Nachdem ich mit meiner Kramer Assault 220 damals alles andere als einen Griff ins Klo gemacht habe, war ich dermaßen überrascht über die Ausstattung der Gitarre. Modern, elegant, robust, zufriedenstellend verarbeitet und Sound vom Feinsten für einen sehr angemessenen Preis.
War also klar, dass ich irgendwann bei dieser Firma nochmal zuschlagen musste.
Ich suchte eine Strat mit FR, vernünftigen Tonabnehmern und akzeptablen Preis. Alternativen wären gewesen:
-Jackson Adrian Smith SDX MN SW
-Charvel Pro
Nachdem ich mir aber zahlreiche Youtube Videos und Rezensionen ansah, merkte ich schnell, dass beide Alternativen trotz höherem Preis nicht unbedingt besser waren.
Als die Gitarre ankam, hatte ich an sich nix auszusetzen, war aber auch nicht 100% überzeugt.
[Verarbeitung]
Die Farbe Candy Red ist schon was feines, genauso die allgemeine Korpusform.Optisch war an diesem Stück nichts auszusetzen. Die Bünde waren nicht rau, keine Lackfehler, keine Kratzer.
Nur bei der Saitenlage musste ich nachhelfen, sowas ist für mich aber selbstverständlich.
[Bespielbarkeit]
Die Kramer lässt sich nicht schlechter als eine Ibanez Modern Strat oder ne normale Fender bespielen. Der Hals ist unlackiert (LOVE!!!), was ihn dementsprechend bespielen lässt ohne irgendwo kleben zu bleiben. Das FR macht seinen Job genauso mit Bravour. Einmal gestimmt kann man die Gitarre grob bearbeiten und dennoch verstimmt sie sich nicht. Im Vergleich zu meiner damaligen Ibanez S420 (auch mit FR) ist hinter der Brücke kein Hohlraum fürs Höherziehen der Töne, ich würde also behaupten, da bin ich ein wenig eingeschränkt, was die Maximale Tonhöhe angeht. Würde ich es nicht anders kenne, hätte ich aber hier auch nix zu bemängeln.
[Sound]
Während die Gitarre unplugged m.E. relativ "dumpf" klingt - mag am Saitensatz liegen, werde diesen demnächst mal wechseln - blüht sie angeschlossen erst richtig auf. Ich kann beim besten Willen nichts gegen die Tonabnehmer sagen. Genau wie bei meiner Kramer LP überzeugen diese einfach. Das ist etwas, was in diesem Preisbereich sehr selten vorkommt. Und DAS war auch der Grund warum ich mich gegen die teuren Alternativen entschieden habe.
[Extra]
Was ich persönlich total cool finde:
Auf der Rückseite des Kopfes sind die passenden Imbusschlüssel befestigt. Finde ich wirklich genial gelöst. Ist im Alltag sehr praktisch :)
Wenn man sich bedenkt dass Eddie Van Halen damals auch mit einer Kramer rumexperimentiert hat und aus dieser dann sein erster Prototyp entstand, kann man sich denken, dass diese Firma nicht zu verachten ist. Mittlerweile gehört die Firma wohl offiziell zu Gibson, macht aber immernoch ihr "Ding" . Also zieht diese Gitarre in Betracht.