Lakewood M-18 CP

In diesen vier Worten ist eigentlich alles gesagt, ich mache es jedoch etwas ausführlicher.

Ich habe mir einen langjährigen Traum erfüllt.
Es sollte unbedingt eine Lakewood der Natural Serie in M-Form sein, da ich offenporige matte Lacke bevorzuge. Die Entscheidung zur M-18 CP fiel letztendlich auf Grund der Holzauswahl im Korpus. Abgesehen vom Klang hat mich selten ein Holz optisch so fasziniert wie dieses wunderschöne facettenreiche Ovankol.
Nun zu meiner Bewertung:

Verarbeitung: herausragend!
Die Hölzer sind fein verarbeitet, die Bundstäbchen exakt abgerichtet und poliert.
Die Feinabstimmung des Instrumentes war beim Anspielen schon perfekt.
Schmunzelnd bemerkte ich die im Handbuch eingetragenen Millimeterangaben zur Saitenlage ohne Angabe von Toleranz! Ich hatte nicht das Gefühl, nachmessen zu müssen. ;-)

Sound: beim Anspielen schon sehr ausgewogen und klar.
Der Tonabnehmer gibt den Klang unverfälscht wieder.

Features: alles was man benötigt, nicht mehr - nicht weniger.
Ein Pünktchen Abzug gibt es aber. Wenn der zweite Gurtpin (wahrscheinlich wegen der individuellen Vorlieben der einzelnen Künstler) schon nicht angebracht ist, hätte er wenigstens im Rahmen des Lieferumfangs dabei sein können.

Der Koffer wird von mir an dieser Stelle separat bewertet. In Sachen Verarbeitung, Handling und Gewicht sucht er vergeblich ernsthafte Konkurrenz!
Kaum größer als die Gitarre selbst und doch noch genügend Stauraum verfügbar, bietet er bestmöglichen hochwertigen Schutz für dieses perfekte Instrument!

Eine kleine Anmerkung hätte ich noch.
Ich durfte schon einige Gitarren spielen, doch in Sachen Qualität, Klang, Bespielbarkeit und schlichter Schönheit gibt es für mich keine Alternative, was mich subjektiv zu in der Überschrift benannten Schlussfolgerung verleitet.
Ich wollte mir zur Auswahl eigentlich ursprünglich noch ein weiteres Modell zuschicken lassen, aber das hier war ein Stück Emotionalität - Liebe auf den ersten Blick...

P.S.: Lest euch die Produktbeschreibung auf dem PDF-Datenblatt durch; sie umschreibt das Instrument aus meiner Sicht perfekt!

Nachtrag: Ich habe Lakewood angeschrieben, dass ich mir doch einen zweiten Gurthalteknopf wünschen würde und hatte zwei Tage später bereits kostenfrei den Knopf aus Ebenholz (passend zu den Stegsteckerl) im Briefkasten!
Das nenne ich mal Service!

Ich spiele seit einigen Jahren eine Martin und bin mit dieser sehr zufrieden. Doch da ich größere Hände habe, wünschte ich mir immer etwas mehr Platz auf dem Griffbrett, insbesondere, wenn es ums Fingerstyle spielen geht. Als die Zeit dann reif für eine neue Gitarre war, fiel meine Wahl auf die M-18CP von Lakewood. Schon beim ersten Anspielen bei Thoman war ich der Gitarre verfallen. Optimal Platz für meine Greifhand auf dem Hals, ein angenehm geformter und dimensionierter Korpus, der beim Spielen nicht stört und trotz der geringeren Größe immer noch immenses Sound-Potential besitzt waren dann der Grund für die endgültige Kaufentscheidung.

Zu Haus hab ich das gute Stück dann erst einmal richtig ausgetestet (zumindest was meine Fähigkeiten so hergaben.) Im Bassbereich ist sie nicht so knurrig wie meine Martin Dreadnought, sondern eher etwas zurückhaltender. Dafür kommt jeder Ton sehr gut und trennscharf zur Geltung. Der Klang ist angenehm warm und holzig. Man kann mit ihr sowohl Fingerstyle, als auch Strummings spielen. beides hat seinen ganz eigenen Charakter.

Was die Verarbeitung anbelangt, kann man hier wirklich von deutscher Wertarbeit sprechen. Alle Details sind top sauber verarbeitet. Blickt man durchs Schalloch ins Innere, so findet man an der Verbalkung keinen Grat und keinen kleinen Holzsplitter, der absteht. Da gibt es nichts zu meckern.

Nicht so gut gelungen finde ich den Tonabnehmer, denn der Ausgangspegel ist nicht gerade hoch. Zudem rauscht es doch merklich bei Einstellung auf den Tonabnehmer im Halsbereich der Gitarre. Trotz allem lässt sich mit einer guten DI-Box ne Menge aus der Gitarre rausholen.

Nachdem meine Dajon Westerngitarre (gibts nicht mehr) nun schon 25 Jahre alt ist bin ich seit über 1 Jahr auf der Suche nach einer neuen Gitarre.
Nun bin ich letzte Woche über die Lakewood´s gestolpert!

Auf Anhieb ein klasse Spielgefühl, Hammer Sound, für Fingerstyle der für mich optimale Saitenabstand. Ob laut oder leise, die Gitarre spricht super an, der Klang ist genial. An meinem Acoustik Marshall klingt das Teil - Hammer. Die Sonicregler sind optimal angebracht um zwischendrinn mal Lautstärke nachzuregeln, auch die Sound-Verstellmöglichkeiten sind super.

Geb ich nicht mehr her!!! Total begeistert :D

Nach viel ausprobieren und Testen in einer Preisliga in der ein durchschnittlicher Facharbeiter rund einen Monat malochen muss war die M18-CP die vierte Gitarre die ich ausprobierte. Dabei waren Martin , Furch , Breedlove und Lakewood. Die letzte war die Lakewood von der ich mir am meisten versprochen hatte und ich wurde Bitter enttäuscht. Das Gute zuerst , Klang und Tonabnehmer Anthem waren sehr gut. Erste Optischer Erscheinung wenn sie im geöffnetem Koffer so da lag. Aber bei näherem Betrachten traute ich meinen Augen kaum, mehrere Material und Verarbeitungsmängel : Ich zähl mal auf ... Griffbrett ab dem 11 Bund bis Schallloch 4 unsaubere Stellen im Ebenholz, Fräsfehler ? Zarge bei der starken Biegung auf dem Cutaway , hier waren 2 feine bis zu 2 cm lange Bruchstellen in der Holzoberfläche die einlackiert wurden. Halsrückseite auf der nahezu ganzen Mahagonie Oberfläche sind feine längsrisse im Holz die man mit dem Fingernagel deutlich spüren kann. Das ist keine Deutsche Wertarbeit , da ist so manche China Fertigung auf höherem Niveau.

Ich bis tief enttäuscht von Lakewood und meine Suche nach einer Gitarre mit vernünftigem Preis-Leistungsverhältniss geht weiter.