Zuerst zum Positiven:
1.) Die Verarbeitungsqualität ist hervorragend, die Potis und Encoder stabil, das Gehäuse wertig und formschön.
2.) Alle Regler der mehrfach vorhandenen Module (VCOs und EGs) sind vorhanden. Das Editieren ist übersichtlich und macht Spaß.
3.) Waveshaping für alle drei Wellenformen.
4.) Die Sound Librarian Software funktioniert tadellos und es ist ein Vergnügen, die Patches damit zu verwalten.
Jetzt zur Liste der Einschränkungen:
1.) Kein Sustainpedal, auch nicht über MIDI. Also für Pianoklänge nur eingeschränkt verwendbar.
2.) Arbeitet man mit DAW und will z.B. nur den Arpeggiator oder LFO synchronisieren, so startet der Sequencer immer mit "Play" vom DAW. Auch wenn man den Sequenzer leert (SHIFT und REST), behindert er die Funktion des Arpeggiators, somit muss man jedes mal nach "Play" den Sequencer stoppen.
3.) Das Mono-Delay rauscht kräftig, besser man verwendet externe Stereo-Effekte.
Neutral:
1.) Das Klicken bei Attack und Release 0 ist oft störend laut, Abhilfe schafft zumeist das Erhöhen beider Parameter.
2.) Mit den Slim-Tasten kann ich gut umgehen, aber als einzige Tastatur würde ich vermutlich das Keyboardspielen verlernen.
3.) Die Regler sind nur in schwarz, ohne deutlicher Markierung, das ist aber nur bei schwachem Licht oder Bühnenbeleuchtung unangenehm.
Zum Klang:
Generell geht der Klang des Minilogue in die helle Richtung.
Wenn man die Resonance beim 24dB Filter aufdreht, verliert er deutlich an Bässe, somit klingen viele Sounds eher dünn. Für fette oder voll klingende, weiche Klänge würde ich woanders suchen.
Trotzdem macht er Spaß und er sieht schmuck aus. Wer, so wie ich, mit den genannten Einschränkungen leben kann, wird mit ihm seine Freude haben.