Knapp 300,-€ für ein Pitchbend Controller der an so manchem 50,-€ Keyboard verbaut ist..? Muss das sein..?? Der Preis tut auf den ersten Blick tatsächlich etwas weh, aber wenn man die Funktionen tatsächlich braucht kommt man nicht drum rum, denn es gibt so gut wie keine für mich brauchbare Alternative auf dem Markt.
Zu meinem Einsatzgebiet:
Ich benötige nicht mal die Steuerspannungsausgänge die dieses Gerät ja eigentlich auszeichnen, sondern ich war lediglich auf der Suche nach einem möglichst kompaktem Pitchbend Controller für die Nutzung am Keyboard welches keinen Controller besitzt. Sowohl live als auch im Studio. Dazu muss ich sagen dass ich live viel mit Softwaresynths aus dem iPad arbeite und meine 3 Lieblingstastaturen alle über keinen Pitchbend Controller verfügen (ich besitze genug 88er Keyboards mit Controllern die ich aber aus anderen Gründen nicht so gerne nutze). Ich möchte aber wenn?s irgendwie geht live auf ein zweites Keyboard verzichten.
Die Anordnung des Joysticks kommt mir im Gegensatz zu den Modwheels sehr entgegen.
Der „enjoy“ hat zusätzlich zum Joystick aber auch noch 3 Pedalanschlüsse und alles lässt sich frei programmieren. Damit bin ich sehr flexibel.
Ich habe das Gerät auch im Studiosetup integriert und da ist er ein wahrer Segen für mich da ich meine Lieblingstastatur nicht austauschen muss oder ein zweites kleines Keyboard auf meinem Desktop platzieren muss. Ich nutze oft die midi-learn Funktion um schnell mit Controllern auf Parameter zugreifen zu können. Das funktioniert natürlich super mit dem „enjoy“.
Das Gerät ist sehr solide verarbeitet und wirkt sehr wertig. Kein billiges Plastikspielzeug sondern ein ernstzunehmendes professionelles Gerät.
Was dagegen etwas gewöhnungsbedürftig ist, ist die Programmierung.
Man muss mit dem Google Chrome Browser (andere funktionieren nicht) auf die Seite des Herstellers gehen und kann von dort aus bei angeschlossenem Gerät dann alle Parameter bearbeiten und als Presets abspeichern. Auf die ersten 3 Presets kann man später dann auch direkt an der Hardware zugreifen. Das kann praktisch sein wenn man bei einem Instrument z.B. den Joystick nicht als Pitchbend sondern tatsächlich als Joystick nutzen möchte (das mache ich zB in der iWavestation oder im Alchemy). Auch bei den SWAM Audio Modeling Instrumenten ist es eine große Hilfe noch zwei Pedale zusätzlich belegen zu können.
Alles in allem bin ich mit dem „enjoy“ bisher sehr zufrieden und bin gespannt wie oft ich ihn im Live Alltag nutzen werde.
Von mir trotz des relativ hohen Preises eine absolute Kaufempfehlung..!