Millenium KS-1010 Keyboardständer Economy

Zunächst: Mein Digitalpiano (Yamaha P-45) steht darauf. Die ganze Konstruktion wirkt halbwegs stabil, sicherlich schwingt der Ständer bei enthusiastischer Spielweise etwas mit, das empfinde ich aber als wenig störend. Auch die Verarbeitung sieht ok aus; das Gestänge ist stabil, die Gummiauflagen tun ihren Dienst. Soviel also zum Positiven.

Was mich aber stört ist, dass sich einerseits die einzelnen Höhenstufen (7 Stufen) nur recht mühsam verändern lassen; es ist das ein Gezerre und Geziehe. Zudem: Für eine Person im Größenbereich um 1,60m ist der Ständer nicht gemacht. Ich benutze ihn momentan auf der niedrigsten Stufe. Vielleicht würde es noch eine Stufe höher gehen, das werde ich noch testen. Wenn ich aber die Füße gut auf dem Boden haben will und in etwa einen rechten Winkl zwischen Unter- und Oberschenkel erreichen, dann muss ich den Ständer auf der niedrigsten Stufe haben (das Klavier selber hat auch noch eine beträchtliche Tiefe, das sei angemerkt). Auf der niedrigsten Stufe stehen allerdings die Beine sehr weit auseinander, was sich wiederum unanangenehm auf den Sitzkomfort auswirkt, weil die Beine damit sehr viel Platz einnehmen. Für größere Menschen oder wenn weniger Wert darauf gelegt wird, relativ tief zu setzen, dürfte dieses Problem aber wegfallen.

Insgesamt frage ich mich, ob es nicht angenehmer wäre, einen Ständer zu haben, der mehr Beinfreiheit zulässt. Ob das aber zulasten der Stabilität ginge, ist eine andere Frage; diesbezüglich bin ich mit dem Millenium-Ständer recht zufrieden. Insgesamt: Stabilität gut, Verarbeiung ok, Handling mühsam.

Gleich vorweg: In dem Preisbereich sicherlich der beste Keyboardständer. Aber ich will auch gleich sagen, dass man keinen günstigeren nehmen sollte. Wenn man nicht gerade ein 500g Schulkeyboard sein Eigen nennt, sollte man einen vernünftigen Ständer bevorzugen und der KS1010 ist meiner Ansicht nach die günstigstmögliche Variante.
Ich nutze den Ständer nur im Proberaum, lasse ihn einfach stehen, damit man weniger zum um- und abbauen hat. Aber für Livesituationen habe ich einen wuchtigeren Ständer mit (inkl. schöner Kabelführung!), weil ich einfach nicht in dem Bewusstsein leben will, dass meine teuren Tasten auf einem nicht geeigneten Ständer stehen. Das heißt, um es noch einmal zu betonen, nicht, dass das Keyboard von diesem Ständer runtersegelt. Aber wenn man überlegt, welche Leute so alles in Umbaupausen über die Bühne huschen, Kabel ziehen und Amps verrücken, dann will ich mir sicher sein, dass alles save ist, was mein Equipment angeht.

Die Verarbeitung ist sehr gut (v.a. für den Preis). Aber Das Handling ist 'nur' ok, ich würde es nicht allzu oft ab und aufbauen, die Mechanik scheint mir dafür nicht gemacht. Aber wie gesagt: Es ist für den Proberaum absolut perfekt. Und sicherlich auch für zuhause, etwa für's Midi-Board.

Dieser Ständer ist für absolute Einsteigerkeyboards und -epinos gut geeignet, mittlerweile denke ich aber über was Besseres für mein Roland nach. Warum?

Stabilität
Ich hab den Ständer einige wenige Male transportiert und beim Auf- und Abbau kein blaues Wunder erlebt. Auch wenn man Druck auf das Epiano ausübt, passiert nix.
Allerdings gehen die Plastikaufsätze an den Rohrenden leicht verloren, und die sind wichtig, wenn man sein Epiano nicht aufs bloße Metall stellen will.

Handling
Der Rastverschluss ist etwas schwergängig und die Höhe lässt sich nur in großen Schritten verstellen. Weil oben an den Rohren keine Auflagefläche o.ä. für das Epiano existiert und die auf die Rohrenden gesteckten Plastikaufsätze nicht besonders rutschhemmend sind, kann das Epiano darauf verrutschen. Das wird zum Problem, sobald man das Teil nicht nur zum Üben an der Wand stehen hat. Bei mir existiert zusätzlich das Problem, dass mein Epiano zu schmal ist, um wirklich auf dem Plastik an den Enden und nicht auf dem Rohr in der Mitte aufzuliegen.

Verarbeitung ist für den Preis auf jeden Fall angemessen.