Ich bin auf das Papomi gestoßen, weil die Mixes von Wellenformen in meinem System bislang unter (unliebsamen) Phasenauslöschungen litten und auch die Kontrolle der Signale bislang unzureichend für mich gelöst war. Schlachtschiffe wie das Maths wollte ich hiermit für andere Funktionen wieder freimachen.
Das bedient das Papomi durch zwei von drei Kanälen mit Attenuvertern natürlich sehr gut, wenn die Phasen exakt 180 Grad verschoben sind. Darüber hinaus sollten natürlich noch weitere Möglichkeiten einen vielfältigeren Einsatz gewährleisten.
Hier finde ich namensadäquat neben dem MI(xer) dann eben auch noch einen PO(larizer) und einen PA(nner), welche mir noch mehr Kontrolle insbesondere über Modulationen geben.
Besonders gut finde ich die halbnormalisierte Verbindung zwischen Mixer-Sektion und Panner& Polarizer wobei hier zwischen Polarizer und Panner kein getrennter Betrieb möglich ist. Dafür ist die CV-Steuerung des Pan/Pol-Potis mit Attenuverter gut gelöst.
Im Einsatz kann das Papomi also unabhängig mit zwei Funktionen simultan genutzt werden, einer von zwei Funktionsblöcken bleibt dann dennoch nur "einfach belegbar".
Die recht geringe Größe von 8 TE war für mich sehr attraktiv, dafür mussten wohl aber auch der Attenuverter des dritten Kanals vor dem DC-Offset weichen und ein weiterer halb-normalisierter Eingang für den Panner allein fand auch keinen Platz mehr. Das ist schade, empfinde ich aber als insgesamt stimmige Balance für Formfaktor und Vielseitigkeit.
Der große Poti wiederum fühlt sich durch sehr leichtes Spiel im Drehen nicht so smooth an, wie ich es präferiere, aber wackelt nicht. Insgesamt ist die Verarbeitung gut, wobei Rückseitig angebrachte Kondensatoren (lässt sich den Produktbildern ja gut entnehmen) schon angreifbar wirken.
Darüber hinaus habe ich mit dem Panner durch die hier zum Einsatz kommende (arge) Verschiebung der Verstärkung nicht ganz das gewünschte Ergebnis (lt. Artikeln im Internet ist hier die gängige Panningregel nicht umgesetzt), sodass der Einsatz hier weniger bread-and-butter-mäßig läuft, insbesondere natürlich bei Audiopanning. Hier bin ich bisher nur mit Parallelprocessing von Audiosummen unterwegs oder die schlichte Dopplung von Modulationssignalen aus dem CV-Mix und habe sonst noch wenig Ideen, wofür ich die Sektion besser nutzen könnte.
Das optische Design ist bei Metabolic Devices wiederum nur dann unintuitiv, wenn man nach Buchstaben sucht und sofort aufgibt, wenn man diese kaum bis gar nicht findet. Durch die in der gesamten Produktlinie eingesetzten symbolischen Kennzeichnungen wirkt das Design frisch und dennoch bestens nachvollziehbar, was mir gut gefällt.
Die Anleitung des Moduls legt zur Inspiration einen Feedbackpatch bei und zeigt auf, dass meine eigene Anwendung bisher noch in sehr seichtem Gewässer fischt. Es zeigt sich schnell, dass Feedbackpatchings zu extrem vielseitigen Ergebnissen führen, welche noch zu erkunden sind.
Ein weiteres Augenmerk möchte ich auf die Möglichkeit setzen, Ringmodulation zu erzeugen. Ein extra Ringmod-Modul war für mich nicht von Interesse, umso schöner ist es, dass die Funktionsweise des Papomi diese ganz nebenher möglich macht, indem der Polarizer mit Audiorate moduliert wird. Ein behelfsmäßiger VCA erschließt sich darin ebenso...
Ich bin trotz der offen erwähnten Abstriche sehr zufrieden mit dem Modul, da es mich motiviert, öfter mal komplexer zu patchen und zu entdecken. Daher kann ich es auch anderen wärmstens weiterempfehlen.