Wer kennt das nicht ? 20 Gitarren, aber nur 15 Ständer dafür. Also stehen einige davon mal gern an der Wand, am Schrank oder an der Kante des Schreibtisches. Und getreu Murphy?s Gesetz geht irgendwann alles schief, was schief gehen kann. Irgendwer wuselt durchs Zimmer, die Gitte kippt um und im günstigsten Fall platzt ein bisschen Lack ab, im schlimmsten Fall wird ihr Hals plötzlich kopflos.
Wer nur vier Gitarren hat, allein lebt und vier frei Zimmerecken hat, kann sich einen Ständer sparen. Allen anderen sei dieser hier dringend nahegelegt, um teure Reparaturen und Folgekosten zu vermeiden. Ich benutze entweder diesen hier, oder den klappbaren Ständer in A-Form. Akustik-Gitarren hänge ich meist an der Wand auf, auch wenn mir da langsam der Platz ausgeht. Den A-Form-Ständer sollte man allerdings bei extrem kopflastigen Gitarren eher nicht benutzen, die könnten sich nach hinten vom Ständer verabschieden, was gern mal einen Halsbruch zur Folge hat. Ich habe mir angewöhnt, zu jeder neuen Gitarre einen zweckentsprechenden Ständer und ein Case oder Gigbag mit einzuplanen und mit zu bestellen. Seitdem sind bei mir die Schäden durch "ich wollte doch nur Staubwischen" oder "ich wollte doch nur etwas aus dem Schrank holen" auf 0 Prozent zurück gegangen. Im Vergleich dazu, was mich die Beseitigung diverser Sturzschäden an Zeit, Geld und Nerven gekostet hat, ist dieser Ständer ein Schnäppchen. Und da sind wir jetzt auch endlich mal beim Thema. Der untere Teil des Ständers ist variabel drehbar aufgehängt. Er stützt alle gängigen Typen von Gitarren nach unten ab. Aber auch weniger gängige Typen finden dort ein festes Zuhause. Eine Höfner Shorty steht genauso sicher darin wie ein Thunderbird-Bass. Die Bauweise (zwei lange Füße vorn, ein kurzer hinten) ist kippsicher, es sei denn, man wendet rohe Gewalt an. Die Gitarre steht in einem recht sicheren Winkel von etwa 70 Grad zur Mittelsenkrechten. Die drei Auflagepunkte sind moosgummigepolstert in ausreichender Stärke für auch wirklich schwere Instrumente. Der obere Auflagepunkt am Hals ist höhenverstellbar in einem ausreichenden Bereich. Wer ganz sicher gehen will, kann den Hals mit dem Gummibügel zusätzlich arretieren. Außer in absolut heftigen Erdbebengebieten wird das aber kaum mal wirklich nötig sein. Die Verarbeitung und die Stabilität der Verschraubungen ist für den Gebrauch zu Hause absolut okay. Das Prinzip von Ständern in genau dieser Bauform ist nicht unbedingt das Neueste, aber es hat sich jahrzehntelang bewährt. Es gibt baugleiche oder sehr ähnliche Ständer von vielen Anbietern, aber dieser hier gehört zu den Besten. Und definitiv zu den preisgünstigsten Vertretern seiner Art, ich habe ähnliches , aber nicht besseres schon für den 6-fachen Preis gesehen. Von mir daher: klare Kaufempfehlung und Pflichtkauf zu jeder neuen Gitarre. Lieber einmal mehlige 5 Ocken 90 gleich mitbestellen, als das 30-fache für eine Reparatur ausgeben, weil die Gitte vom Schreibtischrand gerutscht ist.
Klares Statement von meiner Seite: Jede neue Gitarre braucht ihren eigenen Gurt, ihre eigene Gitarre (GigBag oder Koffer) und : Ihren eigenen Ständer. Bei JEDEM Kauf alkuliere ich das von Anfang an mit ein.
Fazit: uraltes Prinzip. Aber extrem kostengünstig umgesetzt. Ein abolutes Must Have für jede einzelne Gitarre. Gibt Alternativen dazu, A-Form-Ständer oder Wandaufhängung. Gar kein Ständer ist gar keine Alternative, das geht zwangsläufig irgendwann richtig teuer schief.