Ich bin vor 1 1/2 Jahren zu Thomann gefahren, mit der Absicht eine neue Westergitarre zu erwerben. Ich hatte mir zuvor 3 Modelle zum Testen ausgewählt.
1. Maton SRS60C (Anfangs Favorit)
2. Maton SRS70C (Gewinner)
3. Martin D15M
Vor Ort hat alles dann nur 5 Minuten gedauert, schon saß ich mit allen 3 Gitarren in dem "Testraum" der Gitarrenabteilung. Meinen Amp haben sie natürlich auch dort stehen, den AER Compact 60. Ich war schon immer Fan des typischen Maton-Sounds, bekannt durch Größen wie Tommy Emmanuel, John Butler oder auch Slash.
Nun zum Direktvergleich. Alle 3 Instrumente lassen sich hervorragend Spielen, wie zu erwarten in dem Segment. Die SRS60 wie SRS70 klingen natürlich sehr ähnlich, einzig die Materialkomposition ist etwas anders, sowie der verwendete Pickup. Bespielbarkeit ist hier hervorragend und die Ansprache sehr direkt. Ich wusste auch vorher, dass Maton Gitarren eher Mittenlastige Instrumente mit knallenden Höhen (Abhängig vom Spielstil) sind. Das gefällt mir jedoch sehr. Der Klang ist dennoch sehr ausgewogen, ich würde ihn dabei nicht als "Warm" sondern eher als "Fetzig/Spritzig" beschreiben, was dem Spieler jedesmal ein breites Grinsen ins Gesicht zaubert. Es macht einfach Spaß, das Teil in der Hand zu haben und zu Spielen, ob Strumming, Picking, Fingerstyle, Solo Shredden usw.
Ich war mir sicher, die SRS60C zu nehmen, aufgrund des Preises. Bis ich beide Pickups gehört hatte. Beide Modelle verwenden den Maton-eigenen AP5 Piezo Pickup, die SRS70C jedoch den AP5 Pro (besser wirds nicht!). Der Verstärkte Sound ist einfach genial! Vor allem im Zusammenspiel mit dem AER Compact 60 bekommt man hier Konzertqualität für Zuhause/Proberaum/kleinere Venues. Jedoch ist es nicht der Piezo, der mich am meisten begeistert hat, sondern das zusätzliche Mikrofon des AP5 Pro (und ich habe viele andere probiert). Die 2 unabhängigen Volume Regler für Piezo/Mikrofon erlauben eine hervorragende Mischung der beiden Sounds, der absolut veränderbar ist, so findet jeder "seinen" Sound. Nun, ich loope sehr viel und spiele Beats über perkussives Spiel auf dem Korpus ein, und dabei macht der Pickup eine tadellose Figur. Ich habe nie das Gefühl der Pickup übersteuert, und alle Schläge sind sehr differenziert wahrnehmbar. Traumhaft.
Zur Verarbeitung lässt sich sagen, dass hier alles da ist, wo es sein soll. Instrument war perfekt eingestellt (Saitenlage) und die Intonation 1A. Alternative Tunings kein Problem, kein Schnarren, keine falsche Halskrümmung. Das Finish beeindruckt mich am meisten, kein Hochglanz, sondern sehr matt dezent kaum wahrnehmbar.
Die Martin dagegen war natürlich eine 180 Grad Wendung, als Mahagoni-Vollmasive Gitarre. Sehr warmer Sound, ganz anders, perfekt für ruhige Singer/Songwriter Stücke und Kompositionen und hauptsächlich Strumming. Schön ist das Instrument auch, jedoch fehlt ein Pickup und der Sound war (in dem Moment) nicht das, was ich wollte.
Nach nun 1 1/2 Jahren bin ich immer noch absolut euphorisch, jedes mal wenn ich das Instrument wieder in die Hand nehme. Nimmt man die Gitarre ordentlich ab bekommt man einen Sound, ganz ohne Veränderung, der sich nicht im geringsten vor professionellen Aufnahmen verstecken braucht.