Allgemeines:
Ich suchte ein Multieffektgerät für zu Hause,(bis maximal 200 Euro) erstens für den Anschluß am Wohnzimmer-Marshall MG 10 und zweitens, das man auch mal mitnehmen und ohne Amp, nur mit Kopfhörer spielen kann und was nicht so übergroß ist.
Meine persönlichen Anforderungen:
- KEIN USB
- KEIN Bluetooth
- Leicht einstellbar am Gerät.
- Gut ablesbar
- Beleuchtetes Display
- Nicht allzu viele Effekte
- Kopfhöreranschluss
- Leistungsstarker Prozessor (daran scheiterte bei mir das Zoom G1 Four)
Gehäuse:
Kunststoffgehäuse, mit Metallbodenplatte
Die Taster sind alle aus Metall, die Dreh-/Drückknöpfe sind ebenfalls aus Kunststoff mit Metallapplikation.
Bedienung:
Einfachste Bedienung mit 2 Regler beim Editieren und Erstellen der Presets / Patches
Ebenso einfach lässt sich das Pedal den entsprechenden Parameter zum Steuern zuordnen.
Das Zuschalten von Drum und dem Looper ist genauso einfach, per Knopf zu- oder abschalten. Leider lassen sich die Drums nicht mit dem Looper aufnehmen, was ja nicht allzu schlimm ist, da ja die eingestellten Drums beim nächsten Abrufen, wieder vorhanden sind. Also nicht unbedingt ein Kritikpunkt. Die Drums können in der BPM ediert werden, für ein Gerät in dieser Preisklasse ist das schon erstklassig. Klasse finde ich, das die Helligkeit des Dispaly geregelt werden kann und man einstellen kann ob der Output über Amp oder Pult erfolgt.
Sounds:
Sound sind immer Geschmackssache, besondert bei Werkspresets (Für mich wäre es toll, wenn die Geräte KEINE Werkspresets hätten). Wem die Werkspresets auch nicht gefallen, kann ja Eigene (User-Presets) erstellen und da liegt schlechter Sound meistens an der Konfigurierung, also den selbstgemachten Einstellungen.
Presets:
Die Werkspresets, sind wie bei den meisten Geräten, ein Sammelsurium an Fantasiesounds des Programierers und wild durcheinander gemischt. Nur 3-4 Werkssounds sind brauchbar. Man kann auch die Userpresets mit Namen benennen (13 Buchstaben / Zeichen / Leerplätze sind machbar) ohne dümmlich Abkürzungen benutzen zu müssen. LEIDER sind auch hier 80 User Speicherplätze VIEL ZU VIEL !!! Ich habe nur 10 Plätze belegt. Was wäre optimal, wenn es Multis, OHNE Werkspresets und mit nur max. 15 Userspeicherplätze geben würde. Mehr habe ich (und wahrscheinlich auch die Mehrheit von Euch) bei noch keinem meiner Multis, benötigt und ich hatte schon viele.
Ampsimulationen:
- 7 Amps
Am besten gefällt mir der British 800, welcher den Marshall JMC 800 Simulieren soll.
Ob alle Ampsimulationen tatsächlich die original Sounds der jeweiligen Amps, simulieren vermag ich (wohl auch sonst kaum Jemand) zu beurteilen.
Effekte:
Die meistens genutzten Effekte sind an Bord, deren Klang sich editieren lässt, was aber unter Umständen etwas dauert bis man seine Effekteinstellungen, wie Tiefe, Geschwindigkeit, und Zeit etc. eingestellt sind, das ist aber bei jedem Effektgerät so.
Ob die Effekte im Punkto Klang, nun den Geschmack des Nutzers treffen ist individuell, dass ist aber auch bei einem Gerät von mehreren 100 Euro so. Effekte sind wie Sounds persönliche Geschmackssache, daher kann man Effekte und Sounds eigentlich nicht pauschal bewerten, sondern immer nur nach persönlichem Gefallen. Dennoch hätte man bei der EQ Sektion Bass-Mid - Höhen angeben sollen statt 160 für Bass – 800 für Mitten – 3,2K für Höhen. Für mich das beste Distortion Patch ist das Metal Land und das Metal Man in Verbindung mit der Ampsimulation British 800 und das Distortion patch, Distortion ohne Ampsimulation also der Ampeffekt , Off.
Pedal:
Das Pedal kann jedem Preset frei zugeordnet werden um damit die gewünschten Parameter zu steuern
Anschlüsse:
Gitarren Input, Output für Kopfhörer oder zum anschließen an den PC für zum Beispiel Aufnahmen mit Audacity zu machen, ein Auxeingang für MP3 Player etc. und ein Netzteil
Verarbeitung:
Die Verarbeitung des Gerätes bedarf keiner Kritik, nichts wackelt oder ist lose. Die Beschriftungen sind alle gut leserlich, die Regler laufen gut die Knöpfe sprechen beim drücken auch direkt an, ohne das man die fast in das Gerät drücken muss. Das Pedal ist gut gängig mit entsprechendem Widerstand, heißt, es klappert nicht in der Gegend rum. Auch muss es nicht mit übertriebenem Kraftaufwand betätigt werden. Macht auch ein wertiges Gefühl unter dem Schuh / Fuß. Die Displays sind schön groß, beleuchtet und sehr gut ablesbar, die Kunststoffscheibe des Display und der Effektanzeige sind klar bis in die Ecken, da ist nichts angelaufen oder matt. Kurz gesagt, die komplette Verarbeitung ist Top, könnte von der Verarbeitung her, ein Gerät einer höheren Preisklasse sein.
Fazit:
Das Mooer GE100 ist ein Top Multieffektgerät, das keine Wünsche offen lässt. Die Drumsektion mit Drumsimulation und Metronom sind nicht nur für Anfänger hilfreich. Der Looper ist ein schönes Extra. Was besonderst einem Anfänger gefallen wird ist die Lessonsektion, das habe ich noch nicht mal bei Geräten gesehen, die 500 Euro und mehr gekostet haben. Die Effekte und die Zerrsounds gefallen mir (persönlicher Geschmack). Die unterschiedlichen Ampsound mehr als annehmbar. Anfänger, Fortgeschrittene oder (Semi-) Profis könnten an dem Gerät gefallen finden, da es leicht ist und mitgenommen werden kann und man Sound- / Songideen mit dem Mooer GE100 sofort und in Echtzeit umsetzen und hören kann. Mir persönlich gefällt, dass das Gerät KEINEN USB und KEINEN Bluetooth hat und sich die Änderungen direkt am Gerät, ohne PC etc, einfach einstellen bzw. verändern lassen. 5 Steren und volle Kaufempfehlung, nicht nur für Anfänger.