Martin Guitars MA-535 Authentic Acoustic Set

Ich habe schon einiges an Saiten auspobiert, z.B. Gibson, D´Addario, Elexier, Ernie Ball und dergleichen mehr (und ganz ehrlich mit den meisten war ich zufrieden, interessanter Weise mochte ich die extremstgelobten Elexier am wenigsten). Von diesen Saiten hatte ich vor einiger Zeit, als sie neu herauskamen in meiner Gitarrenzeitschrift gelesen (nein, nicht in der Werbung...., in einerm Artikel). Da ich ein leichtes Opfer für neue Produkte bin, danach bestellt und bin seither sehr zufrieden. Den Klang wüde ich als neutral beschreiben, gefällt mir gut; unterstützt die Durchsetzungsstärke meiner Dreadnought, die Höhen empfinde ich als brilliant, die Bässe sind präsent. Die Saiten altern spürbar, das Greifen ändert sich, wird unangnehmer und der Klang leidet auch - dass ist für mich komplett i.O., ein guter Anzeiger dafür, dass ein Wechsel fällig ist. Sie halten nicht allzu lange, sind aber vom Preis o.k. und ein Saitenwechsel bedeutet ja auch immer einen Wellness Treat für die Gitarre.

Bevor es diese Strings gab habe ich Martin immer wieder mal getestet, hatte aber immer das selbe schlechte Ergebnis: matschig, unvollständiges Obertonspektrum und deutlich zu teuer für das was sie zurück geben. Für einen professionellen Flat- und Hybridpicker wie mich ein klares NoGo. Seit vielen Jahren sind die D'addario Phosphor Bronze das Maß der Dinge für mich gewesen. Wenn man sein Instrument liebt, gönnt man ihm aber auch regelmäßig mal einen anderen Satz zwischendurch. Mit einem gering anderen Saitenzug, einer etwas anderen Legierung und einem anderen Obertonverhalten hält man die Mikrostruktur der Decke und der am Klang beteiligten Holzteile tatsächlich am Leben. Ich habe mich im Laufe der Jahre von Harley Benton über Pyramid und Ernie Ball und Savarez bis hin zu John Pearce (sie wären eigentlich Platz eins in meinem persönlichen Ranking, aber der Preisunterschied stimmt leider nicht) durchgespielt, und die Martin Authentic Acoustic Set haben da eingeschlagen wie eine Bombe. Tatsächlich sehr(!) akustisch, klingen phantastisch und halten sehr lange den Sound (trotz meines Saitenkilleranschlags - manchmal auch mit nem StonePick...) .
Sie sind deutlich günstiger und in praktisch allen übrigen Kategorien mit den D'addarios gleich auf - bis auf den Sound - da übertreffen sie die D'addarios definitiv. Auch über Abnehmer (Anthem Stage Pro) hört man diesen tollen akustischen Sound! Nach mehreren Sätzen kann ich sagen: Meine neue Nr. 1.

Im direkten Vergleich mit teureren Saiten wie Elxir fällt es mir schwer, den Unterschied zu beschreiben, wenn es um den reinen Klang geht. Sie sind weniger rutschig und müssen gefühlt eingespielt werden. Ich mag sie sehr, wenn sie ein paar Tage in Benutzung waren. Sie sind lauter als Thomastik Plectrum, wenn auch nicht so fein in der Auflösung. Tatsächlich macht aber sicher in erster Linie das Instrument und sein Setup die Klangqualität aus. Die Saiten holen dann mit entsprechender Fähigkeit der Musiker das Optimum raus. Da ist bei mir also noch reichlich Luft nach oben... Von Martin über Thomastik und Elixir, ich mag sie alle. Der Preis der Martin spricht allerdings schon sehr für sie!

Hab einige Saiten auf meiner Martin 000-17 black smoke ausprobiert und diese hier sind einfach am Besten! Ich würde für reine Begleitung wohl eher auf Stärke 12 gehen, aber ich spiele eben auch viel melodie usw. Sie halten nicht ewig (wie zb long life Saiten), aber klanglich sind sie einfach für mich das Beste was ich für meine Western-Gitarre gefunden habe! Und für den Preis, passt die Haltbarkeit sehr gut, wenn man regelmäßig spielt. Vereinzelt haben einzelne Saiten ganz kleine Macken (feiner einschnitte...). Allerdings hat das noch nie Probleme bei mir verursacht und eine Saite ist auch noch nie gerissen, obwohl ich mit sehr harten Plecs spiele (<1). Alles in allem sehr gut für den Preis.