Das Gerät der Thomann-Eigenmarke ist eine klare Kaufempfehlung mit unschlagbarem Preis- / Leistungsverhältnis.
Es ist in einem sehr stabilen Stahlblechgehäuse verbaut, die Materialien sind wertig, nichts rappelt oder wackelt, Die empfindlicheren Teile aus Kunststoff (Buchsen, Schalter) sind gegenüber den Gehäusekanten etwas zurückgesetzt eingebaut und damit weitgehend vor Stoß- und Scherbeanspruchung geschützt. Das Gerät ist ziemlich kompakt, findet in jedem Koffer Platz und benötigt weder Netzteil noch Batterie. Das macht es sehr komfortabel und prädestiniert es besonders für Instrumentalverstärker, da diese keine 48V Phantomspeisung haben und die notwendige Batterie immer dann leer ist, wenn sie am dringendsten benötigt wird.
Es ist ein wirksames Mittel gegen Brummschleifen aller Art und kann zudem auch als Signal-Spltter z.B. für PA / Recording dienen. Ebenso kann es zwischen den Lautsprecherausgang eines Amps und den Lautsprecher geschaltet werden, um daraus ein Signal mit niedrigem Pegel für die gleichen Zwecke generieren. Das geht mit den wenigsten DI-Boxen. Die interne Schaltung und die normierte Pin-Belegung der symmetrischen XLR sind sehr gut sichtbar auf dem Gehäuse aufgedruckt und dauerhaft einbrennlackiert. Das ist hervorragend gelöst.
Zu bedenken ist, daß es ein PASSIVES Gerät ist, was bedeutet, daß dabei eine Pegelabsenkung des Audiosignals erfolgt. Dadurch verringert sich die Lautstärke. In den meisten Fällen kann jedoch durch Erhöhen des Gains oder der Eingangsempfindlichkeit am Mischpult der Verlust ausgeglichen werden und auch Instrumentalamps sind in den wenigsten Fällen bereits so hoch ausgesteuert, daß eine weitere Signalverstärkung nicht mehr möglich ist. Nur bei Amps, die von Haus aus schon so schwach auf der Brust sind, daß ein Nachregeln zum Kollaps führen würde, empfiehlt sich eine aktive DI-Box mit dem Nachteil der Batterie / Stromversorgung.
Ich habe dieses Teil in 4 Gitarren-Anlagen (2x Röhre, 2x Transistor) mit Floorboards mithilfe der 4-Kabel-Methode und insgesamt jeweils 35 m Kabelstrecke (für Preamps und Send/Return-Effektschleife mit NV-Netzteilen) erfolgreich eingebaut und damit unangenehmen Überraschungen vorgebeugt. Denn wer kennt das nicht: Zuhause funktioniert alles bestens und auf der Bühne kommt das böse Erwachen mit lautem Gebrumm, weil im Netz Dutzende gedimmte Scheinwerfer angeschlossen sind und natürlich im gleichen Stromkreis hängen.
Seltsamerweise erfolgt bei meinen Röhrenamps (ORANGE 120 Watt und LANEY 120 Watt) bei der Verwendung der passiven DIs zur Rückwärts-Symmetrierung eine SIGNALVERSTÄRKUNG! Das ist aber nur bei den Röhrenamps und auch nur in eine Richtung der Fall, bei Transistoren erfolgt grundsätzlich eine Abschwächung. Deswegen muß ich bei meinen Röhrenamps entgegen der Logik die Lautstärkepegel etwas zurückfahren gegenüber der Schaltung ohne DI. Warum das so ist, konnte ich noch nicht herausfinden, es muß aber ein induktiver Effekt bei der Röhrentechnologie sein.
Im PA-Rack benütze ich heute ein platzsparenderes 19'' Gerät mit 6 aktiven DIs und 230V Stromversorgung, aber auch hier hatte ich früher diese passiven DI-Boxen zufriedenstellend eingesetzt.
Es gibt Audiogeräte (alte wie neue), die sehr empfindlich auf den heute üblichen, mit allen möglichen Signalen versauten Netzstrom reagieren. Dann hilft nur ein Netzspannungsfilter, denn DIs unterbinden nur BRUMMSCHLEIFEN im Audiosignalweg.
Hörbare Klangverluste konnte ich bei keiner Anwendung feststellen.