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Modal Cobalt8M

16 Kundenbewertungen

4.6 / 5

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6 Rezensionen

Modal Cobalt8M
515 CHF
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1
N
Digital ist besser
Nilfisk 31.12.2020
...um mal den Liedtitel von Tocotronic gnadenlos zweckzuentfremden. Tatsächlich wird der Cobalt 8m (mit Software Version 1.0) der Herausforderung analoge Klänge auf rein digitalem Wege zu erzeugen weitestgehend gerecht. Und das auch ohne ein konkretes analoges Vintage-Vorbild zu imitieren, was ich Modal hoch anrechne.
Insofern entspricht dieses Instrument zunächst voll meiner Erwartung. Im Zeitalter von günstigen und teilweise umwerfend gut klingenden Software-Synthesizern stellt sich vermutlich jeder Mensch mit endlichem Einkommen und domestiziertem Gear Acquisition Syndrome die Frage, warum ein Hardware-Synthesizer angeschafft werden soll.

Rein analoge Klangformung könnte ein Grund sein, und dieser Markt wird ja bereits ausreichend in allen Preisklassen beliefert, aber warum virtuell analog?
Meine Motivation war: Ich sitze mehr als acht Stunden pro Werktag vor diversen Bildschirmen und möchte das nicht auch noch in meiner Freizeit durchgehend tun. Außerdem schätze ich die haptische Erfahrung beim Schrauben an Klängen, was mit einer Maus in der Hand nicht gelingen kann.
Für den Cobalt8 spricht darüber hinaus die Idee, die altbekannte subtraktive Synthese im Oszillatorbereich um innovative Signalerzeugungsmethoden zu bereichern. Das ist etwas, das bei rein analoger Klangerzeugung nicht funktionieren kann und damit für mich das zentrale Alleinstellungsmerkmal des Cobalt8.

Die Modularversion des Cobalt 8 sieht dabei in meinen Augen sehr gut aus. Das Gehäuse ist grundsolide, die Encoder griffig, fest und ohne unangenehmes Spiel. Die Anordnung der Bedienelemente ist gut durchdacht und auch für größere Hände nutzbar. Das OLED-Display könnte in seinem "Rahmen" größer sein, ist aber durch den hohen Kontrast immer gut ablesbar. Das Taktil der Tasten ist für mich perfekt und die Federkraft des Joystick ebenso.
Das Gehäuse passt genau auf die ungenutzte Fläche meines Studiologic SL88 Grand. Beides zusammen ist ein haptisches Fest.
Das User Interface spricht schnell an. Alle manuellen Aktionen werden ausreichend schnell im Display widergespiegelt.

Die Klangschrauberei geht zunächst intuitiv von der Hand, und auch wenn die Algorithmen der Oszillatoren Neuland bedeuten, erschließt sich Ursache und Wirkung ohne Bedienungsanleitung. Letztere stellt übrigens ein erstes deutliches Manko dar. Das Manual verzichtet auf erklärende Diagramme, Signallaufpläne, so dass das Lesen und Verstehen eher mürbe macht. Was ein Diagramm auf einen Blick erschließen lässt, wird in gefühlten 1000 Worten erklärt - englisch oder deutsch, für mich kein Unterschied.

Die Intuition der Bedienung verliert sich ein Stück weit an der Stelle, wo Modulationen ins Spiel kommen. Hier muss schon angestrengter nachgedacht werden, um zum gewünschten Ziel zu kommen, was daran liegt, das man die Zuordnung der ModSlots im Kopf haben muss und die Funktion der LFO-Encoder stets doppelt belegt ist.

Das Filter wiederum ist wiederum super-intuitiv steuerbar. Klanglich wird es bei niedriger Filtergüte (Q) dem analogen Pendant gerecht. Dreht man die Tiefpassresonanz auf ist das Resultat nicht mehr ganz so überzeugend. Der Klang wird zuweilen etwas zaghaft, kraftlos, hinfällig. Dreht man bis zur Eigenresonanz auf erklingt ein verhaltenen Zwitschern.

