Ich habe mir den Electribe geholt um nicht immer gleich den Rechner anschmeißen zu müssen, wenn ich etwas Begleitung zum spielen auf Intrumenten haben will. Bei dem Preis habe ich schon etwas gezögert, habe mir dann aber gedacht, er wird schon seine Berchtigung haben und das Gerät wird dann schon eine Bereicherung für mein Setup sein. Die Enttäuschung könnte nicht größer sein.
Der Workflow des Gerätes ist eine einzige Katastrophe. Die hinterlegten Samples können nicht gruppiert werden und so muss man sich durch alle durchklicken. Will man in dem Sequenzer eine Melodie eingeben, so muss man erst über die Pads den Rhytmus einzeichnen und dann nachträglich, Tönhöhe, Melodie und Anschlagstärke in Untermenüs einstellen. Das musikalische Feeling geht dabei komplett verloren. Apropos, der Electribe merkt sich Einstellungen in einem Preset nur, wenn man diese in den Speicher schreibt. Dreht man aus Versehen an einem falschen Regler, so ist alles weg. Bei den Effekten lässt sich nur ein Parameter ändern. Einen Mixregler gibt es nicht. Genauso wenig gibt es ein komplettes Manual. Das Bedienungshandbuch ist eher ein Quickstartguide. Dazu kann man sich noch ein PDF runterladen in dem Parameter gelistet sind. Aber auch beides zusammen ist weit davon entfernt den Electribe komplett zu beschreiben.
An diesem Punkt habe ich mir noch gedacht, naja gut, wenn man sich erstmal eine ordentliche Library zugelegt und an die Bedienung gewöhnt hat wird es noch ganz witzig sein. Also bin ich los und habe mir eine SD-Karte gekauft. Nachdem ich dann die Karte formatiert und ein paar Samples drauf gepackt habe, dann die nächsten Enttäuschungen. In Zeiten, wo andere Hersteller Betriebssysteme von SD-Karten laufen lassen, ist der Electribe nicht mal in der Lage direkt Samples abzuspielen. Man muss die Samples erst in den internen Speicher kopieren. Selbstverständlich gibt es auch keine Möglichkeit alle Samples auf einmal zu importieren, sondern man muss jedes einzelne Sample auswählen und dann importieren. Als nächstes ist das Gerät nicht in der Lage Stereo-Samples zu bearbeiten. Man kann sie abspielen, aber das war es. Loops können somit nicht gesynct werden.
Mein Fazit, das Gerät ist technisch auf dem Stand von vor ca 15 Jahren. Die Bedienbarkeit ist unter aller sau, eine Intergration in ein Studiosetup schlichtweg nicht möglich und für eine Standalone-Anwendung gibt es zu wenig Einstellmöglichkeiten.
Zu guter Letzt, selbst die Farbe ist einfach unterirdisch. Das Gerät ist nicht Rot, sondern Pink-Metallic.