Welcher Hersteller für dieses Stativ als Vorbild gedient hat, wird auf den ersten Blick klar. Der Mittelgriff sieht z.B. haargenauso aus, wie bei K&M. Ob der Unterschied dann nur beim deutlich günstigeren Preis liegt möchte ich erklären.
Ich brauchte ein niedriges Stativ für verschiedene Zwecke, Abnahme von sitzend gespielten Instrumenten oder auch mal Fußpauke. Das ähnliche Modell von K&M war mir klar zu teuer, zumal es keinen Mittelauszug hat. Dadurch wird die Preisrelation für das Millenium MS-2002 nochmals günstiger, denn es bietet alle Funktionen die man sich wünschen kann, sogar einen ausziehbaren Galgenarm, und das für den halben Preis! Ich wäre durchaus bereit, für so ein Stativ ca. 20€ zu zahlen, wenn sich die Unterschiede im wesentlichen auf optische Mängel beschränken würden.
Leider kann die Qualität beim Original nicht mithalten, denn alle Auszüge sind deutlich wackliger als bei guten Stativen. Woran das liegt, kann man leicht nachmessen, das Innenrohr hat einfach einen geringeren Durchmesser. Sparmaßnahme oder gerade nix anderes da? Die Feststeller müssen immer kräftig angezogen werden, wie lange die das mitmachen, ist eine berechtigte Frage. Für den gelegentlichen Einsatz wird das reichen, für regelmäßigen hektischen Aufbau auf Bühnen wäre mir das zu unsicher und nervig. Ein höheres Stativ, z.B. Gesang oder gar Overhead, kann ich mir mit dem wackligen Mittelauszug überhaupt nicht vorstellen.
Fazit: Gute Optik, sehr gute Ausstattung und ein verlockender Preis kennzeichnen dieses Stativ, dem stehen klare Mängel bei der Stabilität gegenüber. Der Preis des deutschen Originals ist hoch, das ist keine Frage. Leider gibt es hier keine Alternative mit vergleichbarer Qualität. Ich werde das Stativ behalten und nutzen, aber es bleibt bei diesem einen Testkauf.