Bisher empfand ich Clip-On Tuner als ekelerregend hässliche Eiterbeulen an der Kopfplatte einer Gitarre, wenn sie während des Gigs dranbleiben. Abgesehen davon waren alle preiswerten Geräte von Freunden, die ich getestet habe ungenau und langsam.
Jetzt habe ich aber die Situation, in einer undisizplinierten Musikgruppe eine rein akustische Western stimmen zu müssen. Da geht selbst mit der Stimmgabel oft nichts mehr.
Daher gesucht: ein Clip-on Stimmgerät mit "normaler" Batterie (AAA), genau, schnell und zuverlässig.
Gekauft: Korg AW-LT100G
Gestestet mit: vollmassiver Westerngitarre, jeweils vollmassiver Konzert- und Flamencogitarre, laminierter Westerngitarre (sog. Stage-Guitar), Solidbody E-Gitarre (set neck), Semi-Hollow-E-Gitarre (set neck) und einem E-Bass (neck-thru). Hab' keine Schraubhalsgitarre zum Testen.
Für alle o.g. Instrumente incl. Bass gilt:
Das Ding ist superschnell, sehr genau und wenn manchmal A statt E zu lesen ist, dann spricht das eher für den Obertonreichtum des Instruments. Das passiert nämlich auch bei kabelgebundenen Stimmgeräten ab und zu.
Das Handling ist simpel, man sollte aber die Bedienungsanleitung durchlesen. Wenn man den Ein-Aus-Schalter verkehrt herum (nach unten statt nach oben) betätigt, zeigt das Gerät - für mich - unverständliches "Designer-Tuning" auf dem Display an.
Die Klammer hält gut, das schwenkbare Display ist sehr hell. Die Batterie hält lange. Es läßt sich leicht anclippen und auch abnehmen.
Leider hat das Gerät nach gut einem Jahr den Geist aufgegeben, das Display zeigt nur noch Unsinn an. An oxidierten Batteriekontakten oder zu wenig Druck liegt's nicht. Möglicherweise zerdeppert die vergleichsweise schwere AAA-Batterie beim Transport im Auto (im Koffer, in einen Lappen eingewickelt) die Elektronik? Oder nur Pech?