Ich habe die Martin Retros mittlerweile auf verschiedenen Gitarren getestet und Folgendes festgestellt:
Meine Johnson JO-52S, die ich nie so richtig geliebt hatte, wurde durch die Retros zu einer richtig guten Fingerstylegitarre. Generell finde ich Die Retros mit den Fingern gespielt sehr gut (auf einer Lakewood M32, Gibson J45, Martin OOO-18 probiert). Sie klingen brilliant, laut, aber nie hart. Die tiefen Töne kommen eher weich.
Mit dem Plektrum gespielt, finde ich sie auf allen genannten Gitarren eher mäßig. Auf der J45 geht's gerade so. Es fehlt mir das knackige im Ton und beim Strumming klingt's mir zu unpräzise und zu "flirrend". Das ist aber sicher Geschmackssache.
Verstärkt gefällt mir der Sound überhaupt nicht (Piezo Stegpickup in der J45, B-Band Transducer (mein Pickups Favorit) in der M32). Sehr mittig und das Flirren ist mit dem EQ nur schwierig in den Griff zu kriegen.
Auffallend ist auch, daß das Stimmen sehr schwierig ist. Der Bereich, in dem die Gitarre sauber klingt, ist sehr, sehr eng und knapp daneben klingt's deutlich falscher als bei den Martin 80/20 oder 92/8, die ich sonst spiele. Das ist bei allen Gitarren, auf denen ich die Retros probiert habe gleich. Wenn man den Spot genau erwischt, paßt es auch in allen Lagen.
Fazit: Die Martin Rezros klingen deutlich anders, als Bronze oder Phosphorbronze Saiten, halten sehr lange und sind vor allem mit den Fingern gespielt eine Alternative, die jeder mal probieren sollte. Stimmen ist anspruchsvoller als bei anderen Saiten.