Ich war zwar etwas skeptisch, weil Marcus Miller auch auf einigen Markbass Combos draufsteht und ich am Ende irgendwo lesen konnte daß es egal ist welchen Bass oder Amp oder Lautsprecher spielt, man hört Marcus Miller raus wenn Marcus Miller spielt. Und Qualitätsprobleme ... die man anderen Rezensionen entnehmen kann.
Aber erstmal zum Lieferumfang... kein Handbuch. Nur ein Inbusschlüssel. Wassn dat? Auch bei Sire auf der Internetseite nichts Offensichtliches nur bei Thomann auf den Bildern im Shop sind die Schalter und Potis beschrieben.
Die Saitenlage von dem Bass war leider extremst niedrig, dazu war die E und A Saite merklich leiser, und schaut man genauer hin waren die B und die G Saite ein paar mm tiefer und man wundert warum es da manchmal scheppert wenn man nicht ganz präzise greift. Anderseits war er oktavrein eingestellt. Irgendjemand hat da was richtig gemacht, aber daß die Saiten wie bei einem Kontrabass gewölbt sind wo die Pickups gerade und auch nicht pro Magnet/Spule justierbar sind?
Für einen 1000 Euro-Bass finde ich das übertrieben wenig Sorgfalt bei der Endkontrolle. Der Bass war spielbar, ja, eingeschränkt kaum greift man mal nicht ganz genau scheppert es. Aber ok kann man passend machen.
Die Verarbeitung an sich war tadellos. Sauber gearbeitet, Metallknöpfe für die Potis und die Stapelpotis die sich tatsächlich unabhängig voneinander drehen lassen. Aber daß man sich einen Bass erst mal eine halbe Stunde lang zurechtdrehen muß? Ist wohl dem Just-in-Time Lager geschuldet wo ein Paket 30 Minuten nach der Bestellung schon im Postcontainer landet. Deshalb einen Stern Abzug bei der Verarbeitung.
Aber der Ton überzeugt am Ende, besonders der Single coil sound. Brilliante Höhen, kräftige Mitten, auch untenrum kommt was. Wem der letzte Punch im Tiefbass fehlt regelt halt mit dem EQ dann ein bißchen nach aber das ist dem Sumpfesche Material geschuldet. Wer untenrum mehr Grummeln haben möchte muß was mit Mahagoni nehmen. A propos EQ, Sire ist wohl der einzige Hersteller in der Preisklasse, der einen durchstimmbaren Mittenregler hat. 80-2000 Hz. Damit läßt sich der Klang dezent bis drastisch verdrehen. Irgendwann gesellte sich bei zu hoher Lautstärke bzw zu weit aufgedrehtem Bass Boost ein Pfeifen dazu, was da genau übersteuert hab ich aber nicht rausgefunden. Alle Lämpchen waren grün, keine direkte Übersteuerung so erkennbar ... Trat aber nur am Mischpult auf, nicht wenn ich direkt meine Combo bespielt hab.
Was ein wenig blöd gelöst ist, ist das Batteriefach. Zugeschraubt. Und darunter 2x9v Batterien. Ich weiß ja nicht wie lange die Batterien halten, aber mangels Handbuch weiß ich nicht ob der Passivschalter die Batterien mit abschaltet oder nicht und wenn nicht darf man nicht vergessen das Gitarrenkabel nach dem Spielen zu ziehen.
Ansonsten als Fazit ein super schickes Instrment, das gerade in den Höhenlagen phantastisch klingt.
Noch eine Anmerkung - ein Bekannter von mir hat den M7 5st als Fretless erhalten, leider mit einem Transportschaden. Dabei sind beide Doppelpotus zerstört worden und die PU Schalter waren teilweise defekt. Schaut man rein - findet man daß jeweils 2 Potis mit einem Platinchen verbunden sind, man kann als nicht einfach ein Poti nachkaufen, sondern muß die komplette Elektronik tauschen lassen, da die Potis direkt mit der Platine verlötet sind - die aber der Gitarrenladen um die Ecke nicht kriegt, eine richtig passende Ersatzelektronik mit 5 Potis hat Thomann auch nicht, einziger vollwertiger Ersatz ist dann das Noll B2022 System für nicht ganz 200 Euro.
Edit - der Aktiv/Passiv Schalter ist ein 2x Ein Doppelschalter, aber nur ein Kabel wird geschaltet. Hier kann man problemlos das 18v Kabel trennen und anlöten, dann schaltet der Passivmodus den Preamp auch elektrisch ab. Das passiert ansonsten nur an der Instrumentenbuchse.