Ich suchte für meinen KMD amp ein kleines Trickteil, um den an sich sehr guten Clean-Sound ein wenig zu boosten und auf das Pegel-Niveau der vorgeschalteten Hardwire-Zerren (SC-2 Valve distortion und CM-2 tube overdrive) zu bringen, ohne dauernd mit dem ohnehin sparsam eingeregelten Volume meiner Strat hantieren zu müssen. Dachte zunächst daran, ein zweites CM-2 als cleanboost zu benutzen, verwarf diesen Gedanken nach mehrmaligem Probieren wieder, weil ich damit nicht aus der Klangfarbe der Hardwire-Zerren herauskam - immerhin wollte ich mittlerweile einen weichen, cremigen minimal OD für die "clean" Einstellung.
Nach mehreren Reviews auf YT (ich weiß, sowas kann nicht als alleinige Referenz gelten), entschloss ich mich für das MOOER Hustle Drive.
Ich habe diese Entscheidung nicht bereut. Von der von mir gewünschten Klangfarbe bis hin zum reinen Cleanboost ist alles möglich, und so wurde aus einem ohnehin schon klangreinen Einkanal-Amp ein Dreikanaler mit unterschiedlichen Klangspectren.
Hätte ich eher von MOOER gehört, hätte ich wahrscheinlich statt der Hardwire-Zerren (welche exorbitant gut und solide sind - Boutique eben)zum Greenmile und den Blues Crab gegriffen.
Die Verarbeitung des Hustle Drive ist sauber, ordentlich und solide, der Sound geht vom Cleanboost über einen cremigen OD bis hin zum Distortion, und hat man sich erst einmal an die schwer abzulesenden Volume- u. Tone-Einstellung gewöhnt (einfach mit weißem Marker pimpen), wird man mit einem boutique-ähnlichem Sound zu Dumping-Preisen belohnt. Ob das auch für alle anderen Pedals von MOOER zutrifft, kann ich nicht sagen - der Hustle Drive jedenfalls ist jeden Cent wert. Dank seiner Mini-Abmessungen passt er auch noch auf ein bereits gut bestücktes Tretminen-Board.
Der einzige Wehmutstropfen ist der Fußschalter, der hörbar ein- u. ausschaltet. Das ist aber nicht weiter gravierend und man bemerkt es nur, wenn man von Hardwire-Pedals verwöhnt ist. Klare Kaufempfehlung - hier kann man für 56,- Euronen nichts falsch machen. Im Gegenteil!