Naja, was soll man groß sagen - wenn man vintage will, bekommt man vintage ;)
So gesehen gibt es an den Features und der Bedienung natürlich nichts zu bemängeln. Ein Knob für Speed, das war's. Und genau so wollte ich es auch, da ich generell ein Fan einfach aufgebauter Pedale bin. Kommt natürlich auch immer drauf an, was man machen will. Mehr Möglichkeiten zur Modulation sind immer cool, aber beim 1974 Vintage Phase 90 geht's ja hauptsächlich um den Sound und die Qualität der Bauteile, und das passt alles.
Als Alternative könnte man sich natürlich den Custom Shop Phase 90 holen, der ebenfalls auf dem Vintage-Schaltkreis basiert, jedoch zusätzlich LED und Stromanschluss eingebaut hat. Der 74er dürfte aber die "besseren" Bauteile haben (eventuell NOS, bin mir aber nicht ganz sicher). Das ist zumindest der Punkt, der in den Foren als Hauptgrund für den Erwerb dieser Version genannt wird.
Ich kann nur vom reinen Sound sprechen, und den finde ich persönlich tatsächlich schöner als den Standard Phase 90 und den Custom Shop. Ich habe alle Versionen ausprobiert, und der Vintage hat für mich eindeutig mehr Tiefe und Wärme. Bin auch kein Purist, also nicht voreingenommen gegenüber "neuen" oder günstigeren Produkten (mein Go-To-Overdrive ist ein Digitech Bad Monkey). Aber in dem Fall war mir der Sound einfach den höheren Preis wert.
Das einzige Problem, das ich damit habe, ist ein ziemlich lautes Knacksen beim ein- und ausschalten. Ob das an dem Gerät oder meiner Signalkette liegt, kann ich nicht genau sagen. Mein Pedale bekommen den Strom von einer Stromversorgung, und die hängt zusätzlich an einem Stromfilter - am Strom kann's also schon mal nicht liegen. Ich werde jedenfalls nachforschen, was das Problem verursacht, und ggf. die Rezension ändern. Einstweilen gibt es halt nur 4 Sterne deswegen.