sondern nur punktförmig auf, nahe dem Gelenk auf. Der Ständer steht somit nie wirklich solide, ein leichtes nach-vorne-wippen ist nicht zu verhindern. Er ist somit für eine hochwertige Gitarre im regen Bühnenbetrieb nicht uneingeschränkt weiter zu empfehlen. Hierfür würde ich den bereits erwähnten 17541 empfehlen! Weiters sind die Gummiüberzüge der vorderen Standbeine nur locker drüber gesteckt und können bei häufigem Transport leicht verloren gehen.

Mein erster, bei Thomann gekaufter K&M 17550 hatte noch eine Gesamthöhe von 35 cm, wobei die Ausleger noch eine Bodenfreiheit von 9 cm statt 5 cm hatten. Dadurch war es möglich meine elektrifizierten Konzert- und Westerngitarren, die durchweg mit Klinkenbuchsen im Endpin ausgestattet sind, mitsamt angeschlossenem Kabel in den Ständer zu stellen. Das ist bei der neuen Version nicht mehr möglich, weil die Zugentlastung des Kabels bereits auf dem Boden aufstößt und das Kabel abknickt. Bei Benutzung von Winkelsteckern verheddert sich das Kabel zumeist unter dem Auflagearm und man schmeißt im ungünstigsten Fall beim Hochnehmen der Gitarre den Ständer um. Die Produktabbildung ist irreführend, weil sie den Eindruck vermittelt, dass die Arme ein ganzes Stück Bodenfreiheit gewährleisten. Das ist aber nicht der Fall, denn in Wirklichkeit sind sie knapp über den ausklappbaren Standfüßen. Eine Höhenverstellung ist nicht möglich, da die Ausleger fest vernietet sind.

Fazit: Für rein akustische Instrumente im Wohnzimmer oder Hobbyraum und auch zum Reisen ganz brauchbar, aber K&M sollte sich überlegen, ob man nicht noch zusätzlich die gut bewährte, etwas größere und stabilere Altversion anbietet oder die Auflagearme individuell höhenverstellbar macht.

Ich habe einen Ersatz für meinen hervorragenden Dixon Mini Ständer gesucht, welcher mir leider abhanden gekommen ist.
Ausgepackt, und schon war die Gummikappe ab. Das konnten die recht kleinen Klebepunkte nicht verhindern. Schade, die Chance zu einem guten ersten Eindruck ist dahin. Ich habe beschlossen, die Kappe selbst zu kleben, ich will mir den Umtausch nicht antun. Und ich befürchte, die anderen sind nicht besser...
Der Rest sieht besser aus, ein wenig hin und her geklappt, schon steht der Ständer stabil auf dem Boden. Der zweite Eindruck ist deutlich besser als der erste.
In der Praxis ein wenig hakelig sind die verstellbaren Ausleger, die allerdings den Ständer sehr variabel machen für dicke und dünne Gitarren.
Meine Security Locks sitzen nicht auf dem Boden auf, sehr gut. Das ist nicht bei allen kleinen Gitarrenständern so.
Wenn sich Gurt oder Kabel irgendwie um den Ständer wickeln, hat dieser natürlich dem nichts entgegen zu setzen, und fällt um. Da muß man aufpassen wenn es mal schnell gehen soll. Aber das ist eher eine grundsätzliche Problematik, und keine dem K&M Ständer anzulastende.
Die Verpackung und die Anleitung erzeugen den Eindruck, dieses Produkt kommt aus Fernost. Flugs auf der Packung und sonst noch überall nachgesehen, und siehe da: Keine Herkunftsangabe. Also garkeine. Ein globales Produkt. Hmm, da hat wohl auch K&M sich der Globalisierung geöffnet. Das merke ich mir, und achte in Zukunft auch hier auf den Preis. Ich bin übrigens bereit, für Qualität auch den entsprechenden Preis zu zahlen. Zeitgleich habe ich mir einen Notenständer von K&M geleistet, das ist von der Verarbeitung und der Stabilität nochmal eine andere Kategorie als der Gitarrenständer, deutlich besser.
Trotz aller negativen Punkte habe ich überlegt, einen zweiten anzuschaffen, für 2 Gitarren auf der Bühne. Mal sehen, die Vorteile in der Funktion überwiegen im Moment die, für mich, negativen Punkte.