Mooer Prime P1 Multi-Effects Grey

Schaltet man es einfach mal ein, erreicht man genau eine Bank mit vier Presets. Bedienungsanleitung? Knapper geht es nicht, und nur in Englisch und Chinesisch. Vielleicht klappen ja Bankwechsel ohne App, ich fand den Kniff nicht. Es geht also nicht ohne App. Im Apple Appstore findet man von Mooer zu Prime oder P1 "Prime plus hübsche chinesische Schriftzeichen". (ja, Bilder in Berwertungen wären hilfreich, Thomann!)

Man stutzt, aber doch: Installiert kann die Version auch Englisch. Die Bluetooth-Kopplung ist mehr als holperig, und schaltet man das P1 aus, wird wieder neu gekoppelt und alle Presets werden neu geladen.

Es ist mein erstes Mooer Multieeffekt-Gerät; zu den GExxx hab ich viel Euphorisches vernommen, super Sounds. Hm. Vielleicht bin ich zu sehr Kemper-versaut, aber ich hab dann doch mehr "nassen Furz" als geilen Sound gehört. Zwei, drei Presets waren wirklich gut.

Dem Gerät würde eine Version 2.0 gut tun, die dann hoffentlich rundum ausgereift ist. Dann schau ich sie mir gern noch mal an. Vom Potenzial her ist das Ding durch die App deutlich besser bedienbar als andere Winzlinge wie etwa ein Zoom Multi Stomp MS-70 CDR, es hat also in jedem Fall Nacharbeit verdient. Trotzdem, die aktuelle Version geht zurück.

Ich spiele den Helix LT seit vielen Jahren und hatte mir immer eine iPad- Bedienung gewünscht.
Der Moore Prime P1 macht es vor. Er ist so einfach und intuitiv zu bedienen und klingt dabei so super, egal welchen Stil man darauf spielt. Nach wenigen Minuten war ich begeistert und hatte zum Helix vergleichbare Sounds ausgewählt bzw. nachgeregelt.
Der 4 Kanal Fußschalter ist ein Muss. Er ist exzellent verarbeitet.

Die mitgelieferten P1 Sounds sind zum Teil schon sehr gut einsetzbar und es gibt auch einige brauchbare Sounds auf der kostenlosen Cloud, die man einfach und schnell Probehören kann. Eigentlich könnte ich mit dieser Kombination ohne Probleme alles Nötige auf meinen Classic Rock Gigs machen und bräuchte den Helix nicht mehr. Das wäre mir aber zu minimalistisch, da ich in Verbindung mit meinem Looper System von Singular Sound und deren Beat Buddy die Midi Steuerung benötige, wenn ich es auf der Bühne einsetze. Dazu benötige ich auch die vielen zusätzlichen Ein- und Ausgänge am Helix, die der P1 natürlich nicht haben kann.
Außerdem muss ich mit dem Helix keine Bank Nummern und Bankpositionen auswendig lernen. Ich arbeite auf dem Helix bei Auftritten meist mit 4-8 speziellen Sounds und nutze deren jeweilig von mir eingerichtete Snapshot, um zwischen Begleitung und verschiedenen Solo-Sounds umzuschalten.
Egal, das Mooer Stet werde ich behalten und für kleinere Auftritte zu anderen Anlässen einsetzen.
Was mir noch sehr gut gefällt:
Ich habe mit meiner Ovation und zwölfseitigen Akustikgitarre den Akustik-Modus getestet. Das hat Mooer auch sehr gut gelöst: die drei Bereiche e-Gitarre, Akustik-Git. und Bass werden getrennt und unabhängig verwaltet. Für jeden der drei Bereiche kann man sich seine Bänke und Positionen unabhängig einrichten und zumindest auf dem iPad oder iPhone sieht man dann die selbst eingerichteten Namen für die Sounds. Das vereinfacht es.
Des Weiteren: Die Akustik Sounds sind auch grosse Klasse! PBass habe ich noch nicht getestet.
Preiswert, Funktional, genial. Die Zusatzfunktionen Looper, Schlagzeug sind sehr intuitiv, so dass man sofort annehmbare, gut klingende Ergebnisse erhält. Gut funktionierender Tuner!

Negativ: Pitch Shifter ist hochgradig verbesserungsfähig.
Ich habe keinen guten Equalizer gefunden???
Beim Footswitch keine vernünftige Akku-Anzeige. Das Teil verreckt einfach ohne Vorankündigung und man merkt es erst, wenn man den P1 nicht mehr steuern kann.

Fazit geiles Teil! Werde es für kleiner Auftritte nutzen, wenn ich mein Loop Center nicht benötige.

So wahnsinnig stabil scheint es nicht zu sein. Beim ersten mal runterfallen ist gleich der Knopf abgegangen, jedoch kann man den ohne Probleme wieder draufpacken. Allerdings bekommt man für das Geld eine solide und kompakte Lösung. Ich habe das per Velcro an der Rückseite meiner Gitarre befestigt. So kann man mit 4 sound per Umschalter arbeiten. Die Zusammenarbeit mit dem GWF4 Sender funktioniert tadellos. allerdings mehr Wert auf geringen Platzaufwand legt, wird hier fündig.

Nachtrag: Ich habe jetzt diverse IR Simulatoren ausprobiert - sowohl am Bass als auch für Gitarre. Ich hab diese immer im direkten Vergleich mit den Cab Sims vom P1 antreten lassen. Das P1 ist halt wirklich amtlich und muss sich wirklich nicht verstecken. Die Vielfalt an Sounds auf minimalem Platz ist wirklich einzigartig.

Erstaunlich positiv, was dieses Mini-Kästchen an Sound bietet (zumindest in meinem bevorzugten cleanen Bereich an Sound-Variationen). Die Bedienung per Smartphone (Android 12) funktioniert einwandfrei. Ob über Kopfhörer oder Amp (dazu die Speakersimulation abschalten!), die Klangausbeute kann sich hören lassen. Kleines Gepäck: Traveler Guitar, Mooer Prime P1, ZT Lunchbox Amp, 9-Euro-Ticket.
Für die Zukunft ist sogar noch eine Firmware-Erweiterung für Acustikgitarre geplant. Auch wenn die Sound -Qualität nicht die eines HX Stomp erreicht und auch wenn kein IR Loader an Bord ist: Respekt
Ergänzung:
Inzwischen gibt es ein Update der App und der Firmware, welches auch Effekte und Simulationen für Akustikgitarre enthält. Auch diese sind für meinen Geschmack sehr gut gelungen. Schade finde ich nur, dass man nicht beispielsweise eine Bank für Akustik und eine Bank für E-Gitarre abspeichern kann, um dann mit dem als Zubehör erhältlichen Fußschalter zwischen diesen Presets zu wechseln. Man muss leider per App erst die jeweilige Firmware laden, was einige Sekunden dauert. Aber man kann bei dieser Größe und bei einem vernünftigen Preis nicht alles haben!