Was kein Problem wäre, wenn sich der fehlende Körper wieder in der Effektsektion zurückholen ließe. Hier lässt sich auf eine ganze Reihe von Effekten zurückgreifen. Doch wirklich überzeugend finde ich hier fast nichts. Beim Chorus finde ich zum Beispiel keine Einstellung die etwas taugt, was daran liegt, das ein Mehr an Choruseffekt mit einer Abnahme an Klangdichte einhergeht.
Beim Reverb kann man schon eher eine zufriedenstellende Einstellung finden, wenn man es nicht übertreibt. Delay geht in Ordnung, macht den Sound aber auch etwas dünner. Ping-Pong Delay ist sogar ganz gut.
Was gänzlich fehlt ist ein brauchbare Verzerrung. Hier sollte Modal dringend nachbessern. Denn trotz Fraktal- und Chaos-Algorithmen im Oszillatorbereich und Bitcrusher in der Nachbearbeitung: Es fehlt der nuancierte analoge Dreck im Sound.
Insgesamt betrachtet ist die Effektsektion ein echter Wehrmutstropfen, hier verspielt Modal leider einen Teil des gewaltigen Potentials, den der Cobalt8 definitiv hat.
Bedienung
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G
Der charakterstarke Nischenfüller
Gummibär 14.01.2024
In Zeiten von VSTIs und immer leistungsfähigeren Host-Computern...-auch hier passt diese Einleitung- haben es sogenannte virtuell-analoge Hardwareboliden immer schwerer, vermögen sie nicht die Bedienung und die Haptik als Hauptargument mit einem überzeugenden Preis zu verbinden. Der Cobalt 8M ist hierin mehr als bloßer Grenzgänger, schon weil das Synthesekonzept (Algorithmen auf Oszillatorebene gab es im virtuell-analogen Sektor bislang m.W. nicht) innovativ und schön nuancierbar ist. Das Feeling der Bedienelemente ist preisangemessen, physisches Format und Implementationsmöglichkeiten überzeugen, die funktionale Ausstattung, der Sound und die Editiermöglichkeiten via App runden alles zu einem gelungenen Paket ab. Stichwort Sound: Markant, ein wenig harsch im Rohzustand bzw. charakterstark nach sachkundiger Bearbeitung und durchaus zur Wärme und Modulation fähig. Der Sequenzer punktet u.a. mit Polyphonie, drei Modulations-Spuren für Parameterverläufe, und sogar ein Arpeggiator ist zugegen. Bei den Effekten -immerhin drei gleichzeitig nutzbar- ist alles in durchaus brauchbarer Qualität vorhanden, und der Chorus ist ein gewichtiger Wärmespender, wenn man weiß, wie es geht. Beim Hall scheiden sich mal wieder die Geister - logisch, denn der verbraucht nun mal -für rd.550 Euro deutlich wahrnehmbarer- systemisch bedingt mehr Rechenressourcen. Dass es aber auch anders geht, zeigt Korg beim z.B. Minilogue XD, nur steckt da eben auch die Erfahrung und Expertise eines großen Traditionsunternehmens hinter. Abstrus ist: Mir gefällt der trashige Hall der vorliegenden Version 1.0 durchaus gut, da er (in nicht ganz so breitem, aber immerhin stereo) an die späten Federhallgeräte der Endachziger erinnert und dem Sound eine retro-artige Note verleiht, ohne zu sehr zu scheppern. Wer einen edleren Hall benötigt, kann sich mit Externem gut und günstig behelfen, und so überlege ich, wegen des charakterstarken Halls KEIN Update auf die aktuelle Version 2.+ vorzunehmen - jedenfalls vorerst.
Unterm Strich: Für mich überzeugender als der Argon8, und so hoffe ich, dass es mit Modal bald positiv weitergeht.
Ergänzung: Mit Freude stellte ich fest, dass nach dem Update auf die letzte OS-Version 2.1 der trashige Hall -neben einem höherwertigen Reverb, welcher zwei FX-Slots benötigt- erhalten blieb. Das Update ist bzgl. neuer Funktionen und FX derart umfassend und bereichernd, dass es ein No-Go wäre, nicht zu updaten. Jedoch klappte das bei mir nur reibungslos über die Modal-App, wenn sie via PC mit dem Cobalt kommunizierte; via Android gab es Probleme. Ergo: Ein Rundum-Paket mit überzeugendem Preis-Leistungsverhältnis, das trifft den Kern beim Cobalt 8M absolut.
Bedienung
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B
Überraschend hervorragend
Bassgenerator 10.12.2021
An dieser Stelle möchte ich mich kurz fassen: Es ist ein hervorragender VA Synthesizer. Die Bedienung macht richtig Spaß. Jedoch bei den Modulationen bricht der Spaß etwas ein. Ausgleichend erhält man aber einen tollen Programmer für Mac, PC und iOS. Damit kann man das fehlende Bindeglied wieder auffangen und rundet diesen Synthesizer zu einen meiner Lieblingssynthesizer ab.

Klang empfinde ich den Cobalt8m als tollen Effect-, Pad- und Atmosphären-Synthesizer. Ich finde die Klangästhetik sehr edel und tiefgreifend. Was jedoch nicht bedeutet, dass der blaue Modal keine klassischen Sounds versteht. Er kann alles und noch viel mehr.
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G
Kommt an Nord nicht heran
Georg8189 12.01.2024
War ein Zweitgerät, als Ergänzung zu NordWave2.
Sicher sehr gut für den bzw die Richtige. Für mich viel zuwenig intuitiv, klanglich eher durchschnittlich, bis auf extreme Filtersweeps, aber das ist doch sehr subjektiv. Vielleicht kann man damit gut zurechtkommen, für mich war er nix. Habe ihn nach ca 1 Jahr sehr leicht und zu einem guten Preis verkauft. Die App dazu ist nicht schlecht, aber ich verwende genau NULL PC/Mac zum Musikmachen. Irgendwie war er eine Presetschleuder.
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RD
Es werde Licht
Rasdin Dunkelwald 29.06.2021
Ich möchte meine Bewertung gar nicht so ausschweifen lassen. Was die überragenden klanglichen Fähigkeiten und die solide Verarbeitung dieses Geräts angeht kann ich mich nur den vielen positiven Kommentaren in den anderen Bewertungen anschließen. Was mich allerdings wirklich stört, sind die hellen weißen LED's. Beim ersten Einschalten sieht das alles sehr hübsch aus. Schraubt man aber ein paar Stunden an den Poti's rum um neue Sounddimensionen zu entdecken, hat man das Gefühl als lasern einem die LED's langsam die Netzhaut weg. Da hätte ich mir ein paar Lumen weniger oder vielleicht blaue oder orange LEDs gewünscht. Naja, mit Sonnenbrille im Homestudio zu sitzen ist ja auch irgendwie cool. Fazit von mir: Trotzdem volle Punktzahl weil die Kiste einfach geil ist.
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