Nein! Es ist... Subharmonicon! Der Subharmonicon besitzt eine einmalige Kombination an Baugruppen, die ihn zu einer großen Experimentierkiste für hartgesottene Klangtüftler macht und ihm gleichzeitig auf der Liste der Synthesizer für „konventionelle Anwendungen“ einen der hinteren Plätze einbringt. Das ist weder gut noch schlecht.
Auf den ersten Blick ist ein Synthesizer mit sechs Stimmen ein Ohrenschmaus für komplexe Harmonien und das klappt auch öfters mal ganz gut. Da sich aber die insgesamt vier Suboszillatoren aus Teilern der Oszillatoren ergeben, bekommt man nicht unbedingt die Akkorde und Harmonien heraus, die man hineingedacht hat, zumal man mit dem obersten der drei Töne anfängt, und sich die tieferen Töne darauf beziehen. Aber eben nicht als Teil einer Tonleiter, sondern als Teiler der Frequenz des Oszillator Grundtons.
Der Klang an sich lässt den typischen Moog Charakter erkennen und vor allem der Filter ist Moog typisch cremig und fett und verliert sofort viel bis allen Bass, sobald man die Resonanz aufdreht. Der Grundklang der Oszillatoren ist wenig wandelbar und könnte ein wenig enttäuschen, wenn man schon konventionelle Synthesizer gespielt hat. Dadurch, dass alle Oszillatoren durch ein Filter gehen, lassen sich die beiden Stimmen leider nicht deutlich voneinander abgrenzen. Zumindest nicht ohne weiteres modulares Equipment. Die sechs Stimmen haben alle einen separaten Ausgang im Steckfeld, leider sind auch diese ohne weitere Modularsysteme nicht wirklich zu gebrauchen, da der Output im modularen Bereich deutlich höher ist als Line Level.
„Sequencer Octave“ hat, wie der Name schon sagt, leider nur Einfluss auf die Bandbreite der Sequenz Schritte. Schön wäre die Möglichkeit, die Bandbreite der Oszillatoren an sich zu verändern, da der sehr weite Bereich beim spontanen spielen eher behindert als hilft und man sehr schnell aus Versehen etwa deutlich verstimmt. Das Steckfeld bietet viele Möglichkeiten, lässt aber auch einiges vermissen. Das dürfte aber auch Geschmackssache sein.
Was unheimlich Spaß macht, ist, den Subharmonicon mit anderen Synthesizern zu verbinden und geradlinige Rhythmen und Basslinien mit komplexen Takten zu kombinieren. Da geht öfters mal richtig die Sonne auf und die Sequenz läuft ein paar Stunden durch, während man an den Knöpfen schraubt und den ein oder anderen Effekt hinzufügt.
Gefühlt kann ich gerade nicht mit und nicht ohne den Subharmonicon, er kann definitiv einiges, das kein anderes separates Modul zustande bringt, zugleich kann er aber auch vieles nicht, das ich mir erhofft hatte. Wer so wie ich unsicher ist, ob der Sub zu ihm passt, sollte ihn ausprobieren und sich selbst ein Bild machen, es wird mit Sicherheit eine Horizonterweiterung sein und vielleicht sogar Liebe auf den ersten Blick.